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 Geheimakte 2 - Puritas Cordis (PC)

Verlag: Koch Media

Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Fans von Point-and-Click-Adventures haben dieses Spiel schon heiß ersehnt: Mit "Geheimakte 2 - Puritas Cordis" hat Koch Media erneut seine beiden Protagonisten Nina Kalenkow und Max Gruber in ein spannendes Abenteuer geschickt.
Nachdem die beiden in "Geheimakte Tunguska", dem viel beachteten und zu Recht ausgezeichneten ersten Teil der Reihe, noch im fernen Sibirien auf den Spuren des Tunguska-Ereignisses waren, bekommen sie es diesmal mit einer hochgefährlichen Sekte zu tun. Die Anhänger von "Puritas Cordis", so der Name der Vereinigung, verkündet die baldige Apokalypse. Anzeichen für das Ende der Welt seien zahlreiche Naturkatastrophen, die sich derzeit abspielen. Doch geht es dabei mit rechten Dingen zu? Könnte nicht sogar die Sekte Puritas Cordis bei den Katastrophen selbst ihre Finger im Spiel haben?

[imgleft]images/UploadGrafiken/puritas1.jpg[/imgleft]Nach den Ereignissen von "Geheimakte Tunguska" sind Nina und Max getrennter Wege gegangen. Daher beginnt das Adventure für die beiden auch an vollkommen unterschiedlichen Orten: Mit Nina startet man an Bord eines Kreuzfahrtschiffes auf der Nordsee, wo die junge Frau Urlaub macht. Doch die Reise steht von Anfang an unter einem schlechten Stern. Als Nina das Schiff gerade betreten will, stolpert ihr ein gehetzt aussehender Mann in die Arme, der kurz darauf von einem Auto überfahren wird. Auf dem Schiff wird Ninas Koffer aus ihrer Kabine gestohlen, und dann gibt es sogar Tote.
Währenddessen befindet Max sich im indonesischen Dschungel, wo er an einer Fotoreportage arbeitet. Auch er kommt bald äußerst mysteriösen Geschehnissen auf die Spur - und findet Hinweise darauf, dass die Sekte Puritas Cordis hier ihre Finger im Spiel haben könnte, bevor die Ereignisse Max und Nina schließlich wieder zusammenführen.

[imgright]images/UploadGrafiken/puritas3.jpg[/imgright] Neben "Runaway - A Road Adventure" und "Runaway - The Dream of the Turtle" zählen die "Geheimakte"-Adventures definitiv zu den besten neueren Point-and-Click-Abenteuern, die es derzeit auf dem Markt gibt. "Puritas Cordis" reicht zwar nicht ganz an den Vorgänger heran, bietet aber trotzdem eine Menge Spielspaß. Dabei kann das Spiel mit sehr schönen, lebensechten Hintergründen und Landschaften punkten. Auch die Figuren bewegen sich realitätsnah und flüssig, die Dialoge sind gelungen und die Sprachausgabe ist sehr gut. Ein Pluspunkt: Sowohl Videosequenzen als auch Dialoge können mithilfe der rechten Maustaste abgekürzt beziehungsweise ganz übersprungen werden. Damit hebt sich das Spiel wohltuend von anderen Genrevertretern ab, bei denen man oft - zumindest im ersten Durchlauf - minutenlange Videosequenzen untätig anschauen muss. Natürlich sind es die kleinen Filmchen wert, angeschaut zu werden, aber gerade bei den Dialogen kann man sich durchaus mal im Schnelldurchlauf durchklicken. Selbst ungeduldige Spieler verpassen nichts, wenn sie mal eine Videosequenz überspringen, denn die Ereignisse werden tagebuchartig noch einmal zusammengefasst.

[imgleft]images/UploadGrafiken/puritas2.jpg[/imgleft] Ein weiterer dicker Pluspunkt: Es gibt kein endloses Gerenne von einem Ort zum anderen, nur um einen winzigen Gegenstand zu ergattern. Schlechte Beispiele dafür sind prinzipiell gute Spiele wie "Baphomets Fluch" und "Syberia", wo der Spieler häufig endlos durch die Pixellandschaft gescheucht wird, ohne wirklich weiter zu kommen; das nervt und ermüdet. Bei "Puritas Cordis" hingegen sind die einzelnen Kapitel - insgesamt gibt es sieben Stück - ziemlich überschaubar, fast ein wenig zu sehr. Die Rätsel sind angenehm logisch, dabei aber fast ein bisschen zu einfach. Wer noch nicht so viel Erfahrung mit Adventures hat, wird hier auf jeden Fall seinen Spaß haben und das eine oder andere Mal ziemlich herumrätseln. Für Fans des Genres ist "Puritas Cordis" wahrscheinlich etwas zu einfach und zu logisch, die Level lassen sich mit ein bisschen Adventure-Erfahrung sehr zügig durchspielen und das, ohne dass man Komplettlösungen bemühen muss. Neben der üblichen Suche nach Gegenständen und Fluchtwegen gibt es auch ein paar Kombinations- und Logikrätsel, in denen zum Beispiel Steine in die richtige Reihenfolge gebracht werden müssen.
Leider ist das Spiel ziemlich kurz. Nach den sieben Kapiteln ist man eigentlich erst so richtig im Spiel-Fieber, und dann ist es auch schon vorbei. So hat man zwar einige Stunden angenehmen Spielspaß und auch das ein oder andere anspruchsvolle Rätsel zu knacken, aber im Großen und Ganzen ist das Spiel nicht lang genug. Bei diesem Test wurde es in etwa sechs Stunden durchgespielt.

"Geheimakte 2 - Puritas Cordis" lässt sich sehr angenehm spielen; mit den Maustasten werden Gegenstände betrachtet oder kombiniert und Aktionen ausgeführt; im Inventar werden Gegenstände gesammelt, die auch immer auf dem Bildschirm sichtbar bleiben, ohne dass man das Inventar immer wieder auf- und zuklappen muss. Ein Tagebuch, in dem Max und Nina Hinweise notieren, gibt auf Wunsch auch weiterführende Tipps, wenn man einmal total hängengeblieben ist. Spaß machen die Teile des Spiels, in denen weitere Spielfiguren hinzukommen, die dann teilweise interagieren müssen, um eine Aktion zu lösen; leider sind diese Szenen rar.

"Geheimakte 2 - Puritas Cordis" ist ein würdiger Nachfolger von "Geheimakte Tunguska", wenn auch etwas zu kurz und zu leicht geraten. Die Bedienung ist sehr benutzerfreundlich, die Grafik lebensecht und einfach schön, der Schwierigkeitsgrad der Rätsel ist okay und dürfte Anhängern von klassischen Adventures einige Stunden Spielspaß bereiten. Für Point-and-Click-Fans sind beide Teile der Adventure-Reihe auf jeden Fall ein Muss!

Christina Liebeck



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. August 2008 | FSK: 12 | PC | Preis: 36,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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