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 Harrington on Cash Games, Band 2: Harrington on Cash Games Band 2

Der Weg zum Erfolg bei No-Limit Cash Games


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis


Dan Harringtons zweiter Band seiner neuen Reihe "Harrington on Cash Games" führt das Konzept des ersten Bandes weiter und stellt zudem noch eine weitere neue Spielweise vor, welche in das Repertoire eines soliden Pokerspielers unbedingt gehören sollte.
Im ersten Band hat Harrington die Grundkenntnisse und das Grundwissen aufgefrischt, dem Leser das Metaspiel beigebracht sowie die ersten Ansätze der tight-aggressiven Spielweise vor und auf dem Flop erörtert. Im zweiten Band stellt er nun vor, wie sich ein Pokerspieler bei entsprechender Spielweise auf dem Turn und dem River verhält, wie groß die Bets sein sollten und wann es gut wäre, seine Karten in den Muck zu schmeißen.

Der erste Band endet mit Kapitel fünf, demzufolge geht der zweite Teil mit Kapitel sechs weiter. In diesem wird das tight-aggressive Spiel auf dem Turn behandelt. Besonderheiten hierbei sind vor allem die Erklärungen, wie man ein Top Pair spielt oder wie groß ein vermeintlicher Bluff anzusetzen sein sollte. Insbesondere hier ist die Vielzahl von Beispielhänden sehr wichtig, denn es kommt im Wesentlichen auf die Zusammensetzung des Boards an, ob man überhaupt die Gelegenheit zu einem Bluff ergreift oder besser die Finger davon lässt.
Nach dem Turn widmet sich Harrington im anschließenden Teil dem Spiel am River. Hier muss erstmal eine essenzielle Frage geklärt werden, bevor man überhaupt weiterspielen kann. Wo stehe ich? Habe ich die Nuts oder aber nur eine sehr starke Hand? Was für eine Handrange könnte der Gegner haben? Und letztendlich, wie kann ich den Pot mit möglichst wenig Risiko einstreichen?
Um diese Fragen zu klären, bedient sich Harrington erneut vielen Beispielhänden, damit seine Erklärungen für jeden leicht nachvollziehbar sind.

Nachdem nun viel Spieltheorie und Mathematik erläutert wurde, kommt ein Kapitel, welches eines der interessantesten in der ganzen Reihe ist. In diesem gilt es, seine Psychologie und Beobachtungsgabe zu trainieren und Verhaltensmuster richtig zu analysieren. Um diesen Punkt wirklich zu beherrschen, braucht jeder Pokerspieler vermutlich ein Leben lang, aber einige wichtige Aspekte, wie das Beobachten von Setzmustern des Gegenspielers, kann man bei genauem Hinsehen zu seinen eigenen Gunsten verwenden und zu Geld machen - und das in gar nicht so langer Zeit. Wenn man dann noch in der Lage ist, sein eigenes Spiel mit Hilfe der Drehbuchmethode, welche der Pokerprofi Patrick Antonius entwickelt hat, so zu verschleiern, dass man nur sehr, sehr schwer zu durchschauen ist, dann hat man einen großen Schritt im Livepoker getan, um erfolgreich zu spielen. Online bringen diese Tells selbstverständlich nicht so viel.

Im neunten Kapitel beschreibt Harrington die Eigenschaften und die Vor- und Nachteile eines loose-aggressiven Stils. Großer Verfechter dieses Spiels ist der dänische Pokerspieler Gus Hansen, der jedoch auch selber weiß, dass diese Spielweise ein höheres Risiko mit sich bringt, als zum Beispiel das bisher erwähnte tight-aggressive Spiel, denn es werden viel mehr Hände gespielt und somit ist die Gefahr gegeben, in viele schwierige und komplexe Situationen zu geraten. Deshalb wird von dieser Spielweise für Anfänger oder Fortgeschrittene in der Regel abgeraten.
Auf das nächste Kapitel wird jeder Leser vermutlich sehr gespannt sein, denn schließlich fängt jeder Pokerspieler auf niedrigen Limits an. Deshalb nahm sich Harrington diesen Punkt zu Herzen und schrieb extra einen Teil dazu, wie man in Partien mit niedrigen Einsätzen erfolgreich eine gute Bankroll aufbaut. Wie man mit dieser dann umzugehen hat, um nicht gleich alles zu verlieren, wird anschließend erläutert. Wichtig hierbei ist, nie ein Level zu spielen, für welches man nicht genügend Geld hat.
Das Buch endet schließlich mit einem sehr ausführlichen Interview mit Bobby Hoff, einem der besten Cash Game Spieler der Welt, und einem Fazit, in dem Harrington seine beiden Teile noch einmal kurz Revue passieren lässt.

Der zweite Teil ist wie auch der erste sehr einfach und flüssig zu lesen. Harrington schreibt in einem Stil, welcher sehr schön und leicht nachzuvollziehen ist. Komplizierte Erklärungen werden vereinfacht und verständlich wiedergegeben. Der Vorteil dieses Buches sind auch die vielen Beispielhände und die ausführlichen Erklärungen zu den einzelnen Spielweisen. Jeder, der Poker auch nur annähernd Ernst nimmt und sich zum Ziel gesetzt hat, sich durch das Spiel etwas hinzu zuverdienen, ist mit diesem Buch sehr gut beraten. Denn schließlich ist das Cash Game das täglich Brot eines jeden Pokerspielers. Harringtons Erklärungen und Gedankengänge sollten ohne größere Probleme umgesetzt werden können, egal ob live oder online. Selbstverständlich wird nicht alles direkt von Anfang an so laufen, wie man es geplant hat, aber langfristig wird man sich mit Harringtons Konzept sicherlich auf der erfolgreichen Seite des Pokerns befinden. Nachdem man dieses Buch fertig gelesen hat, will man sich sofort an den PC setzen und die ersten Cash Game-Tische aufmachen.

Wer sich also ernsthaft mit Poker beschäftigt, sollte sich dieses Buch, wie auch den Vorgänger, auf jeden Fall zulegen. Das Gesamtbild überzeugt in vollem Maße!

Des Weiteren gibt es eine weitere Reihe von Harrington mit dem fast gleichnamigen Titel "Harrington on Hold’em". Dabei geht es um die andere Spielart des Pokerns, das Turnierspiel. Wer beide Reihen verinnerlicht hat und einigermaßen beherrscht, der wird spielerisch Geld gewinnen!

Martin Hammerschmidt



Hardcover | Erschienen: 01. Juni 2008 | ISBN: 9783981212327 | Preis: 29,90 Euro | 368 Seiten | Sprache: Deutsch

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