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 Der Manga Maxizeichenkurs: Manga: Zeichnen wie die Profis


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Noch vor wenigen Jahren waren Mangas, wie die japanischen Comics genannt werden, nur in wenigen Läden zu erhalten. Heute haben die Mangas einen regelrechten Boom erlebt, nicht zuletzt schlägt sich das auch in der aktuellen Mode nieder und so sah man auf der Frankfurter Buchmesse 2008 an den öffentlichen Tagen jede Menge Mädchen und Jungs, die anscheinend aus einem Manga entsprungen sind.
Bei so einem Boom wundert es niemanden, dass der japanische Zeichenstil auch von deutschen Künstlern immer öfters ausprobiert wird. Damit der Einstieg in die Zeichenkunst erfolgreich ist, hat Edition Michael Fischer nun mehrere Manga-Zeichenbücher herausgebracht. Das vorliegende Buch gibt einen allgemein Überblick über verschiedene, charakteristische Charaktere, die in Mangas verwendet werden.

Zuerst widmet sich das Buch verschiedenen Zeichnungen weiblicher Charaktere. Dabei ist vom schüchternen Mädchen bis zum Pinup-Girl und vom Katzenmädchen bis zum Cybergirl jeder Charakter vertreten. Danach taucht man in die Welt der Fantasy ein, in der es vor Elfen, Rittern, Orks, Zwergen und Amazonen nur so wimmelt. Aber auch der Teufel, ein Kobold und eine Forscherin sind hierbei vertreten. Danach geht es weiter mit ganz unterschiedlichen Monstern.
Die Science Fiction bietet darüber hinaus auch viele unterschiedliche Charaktere, die vor allem mit technischen Details überzeugen. So findet man auch ein Kapitel, das sich dieser Thematik widmet und in dem unter anderem ein bionisches Mädchen und Prinzessin Nebula zu finden sind. Spätestens seit der Emo-Bewegung weiß man, dass die Musik in der Szene eine große Rolle spielt. Für Mangas werden einzelne Musikrichtungen durch viele Details und überzogene Charakteristika dargestellt. So auch in diesem Buch.
Da die Samurai in der japanischen Kultur eine besondere Rolle spielen, widmet sich das letzte Kapitel mit Figuren diesen fast schon mystischen Kreaturen, um die sich viele Sagen ranken. Am Ende des Buches wird ausführlich über das digitale Zeichnen gesprochen. Auf die Schnelle werden die Grundlagen der Bildbearbeitung besprochen und in die Arbeit mit Photoshop eingeführt.

Ein traditioneller Zeichenkurs würde damit beginnen, welche Materialien man benötigt, wie man schattiert, welche Bleistifte man benutzt, welche Farben miteinander harmonieren und noch viele weitere Grundlagen. Dieser Maxikurs ist anders. Die Zeichengrundlagen werden vorausgesetzt und es geht um die verschiedenen Charaktere und deren ausschlaggebende Posen, Kleidung und jede Menge Details, die auf eine überzogene Art den Mangastyle ausmachen. Bei jeder Figur gibt es eine kurze Einleitung, die das Hauptaugenmerk auf die wesentlichen Bestandteile der Figur legt. Danach geht es über eine erste Skizze, der Volumen verliehen wird über die Anatomie, Kleidung und Beleuchtung bis zum sechsten und letzten Schritt, in dem die Figur Farbe bekommt.

Besonders hervorzuheben ist das letzte Kapitel, in dem der Computer in den Mittelpunkt gestellt und gezeigt wird, wie man damit die Kunstwerke aufwerten kann. Dabei wird von den Grundlagen bis hin zu speziellen Entscheidungen und Anleitungen erklärt, wie man mit Photoshop seine Bilder auf Hochglanz bringen kann. Dabei werden viele technische Aspekte erläutert, wobei Dinge, die nicht für die Grafikbearbeitung unbedingt benötigt werden, außen vorgelassen werden.

Insgesamt ein sehr gutes Buch. Einziger Kritikpunkt ist, dass man unter einem Zeichenkurs einige Basics erwartet, die in diesem Buch nicht geliefert werden. Das Buch richtet sich an Zeichner, die bereits die Grundlagen beherrschen und sich im Mangabereich betätigen möchten. Für diese Zielgruppe ist das Buch genial.

Vera Schott



Softcover | Erschienen: 01. September 2008 | ISBN: 9783939817321 | Preis: 19,90 Euro | 377 Seiten | Sprache: Deutsch

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