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 Anne - Die Hörspielserie, Folge 8: Anne in Avonlea - Das letzte Jahr als Dorfschullehrerin


Cover
Gesamt +++++
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Als Anne und Gilbert anonym zwei erfundene Meldungen in die örtliche Tageszeitung setzen lassen, soll dies eigentlich nur ein Scherz sein, mit dem sie die Bewohner von Avonlea etwas aufs Korn nehmen wollen. Umso überraschter sind deshalb die beiden, als ihr Einfall unerwartete Früchte trägt: Eine prophetische Wettervorhersage erweist sich als erschreckend wahr und richtet im ländlichen Dörfchen ein wahres Chaos an.
Auf ganz andere Art und Weise erschreckend ist jedoch die Ankunft einer Fremden, die von der augenzwinkernden Falschmeldung auf den Plan gerufen worden ist und sich als James A. Harrisons Ehefrau ausgibt - der gilt jedoch eigentlich als verschrobener Junggeselle.

Überhaupt scheint das mit der Liebe in Avonlea so eine Sache zu sein. Selbst die 45jährige Lavendar Lewis leidet wieder an gebrochenem Herzen, seit Anne sie mit ihrem Schüler Paul Irving - dem Sohn von Miss Lavendars einstiger großer Liebe - bekannt gemacht hat.
Nur Anne selbst scheint für niemanden romantische Gefühle zu hegen. Obwohl allen im Ort klar ist, was Gilbert Blythe für sie empfindet, behauptet Anne steif und fest, für Gil nichts anderes als geschwisterliche Zuneigung zu empfinden. Das allerdings nimmt ihr noch nicht einmal ihre Busenfreundin Diana so recht ab.

Mit "Das letzte Jahr als Dorfschullehrerin" schließt Titania Medien gleichzeitig sowohl die zweite, vierteilige Staffel der Hörspielserie ab als auch die Adaption des zweiten Bandes der Jugendbuchklassiker um Anne Shirley: "Anne in Avonlea". Dabei geben die Verantwortlichen hinter den Kulissen noch einmal alles und präsentieren mit Folge 8 gleich 76 Minuten amüsante Unterhaltung.

Erfreulicherweise bedeutet die Finalfolge der zweiten Staffel nicht auch das Ende der ganzen Hörspielreihe. Die dritte (ebenfalls vier Folgen umfassende) Staffel, der der Roman "Anne in Kingsport" zu Grunde liegen wird, soll im Frühjahr 2009 erscheinen und das Booklet der CD verrät, dass im darauf folgenden Herbst auch eine Umsetzung des vierten Romans geplant ist.
Man möchte hoffen, dass es auch dazu kommt, denn mit den bisherigen Episoden - da stellt die achte Folge keine Ausnahme dar - haben Regisseur Marc Gruppe und Team eindrucksvoll bewiesen, dass Titania Medien nicht nur Horrorhörspiele produzieren, sondern auch wunderbar Jugendbuchklassiker adaptieren kann. Bleibt zu wünschen, dass die Anne-Serie gar als Wegbereiter für eine neue Tradition beim Label fungiert. Qualitativ lohnenswert wäre das für die Zuhörer allemal, wenn man wie bei "Anne" auf eine tolle textliche Adaption der Vorlage setzt und für die Vertonung ähnlich formidable Sprecher gewinnt.

Bei "Anne" trifft Titania Medien jedenfalls diesbezüglich voll ins Schwarze: Die Figuren wirken herzlich und trotz der teilweise verkitschten Handlung niemals aufgesetzt. Man darf halt nicht vergessen, dass die Romane von Lucy Maud Montgomery nicht nur auf einer verschlafenen kanadischen Insel gegen Ende des 19. Jahrhunderts spielen, sondern auch um diese Zeit herum entstanden sind. Der Charme von Prince Edward Island, seiner Bewohner - natürlich allen voran der bezaubernde Rotschopf Anne Shirley - lebt auf und wie Anne selbst bedauert der Hörer am Ende der Folge sicher, dass ihre Zeit als Dorfschullehrerin von Avonlea sich nun dem Ende zugeneigt hat.

Christian Handel



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. September 2008 | ISBN: 9783785736364 | Laufzeit: 76 Minuten | Originaltitel: Anne in Avonlea | Preis: 8,95 Euro

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