1972 wurde von der UNESCO die Internationale Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes verabschiedet. Seither wurden immer mehr Stätten als Kultur- und Naturerbe ausgewiesen; heute sind es 878.
Diese Stätten werden im vorliegenden Buch in Text und Bild vorgestellt. Nach einer kurzen Einführung, die auch den optimalen Umgang mit dem Werk erläutert, lernt der Leser zunächst die neu aufgenommenen Monumente kennen, im Anschluss dann auch alle anderen, nach Kontinenten und Ländern geordnet.
Viele sind dem Leser bereits bekannt, in Europa zum Beispiel Stonehenge, das Loire-Tal und das Elbufer in Dresden. In Asien mit seinen vielfältigen Kulturen findet man ebenfalls eine Fülle an Kulturmonumenten, darunter viele, die zwar nicht so berühmt sind wie das Tadj Mahal, die Chinesische Mauer oder Angkor, jedoch nicht minder bedeutungsvoll - und ebenso großartige Naturmonumente wie einige große chinesische Nationalparks und den Regenwald von Sumatra.
Die afrikanischen UNESCO-Monumente bilden eine recht ausgewogene Mischung von Kultur und Natur, man denke außer an die ägyptischen Stätten nur an Marrakesch oder Timbuktu und an die vielen berühmten Nationalparks. Doch auch weniger bekannte Monumente, die auf Stammeskulturen zurückgehen, lohnen eine gründliche Betrachtung.
In Australien und Ozeanien dominieren die Naturdenkmäler; bekanntlich hat der Kontinent einige der faszinierendsten Landschaften der Welt zu bieten. Amerika kann mit einer aus beiderlei Aspekten, Natur und Kultur, äußerst vielseitigen Mischung aus UNESCO-Denkmälern aufwarten.

Der große und prachtvolle Band aus dem Kunth-Verlag präsentiert jedes Denkmal sowohl anhand mindestens eines Fotos als auch in einem informativen Text. Die Zeit der Entstehung beziehungsweise Erbauung wird ebenso angegeben wie die exakte Lage im jeweiligen Land, die Ausdehnung von Naturdenkmälern, die kulturelle oder geologische Bedeutung und ein Abriss der Geschichte. Vignetten geben an, um welche Art von Monument es sich handelt: beispielsweise um eine Wehranlage, um ein Monument des Industriezeitalters oder einer bestimmten Religion, um ein Naturmonument oder -phänomen oder einen Park zum Schutz einer Art. Nicht zuletzt diese Vignetten machen das Buch sehr übersichtlich. Auch sinnvoll angelegte Übersichten und Register gestalten den Umgang damit, sei es beim systematischen Lesen und Betrachten oder beim Nachschlagen, sehr unkompliziert.
Herausragende UNESCO-Stätten - oder auch Gruppen "verwandter" Stätten wie gotische Kirchen und Städte mit mehreren Monumenten, wie etwa Rom - werden auf Doppelseiten extra vorgestellt, zum Teil sogar auf ausklappbaren Seiten; hier kommen auch Panorama-Aufnahmen zum Einsatz. Auf diese Weise erschließt sich zum Beispiel das Loire-Tal als einzigartiger Komplex von Schlössern in herrlicher Landschaft, und der Leser erfährt Ensembles im Kontext ihrer Bedeutung.
Die Texte enthalten alle relevanten Informationen in einer zwar kurzen, aber gut verständlichen und angenehm lesbaren Darstellung.
Nicht zuletzt überzeugt das Buch auch durch die Fotos. Die meisten sind natürlich aufgrund der Fülle an vorgestellten Monumenten relativ klein, geben jedoch einen guten Eindruck vom jeweiligen Denkmal. Zu Naturdenkmälern findet man, je nach Charakter des Denkmals, Landschaftsaufnahmen oder Fotos von charakteristischen Details wie Felsen beziehungsweise Pflanzen oder Tieren. Zahlreiche großformatige, teils auch ganzseitige beziehungsweise Panoramaaufnahmen, präsentieren besonders imposante oder bedeutungsvolle Monumente.
Das Buch bietet eine Fülle an interessanten Informationen, charakterisiert die UNESCO-Denkmäler umfassend und kann auch mit einer sehr gelungenen Aufmachung punkten. Sowohl als Nachschlagewerk als auch als Lektüre für die Allgemeinbildung eignet es sich bestens: sehr empfehlenswert!