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 Edgar Allan Poe, Folge 10: Das ovale Portrait


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Poe schmuggelt sich auf der Suche nach Leonie Goron in Dr. Templetons Landhaus ein. Dort findet er ein ovales Portrait, welches Leonies tote Freundin Lucy zeigt. Im Keller des Hauses findet Poe auch endlich seine vermisste Freundin. Doch was Leonie und Poe in der Wirkungsstätte Templetons entdecken, ist unaussprechlich…

Die zehnte Folge dieser düster-genialen Serie bildet einen weiteren Höhepunkt in der Odyssee des Mannes ohne Gedächtnis, der sich der Einfachheit halber Edgar Allan Poe nennt. Gesprochen von Ulrich Pleitgen erzählt Poe aus der Ich-Perspektive, wie er seine Freundin Leonie findet und schlussendlich das Geheimnis um die wahre Identität Templetons löst. Besonders an diesem Hörspiel ist, dass Poe dieses Mal keine Vision erlebt und auch keinen Traum hat, in dem eine weitere Geschichte des großen Schriftstellers verarbeitet wird. Das Titel gebende Portrait ist vielmehr ein weiteres Mosaiksteinchen in dem Rätsel um Poes Identität. Dafür wird die Handlung auch dementsprechend vorangetrieben und über einen Mangel an Spannung kann sich der Hörer gewiss nicht beklagen. Die Episode beginnt zunächst sehr subtil, steigert sich zum Ende hin zu einem dramatischen Psychothriller, in welchem auch die Action nicht zu kurz kommt. Die Stars dieses Hörspiels sind unverkennbar Iris Berben, Till Hagen, Peter Groeger und natürlich Ulrich Pleitgen, die unglaublich intensiv agieren und ihren Charakteren eine natürliche Glaubwürdigkeit verleihen. Darüber hinaus glänzt die Produktion mit Namen wie Santiago Ziesmer, Gerald Schaale und Thomas Ritter. Maßgeblich zum Erfolg trägt die klangvolle und eindrucksvolle Musik bei, welche unter anderem vom Filmorchester Berlin stammt. Eine realistische Geräuschkulisse versteht sich bei den Produktionen von Lübbe Audio beinahe von selbst. Den Abschluss dieses erstklassigen Hörvergnügens bildet ein Titelsong der österreichischen Gothic-Band L’Âme Immortelle.

Das Titelfoto von Simon Marsden passt in seiner Düsterheit ideal zu den Geschichten von Edgar Allan Poe und erweckt einen sehr edlen Eindruck. Im Booklet selbst finden sich neben einer ausführlichen Inhaltsangabe der ersten neun Folgen auch ausführliche Informationen zu den Sprechern der Hauptpersonen.

Fazit:
Düster, spannend und packend zugleich. Poe stößt in den Kellern des Landhauses seines unheimlichen Gegners auf ein grauenhaftes Geheimnis. Ulrich Pleitgen und seine Kollegen in einem Gothic-Drama der Extraklasse mit bombastischer Musik- und Geräuschkulisse.

Florian Hilleberg



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. November 2005 | ISBN: 9783785730621 | Laufzeit: 65 Minuten | Preis: 7,95 Euro

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