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 Das große und das kleine Nein


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ein kleines schüchternes Mädchen ("das kleine NEIN") sitzt auf einer riesigen Parkbank. Es isst eine Tafel Schokolade. Seine Laune könnte nicht besser sein.
Doch eine dicke Frau kommt vorbei und setzt sich auf die Bank, obwohl "das kleine NEIN" allein sein wollte. Das hat es aber, wie es seine Art ist, viel zu leise gesagt. Jetzt ist das Mädchen schon weniger gut gelaunt.
Doch es kommt noch schlimmer. Ein Junge kommt des Weges und fragt "das kleine NEIN", ob es ihm von seiner Schokolade abgeben würde. "Das kleine NEIN" will aber die Tafel Schokolade lieber allein essen und sagt das auch. Doch mal wieder viel zu leise. Es kommt wie es kommen muss: Der Junge nimmt "dem kleinen NEIN" die Schokolade weg und beginnt sie aufzuessen. Jetzt ist das Mädchen schlecht gelaunt und entsetzt über den Jungen.
Doch das Schlimmste steht ihm noch bevor. Ein älterer Mann - "das kleine NEIN" kennt ihn vom Sehen - stellt sich neben die Bank und fragt das Mädchen, ob er ihr einen Kuss geben darf. Angewidert flüstert "das kleine NEIN", dass es keinen Kuss wolle.
Doch der Mann scheint nicht zu hören (oder hören zu wollen), was "das kleine NEIN" gesagt hat und macht einen Kussmund und nähert sich.
Voller Wut springt "das kleine NEIN" auf und brüllt aus vollem Halse: "N E I N !"
Und noch mal: Nein, Nein, Nein! Und fügt voller Entschlossenheit hinzu, das es allein auf seiner Bank sitzen wolle, allein seine Tafel Schokolade essen wolle (wobei es die Tafel dem Jungen aus der Hand reißt) und das es nicht geküsst werden will. Alle sollen es in Ruhe lassen (auch das sehr laut). Die dicke Frau, der Junge und der Mann gehen so schnell sie können davon.
Und wer sitzt jetzt wohl auf der Parkbank?
Ein "großes NEIN!" Ein starkes, großes, lautes Nein, dass etwas gelernt hat: Man muss laut und deutlich sagen, was man will, sonst hören die Leute nicht hin.

Der einfache Text wird in diesem Buch des "Verlages an der Ruhr" mit deutlichen und liebevollen ganzseitigen Zeichnungen von Dorothee Wolters illustriert.
Die Intention des Verlages und der Autorin ist eine Stärkung des Selbstbewusstseins der Vorschulkinder (im Inneren des Buches ist ein Inlay, das Erziehungs-Tips in diese Richtung gibt).
Ihnen soll vermittelt werden, dass sie, auch wenn Erwachsene stärker sind und selten auf sie hören, immer wieder laut und deutlich ihren Willen bekunden sollen. Sie sollen lernen "NEIN!" zu sagen - vor allem in für sie unangenehmen und bedrohlichen Situationen (explizit der Hinweis auf den Eltern-Informationsseiten zum sexuellen Missbrauch von Kindern und der notwendige Prävention).

Der pädagogische Wert dieser Geschichte ist sehr hoch einzuschätzen. Die einfachen Worte und Handlungen kommen bei kleinen Kindern gut an - es wird nach einigen Wiederholungen derart laut "NEIN!" gebrüllt, das dieses Buch sich als abendliche Einschlaflektüre leider nicht anbietet. Den Kindern wird deutlich, das ein Nein nützen kann, wenn es mit Verve und ohne Angst eingesetzt wird.

Viele Schulen und Kindergärten haben Frei-Exemplare dieses Buches erhalten und sind voll des Lobes über seine Wirkung. Ich kann dem aus eigener Erfahrung nur beipflichten: Kaufen Sie sich dieses Buch, es ist zusätzlich noch überraschend günstig.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 1. Januar 1997 | ISBN: 9783927279810 | Preis: 6,60 Euro | 42 Seiten | Sprache: Deutsch

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