Frodo und Sam machen sich allein auf den Weg nach Mordor, doch unterwegs begegnen sie einer verwahrlosten und durchtriebenen Kreatur namens Gollum. Einst hat er den Ring besessen und durch den jahrelangen Besitz hat sich sein Geist verwirrt und gespalten. Frodo erkennt, dass Gollum einst selbst ein Hobbit mit Namen Smeagol gewesen ist, der durch den unheilvollen Einfluss des Ringes zu einer bösartigen Kreatur wurde. Doch Frodo erkennt auch, dass noch viel Gutes in dem armen Wesen schlummert. Gollum/Smeagol bietet den Freunden an, sie nach Mordor zu führen, vorbei an den Armeen von Orks, die Sauron aufstellt, um die Menschen, Elben und Zwerge endgültig in die Knie zu zwingen.

Unterdessen gelingt es Merry und Pippin der Gefangenschaft der Orks zu entgehen. Sie finden in einem nahen Wald Zuflucht, wo sie den mächtigen Ents begegnen, Baumwesen, die sich selbst als die Hüter des Waldes oder Baumhirten bezeichnen. Gemeinsam versuchen die beiden Hobbits die Ents davon zu überzeugen, dass sie an der Seite von Menschen und Elben in den Krieg gegen Sauron ziehen müssen, doch die Ents sind schwerer zu überzeugen als zunächst angenommen.

Aragorn, Gimli und Legolas stoßen bei ihrer Suche nach Pippin und Merry im Fangorn-Wald auf einen alten Bekannten: Gandalf. Der Graue ist als weißer Zauberer zu seinen Gefährten zurückgekehrt. Gemeinsam machen sich die Freunde auf nach Rohan. Sie wollen den dortigen König um Unterstützung im Kampf gegen Sauron bitten. Doch der König von Rohan wird von Saruman und seinem listigen Gehilfen Grima Schlangenzunge beeinflusst. Gandalf gelingt es den alten Mann von dem Bann zu befreien und gemeinsam jagen sie Grima aus der Festung. Der König drängt seine Untertanen zum Aufbruch, denn er glaubt nicht den Heeren Saurons in Rohan standhalten zu können. Er will sein Volk in die Bergefestung Helms Klamm führen. Aragorn und Gandalf beschwören den König, von seinem Plan Abstand zu nehmen, denn dort säßen sie in der Falle. Doch der König bleibt bei seinem Entschluss. Aragorn und seine Gefährten schließen sich dem König an. Die Menschen erwartet in Helms Klamm eine Schlacht, wie sie Mittelerde seit Äonen nicht mehr gesehen hat…

Erneut haben sich Janet Sunjic und Günter Merlau von LAUSCH an die Vertonung eines der großartigsten Fantasy-Filme überhaupt gemacht. Wie bereits in der ersten Folge hat Reiner Schöne die Erzählertexte übernommen, welche von Oliver Elias und Günter Merlau verfasst haben. Dass die beiden sich mit Fantasy-Kost auskennen haben sie mit der Serie "Drizzt" bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Reiner Schöne hat zudem die perfekte Stimme, um diese Art klassischer Phantastik für den Hörer verständlich zu machen. Obwohl "Der Herr der Ringe" ein Filmereignis ist, das vor allem durch seine bahnbrechenden und pompösen Effekte fasziniert, kommt das Feeling auch als Hörspiel herüber. Hier ist der Hörer natürlich gänzlich auf seine Fantasie angewiesen, kann sich aber auch besser auf die Handlung konzentrieren. Die Erzählertexte erklären schwierige Situationen auf angenehme Weise, ohne zu ausschweifend und damit störend zu wirken
Die Macher haben sich entschlossen das Mammut-Werk von Peter Jackson nur unwesentlich zu kürzen und das Filmhörspiel als Doppel-CD herauszubringen mit gut 127 Minuten Spielzeit. Optimal dafür geeignet, um lange Autofahrten kurzweilig zu gestalten. Die Filmaufnahmen hören sich manchmal leider ein wenig dumpf an, davon abgesehen ist der Ton aber hervorragend und gerade der Original-Soundtrack, verbunden mit den epischen Kampfszenen, sorgt für die richtige Fantasy-Atmosphäre. Sehr überzeugend ist vor allem Gollum, der in der Synchronisation von Andreas Fröhlich gesprochen wird. Fröhlich führte auch die Regie der deutschen Sprachbearbeitung und hat hier eine kleine Meisterleistung vollbracht. Gandalf wird vom leider verstorbenen Joachim Höppner gesprochen, während Aragorn von Jacques Breuer stimmlich dargestellt wird. Ein besonderer Ohrenschmaus ist wieder einmal Udo Schenk, der Grima Schlangenzunge spricht. Im Film verkörpert von Brad Dourif, der in den deutschen Synchronisationen fast immer von Schenk dargestellt wird. Bemerkenswert ist auch Wolfgang Hess als Entkönig Baumbart. Eine weitere gelungene Film-Vertonung der Fantasy-Experten von LAUSCH.

Das Booklet ziert natürlich das Motiv vom Kinoplakat. Informationen zu den Synchronsprechern gibt es nicht, dafür wird der Kunde durch sensationelle Filmfotos entschädigt.

Fazit:
Ein wahrhaft fantastisches Hörvergnügen. Obwohl der Film vor allem durch gewaltige Schlachten und beeindruckende Effekte besticht, wirkt das Hörspiel dank der fantastischen Synchronisation von Andreas Fröhlich und der klangvollen Stimme von Reiner Schöne äußerst atmosphärisch.