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 Linux Netzwerk-Handbuch

Verlag: O'Reilly

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Preis - Leistungs - Verhältnis


Das Linux Netzwerk-Handbuch von O’Reilly umfasst 359 Seiten inklusive Inhaltsverzeichnis und Index. Es ist ein Softcover mit typischem O’Reilly- Widererkennungslayout. Der optische Aufbau des Buches und dessen Inhalt entspricht dem anderer O’Reilly-Bücher, das heißt es wurde ein gut lesbare Schrift verwendet, denn es gibt eine typografische Konvention bei O’Reilly, um wichtige Stichworte, Hinweise oder ganze Passagen hervorzuheben. Diese typografischen Konventionen zeigen sich in Form von Einrückungen, Schriftformatierungen sowie speziellen Kennzeichnungen. Weiterhin wird der Inhalt durch diverse Abbildungen, Tabellen und Aufzählungen aufgelockert. Wenn jemand also ein visueller Typ ist und Struktur mag, ist er mit diesem Buch gut bedient.

Wie der Titel schon ahnen lässt, geht es um die Einrichtung und Administration von homogenen Linux-Netzwerken. Es wird auf die typischen Netzwerkgrundlagen wie TCP/IP eingegangen, aber auch Themen wie Sicherheit, gängige Dienste wie Samba, Apache und neue Technologien wie Wireless-LAN kommen nicht zu kurz. Diese groben Themen sind im einzelnen noch mal in achtzehn Kapitel unterteilt, die wie folgt inhaltlich strukturiert sind:

Das erste Kapitel umfasst die "Einführung in das Arbeiten mit Netzwerken". Hier wird kurz auf den geschichtlichen Hintergrund eingegangen. Es gibt eine Einführung in TCP/IP-Netzwerke, auf die im nächsten Kapitel noch näher eingegangen wird und eine Übersicht über weitere Protokolle. Zum Schluss werden noch ein paar Worte zum Thema Sicherheit gesagt.
Das zweite Kapitel führt fort mit dem Thema "Aspekte der Netzwerkarbeit mit TCP/IP". In diesem Kapitel erhält der Leser alle Informationen, die er benötigt, um seinen Linux-Rechner so zu konfigurieren, dass er ihn in ein TCP/IP Netzwerk integrieren können. Dazu gehört unter anderem das Thema IP-Routing sowie Adressauflösung.
Das dritte Kapitel behandelt die "Konfiguration der seriellen Hardware". Der Zugriff und die Anbindung von serieller Hardware mit Schwerpunkt Modem sowie die Konfiguration von Geräte- und Systemdateien sind Kernpunkte dieses Kapitels.
Im vierten Kapitel wird noch mal tiefer in die Thematik "TCP/IP-Konfiguration" eingegangen.
Das fünfte Kapitel erklärt die "Konfiguration des Namensdienstes". Der Leser erfährt hier wie ein DNS-Server funktioniert und konfiguriert wird, und welche Dienste es zur Auflösung von IP-Adressen gibt.
Kapitel Sechs behandelt das Thema "Point-to-Point-Protokoll". Hier erfährt man, wie man Daten über eine serielle Leitung via PPP übertragen kann.
Das siebte Kapitel befasst sich mit dem Sicherheitsthema schlechthin: "TCP/IP-Firewall". Dieses Kapitel erklärt, wie eine Firewall funktioniert und was es für Konfigurationsmöglichkeiten gibt. Angriffsmethoden werden aufgezeigt und es wird beschrieben, wie mittels IP-Filterung festgelegt werden kann, welche IP-Datagramme weitergeleitet werden und welche nicht.
Wie man durch die Konfiguration von "IP-Accounting " den Datenverkehr im Netzwerk überwachen und feststellen kann, welche Dienste wie viel Daten erzeugen, zeigt Kapitel Acht.
Das neunte Kapitel ist ein kurzes Kapitel über IP-Masquerading und die Umsetzung von Netzwerkadressen. Hier wird die Möglichkeit erklärt, wie man mit IP-Masquerading beziehungsweise NAT sein Netzwerk mit mehreren Clients so einrichtet, dass man über eine einzige IP-Adresse ins Internet kann.
Das zehnte Kapitel "Wichtige Netzwerkfunktionen" gibt eine Einführung in die wichtigsten Netzwerkdienste und -anwendungen. Es werden unter anderem Dienste wie inetd (Internet-Dämon), RPC-Schnittstelle (Romote Procedure Call), tcpd (Dämon-Wrapper) und ssh behandelt - nicht so die Konfiguration von NFS (Network File System).
Das große Thema E-Mail wird vom elften, zwölften und dreizehnten Kapitel "Elektronische Post", "sendmail" und IMAP abgedeckt. Hier erfährt der Leser alles darüber, was eine Mail ist, wie man mailt, Mailformate, wie man das Mailprogramm sendmail konfiguriert, was im Übrigen nicht trivial ist, aufgrund dessen es hier auch sehr ausführlich erklärt wird und wie man einen IMAP-Mailserver konfiguriert.
Mit einer relativ neuen Problematik beschäftigt man sich im dreizehnten Kapitel: "IPv6-Netzwerk konfigurieren". Das Problem des IP-Adressen-Mangels schreckt auch nicht vor Linux-Netzwerken zurück. Dieser Abschnitt zeigt aktuelle Lösungen, die unter Linux und IPv6 zur Verfügung stehen.
Kapitel Vierzehn, "Konfiguration des Apache-Webserver", beschreibt detailliert, wie man einen Apache-Webserver aufbaut und entsprechende Dienste wie zum Beispiel SSL einrichtet.
Das sechzehnte Kapitel "Samba" beschäftigt sich mit der Softwarelösung Samba, die es möglich macht, einen Linux-Server in eine Windows-Netzwerkumgebung so zu integrieren, dass Windows-Clients es nicht bemerken. Im nächsten Kapitel "OpenLDAP" wird die Open Source LDAP-Lösung vorgestellt.
Das letzte Kapitel schlussendlich hilft dabei, unter Linux ein WLAN einzurichten.

Als durchschnittlicher Linux-User bin ich von diesem Buch recht angetan. Wie oben schon beschrieben hat es eine ansprechende Aufmachung und eine gute Struktur des Inhalts. Grundlegende, aber auch anspruchsvollere Themen wie sendmail, Apache Webserver und Samba sind mit vielen Beispielkonfigurationen ausführlich und verständlich erklärt. Und sollte man doch mal nicht weiter wissen, findet man zum entsprechenden Thema hilfreiche Links.

Dieses Buch richtet sich sowohl an Linux-Einsteiger als auch an erfahrene Linux-User, auch wenn diese wahrscheinlich die ersten Kapitel überspringen können. Auf jeden Fall ist es eine Lektüre, auf die man nicht verzichten sollte.

Dominik Berres



| Erschienen: 01. Juli 2005 | ISBN: 3897214148 | Preis: 38 Euro

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