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 Shadowrun-Roman, Band 32: Blutige Jagd

Shadowrun Roman Nr. 32

Serie: Shadowrun-Roman, Band 32
Autoren: Lisa Smedman
Übersetzer: Christian Jentzsch
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Die Ex-Polizistin Leni verdient sich ihren Lebensunterhalt als Privatdetektivin. Sie lebt seit einem knappen Jahr in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Halbork Rafael und seiner exzentrischen Großmutter, Mama G genannt, Tür an Tür.
Rafael und seine Großmutter sind Flüchtlinge aus dem vom Bürgerkrieg gebeutelten Aztlan. Für Leni sind sie wie eine Familie geworden. Rafael will unbedingt Combat-Biker werden und kümmert sich liebevoll um seine etwas verschrobene Großmutter.
Eines Tages, nachdem Leni von Mama G ein Rezept gegen ihre Erkältung erhalten hatte, wird die alte Frau auf brutale Art und Weise umgebracht. Die Spuren führen beim ersten Ansatz ins Leere. Doch beim weiteren nachforschen tauchen zwei weitere Tote auf. Auch diese sind auf brutale Weise vom Leben zum Tode befördert worden. Was das Ganze so merkwürdig macht ist die Tatsache, dass die beiden Toten zuvor bei Mama G waren.
Doch wer hat ein Interesse, die alte Dame zu töten? Warum wurde sie mit einem Ritualdolch ermordet?
Die weiteren Ermittlungen führen Rafael und Leni ins Herz von Aztlan. Dort konfrontiert mit Bürgerkrieg und Militärregime versuchen die beiden, den Mörder von Mama Grande zu finden und ihn zu Rechenschaft zu ziehen. Doch leider stellt sich das Unterfangen als schwieriger heraus, als es ohnehin schon war. Nicht nur die Rebellen kannten Mama Grande, auch ihre Mörder wussten, dass sie ein Geheimnis hatte und haben es ihr entrissen.
Nun müssen Leni und ihr Freund versuchen den Mörder zu finden. Das Ganze entwickelt sich zu einem Wettlauf gegen die Zeit, denn die Widersacher planen Schlimmes....

Der vorliegende Roman fällt etwas aus der Reihe der typischen Shadowrun-Romane. Zuerst natürlich durch die Lokalisation der Geschichte. Aztlan kommt eher seltener vor. Es ist ein Land, das sehr stark kontrolliert wird. Fast alles wird überwacht. Nebenher existieren wieder die alten Religionen der Azteken.
Das zweite was beim lesen auffällt, ist die Tatsache, dass die Geschichte in der Ich-Form geschrieben ist. Das ist einfach zu lesen.
Die Hintergründe sind sehr anschaulich ausgearbeitet, doch leider beweisen die Charaktere wenig Tiefgang. Es wirkt alles irgendwie glatt und steril, sodass man als Leser den Eindruck hat bloßer Zuschauer zu sein. Es wird viel von der Religion der Azzies erzählt, doch es verwirrt mehr. Es wird viel schwarz-weiß Malerei betrieben, sodass schon zu Anfang feststeht, wer gut und wer böse ist. Das erstreckt sich über die Geschichte. Sie spielt in einer unbekannten Umgebung und die zumeist sehr blutigen Rituale stempeln ab. Blutmagie wird nicht weiter erklärt, sondern sie ist einfach da und wird auch praktiziert.
Die Spannung der Geschichte hält sich in Grenzen. Erst zum Schluss hin wird es etwas rasanter. Das Buch wirkt lieblos gemacht. Besonders störend empfinde ich die häufigen Erwähnungen, dass Rafael Combat-Biker werden will oder dass Leni früher für Lone-Star gearbeitet hat. Ein weiterer Kritikpunkt ist der, dass einige Sachen durch die Erzählweise vorweggenommen werden. An fast jedem Ende eines Kapitels, steht indirekt die Konsequenz einer Verhaltensweise.
Ein Glossar mit den verwendeten Ausdrücken fehlt.
Die deutsche Übersetzung stammt von Christian Jentzsch.

Alles zusammen ergibt eine recht laue Story vor einem doch sehr interessanten Hintergrund.

Christoph Heibutzki



Taschenbuch | Erschienen: 01. Januar 1999 | ISBN: 3453148940 | Originaltitel: Blood Sport | 366 Seiten | Sprache: deutsch

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