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Didacta 2017

Geschafft! Fünf Tage lang stand Stuttgart ganz im Zeichen der Bildungsmesse Didacta. 860 Aussteller aus 47 Ländern präsentierten zahlreiche Produkte rund um das Thema Bildung.

Digitale Bildung auf dem Vormarsch

[PIC] Neben der klassischen Schulbildung und dem frühkindlichen Lernen war sicherlich die digitale Bildung einer der Schwerpunkte der diesjährigen Messe. So führten zahlreiche, zum Teil internationale Anbieter in einer eigenen Halle ihre neuesten Hard- und Software-Lösungen vor. Erstmals waren hier beispielsweise auch Google und Adobe vertreten. In diesem Zusammenhang stellte Adobe auch die sogenannte "Gen Z Studie" vor, welche zu dem Ergebnis kommt, dass Schüler wie Lehrer mehr Praxis und Kreativität sowie die Einbindung interaktiver digitaler Medien wünschen. Wie dies funktionieren kann, zeigte Adobe in zahlreichen Vorträgen und Workshops. Aber auch andere Anbieter hatten interessante neue Ansätze zu bieten, so zum Beispiel Brainyoo, einer Software zur Prüfungsvorbereitung, oder MozaikEducation, einer leistungsstarken Softwareumgebung, mit der vor allem interaktive Lernelemente, unter anderem auch 3-D-Modelle, erstellt werden können. Immer mehr rückt auch das Lernen mit Videos wie bei Binogi oder Sofatutor in den Vordergrund. Egal ob BiBox (Westermann Verlag), scook (Cornelsen Verlag) oder der digitale Unterrichtsassistent samt ebook pro (Klett Verlag) – längst sind natürlich auch die großen deutschen Schulbuchverlage in der digitalen Welt angekommen und suchen nach Möglichkeiten ihre Kunden mit entsprechenden Lösungen an sich zu binden. Freilich mit dem Nachteil, dass diese eben nicht miteinander kompatibel sind. Ein Umstand, der bei der Entwicklung der "BiBox" jedoch zumindest erkannt wurde, sodass darin beispielsweise die digitalen Schulbuchseiten mit eigenen Materialien oder Videos angereichert werden können. Mit der Medienflut in unserem Alltag rückt natürlich auch die Medienbildung in den Fokus. Für ARD, ZDF und Deutschlandradio der Anlass die Initiative so geht MEDIEN ins Leben zu rufen, welche zahlreiche flexibel einsetzbare Unterrichtseinheiten rund um das Thema Medien zu bieten hat.

Bildung neu entdeckt

Waren der "tiptoi"-Stift oder LEGO-Figuren bislang vor allem in den Kinderzimmern zu sehen, so suchen auch Hersteller dieser Produkte zunehmend im Bildungssektor Fuß zu fassen - und dies nicht nur auf den vorschulischen Bereich beschränkt. Ambitioniert erscheint dabei vor allem das Konzept von LEGO education, welches nun umfassende Lehrerhandbücher, Unterrichtsmaterialien und passende Software auf der Internetseite kostenfrei bereitstellt.

Schöne Projekte

[PIC]Nicht leicht haben es bei all der geballten Wirtschaftskraft vor allem gemeinnützige Organisationen oder Verbände, die ebenfalls die "Didacta" nutzen, um den Bildungssektor für ihre Zwecke nutzen. Beispielhaft für zahlreiche unterstützungswürdige Aktionen ist hier das Projekt EinDollarBrille macht Schule von Martin Aufmuth, einem Mathematik- und Physiklehrer, zu nennen, welches sich zum Ziel gesetzt hat, an Schulen nicht nur auf das Fehlen entsprechender Sehhilfen in Entwicklungsländern aufmerksam zu machen, sondern vor allem auch Spendengelder zu generieren. Ziel ist es dabei, Menschen Entwicklungsländern mit Hilfe einer einfachen Biegemaschine zu befähigen, selbst entsprechende Sehhilfen kostengünstig herzustellen.

Matthias Jakob Schmid, 19.02.2017