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 Was soll ich noch glauben?

Autoren: Jens Brehl
Verlag: Lerato Verlag

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung


Wie weit kann man Medienberichten trauen? Gibt es einfache Methoden die Gesundheit bis ins hohe Alter zu erhalten? Wie sieht es mit der Aufklärung der Konzerne über Gentechnik aus? Inwieweit bestimmt die eigene Wahrnehmung das persönliche Weltbild? Wer sich diese und andere Fragen schon gestellt hat, für den versucht "Was soll ich noch glauben?" von Jens Brehl Antworten zu finden.

Der Autor selber beschreibt sein Buch als "etwas ungewöhnliches Sachbuch". Kurz zusammengefasst beinhaltet das Buch das Ergebnis seiner journalistischen Recherchen von fast zwei Jahren. Jens Brehl war es dabei ein Anliegen, Themenkomplexe vorzustellen, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben. So beschäftigt sich dieses Buch mit sehr verschiedenen Themen, wie der Gesundheit, der Wirtschaft, der Überwachung durch Konzerne und Telekommunikation, der Rolle der Medien, der Gentechnik und Möglichkeiten, Einfluss auf die Umwelt zu nehmen. Hierbei möchte Jens Brehl alternative Denkmöglichkeiten aufzeigen und zu eigenständigem Nachdenken anregen.

Viele Dinge, die Jens Brehl schildert, sind tatsächlich der breiten Öffentlichkeit recht unbekannt. So zum Beispiel ein Lebensmittelskandal, über den kaum jemand weiß. IsopropylThioXanton (ITX) ist ein Farbfixierer und wird im Raum der gesamten EU zum Bedrucken von Getränkekartons eingesetzt. Diesen in seiner Zusammensetzung nicht völlig bekannten Stoff fanden die italienischen Gesundheitsbehörden in Babynahrung, ebenso wurde er in Proben in Frankreich, Spanien und Portugal gefunden. ITX ist noch nicht auf mögliche gesundheitsschädliche Folgen untersucht, trotzdem schreiten Behörden nicht ein, um belastete Lebensmittel aus dem Verkehr zu ziehen.
Schildert Jens Brehl den Einsatz von Mumijo, einer Art Wunderheilmittel, oder die Beseitigung einer Vielzahl von körperlichen Beschwerden durch die Korrektur einer Fehlstellung der Halswirbel, geht das Buch leicht in einen esoterischen Bereich hinein. Gerade wenn Jens Brehl für die Korrektur der Atlasfehlstellung und somit einen bestimmten Anbieter einer solchen auf dem Markt wirbt, gibt das Buch seine neutrale Stellung auf und bezieht klar Stellung. Um jedoch die Frage des Titels "Was soll ich noch glauben?" beantworten zu können, ist es sinnvoll, seriös, ausgeglichen und so zu berichten, dass sich jeder selber eine Meinung bilden kann. Letztendlich kann sich der Leser aus diesem Potpourri aus Ideen, Gedankenanstößen und Meinungen nur das herausziehen, was ihn interessiert und was er gerne weiterverfolgen möchte. Jens Brehl versucht viele seiner Aussagen durch Quellenangaben zu stützen, oft geschieht dieses jedoch nicht, dadurch wirken die nachgewiesenen Quellen relativ willkürlich. Wer sich eine weiterführende Meinung zu den angesprochenen Themen bilden möchte, kann dies anhand der Quellen und weiterführender Literatur tun und wird auch vom Autor dazu aufgefordert.
Ob man jetzt alles für bare Münze nimmt oder den Wahrheitsgehalt des von Jens Brehl verfassten Buches anzweifelt, die Themen sind klar und ausführlich dargestellt. Der Autor hat sich um eine allgemeinverständliche Sprache bemüht. Seine eigene Meinung zu den angesprochenen Themen und zu der Frage "Was soll ich noch glauben?" muss sich jeder Leser letztendlich selber beantworten.

Allgemeinverständlich dargestellt bietet "Was soll ich noch glauben?" einen persönlichen Überblick über Themen, die dem Autor Jens Brehl am Herzen lagen und die er einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen will, da sie entweder relativ unbekannt sind oder er mit der Darstellung in den Medien nicht einverstanden ist. Interessant zu lesen bietet es Gedankenanstöße; seine eigene Meinung zu den angesprochenen Themenkomplexen muss sich aber jeder Leser selber bilden.

Nele Kohrs



Taschenbuch | Erschienen: 01. August 2007 | ISBN: 9783938882580 | 284 Seiten | Sprache: Deutsch

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