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 Wallander (Hörspiele), Folge 2: Eiskalt wie der Tod


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Es ist ein Bild des Grauens, das sich den Polizisten bietet: Ein Ehepaar wurde ermordet, die Frau wurde vor ihrem Tod offenbar grausam gefoltert und vergewaltigt. Kurt Wallander, Kommissar bei der Polizei Ystad, macht dieser Fall mehr zu schaffen als sonst, denn die Tote ist seine Jugendliebe Carolina Wachtmann, mit der er gemeinsam zur Schule ging.

Der Tod des Ehepaars ist jedoch erst der Auftakt einer brutalen Mordserie, die immer dem gleichen Schema folgt. Zwischen den Toten muss ein Zusammenhang bestehen - und der führt das Team um Kurt Wallander und seine Tochter Linda zurück in die Vergangenheit …

"Eiskalt wie der Tod" ist der zweite Teil der Hörspiel-Serie "Wallander", die im Hörverlag erscheint und die den gleichnamigen Fernseh-Fällen nach Geschichten von Autor Henning Mankell folgt. Fans von Mankell wissen, dass der schwedische Autor nicht zimperlich ist, was Gewalt in seinen Fällen angeht, doch das Szenario in diesem Hörspiel ist selbst nach seinen Maßstäben ziemlich schlimm. Die Morde sind grauenhaft, die Umstände abstoßend, so dass man sich als Hörer eigentlich gerne abwenden möchte bei der plastischen Geräuschkulisse. Spannend ist es natürlich trotzdem, und durch die sehr gelungene Produktion wird auch dieser Fall, trotz Gewaltexzessen, zum spannenden Hörvergnügen. Die Produktionen der Wallander-Reihe sind nicht nur sehr sorgfältig inszeniert - Geräusch- und Musikuntermalung sind absolut gelungen und sorgen für eine sehr starke, lebendige Atmosphäre, für eine wirkliche akustische Tiefe im Kopf des Hörers - sondern auch hochkarätig besetzt. Man fühlt sich wirklich, als würde vor dem inneren Auge gerade der entsprechende Fernsehfall ablaufen, so plastisch wirkt die Produktion unter Regie und Bearbeitung von Sven Stricker.

Ausgezeichnet als Sprecher machen sich einmal wieder die "üblichen Verdächtigen" - Axel Milberg gibt einen hervorragenden Wallander ab, der diesmal damit zu kämpfen hat, dass seine Chefin im Krankenhaus liegt und ihn kurzerhand zum Chef auf Zeit erklärt hat. Hinter dem Schreibtisch sitzen und Formulare ausfüllen ist jedoch nichts für den aufbrausenden Kriminalkommissar, so dass er sich dieser Verantwortung schnell entzieht. Linda Wallander, seine Tochter, wird wieder gesprochen von Ulrike C. Tscharre. Auch die anderen Sprecher - unter anderem Andreas Fröhlich als Erzähler und Christian Stark an Stefan Lindmann - spielen ihre Rollen mit Leib und Seele.
Einziger Kritikpunkt an diesem Fall ist die doch etwas plumpe Auflösung, die ein leicht schales Gefühl beim Hörer hinterlässt und die ganze vorangegangene Gewalt ein bisschen in Frage stellt. "Eiskalt wie der Tod" ist eine klassische Erzählung von Rache und Vergeltung, die aber in ihrer Auflösung fragwürdig und etwas zu hastig wirkt, was aber vielleicht auch der Umsetzung geschuldet ist; die Hörspiele sind jeweils etwas kürzer als die Filme, auf denen sie basieren. Dennoch eine gute Stunde spannende Unterhaltung für Krimifans!
Die Aufmachung der Serie ist dem Hörverlag sehr gut gelungen; die CD befindet sich in einem stabilen Pappcover zum Aufklappen und das eingeklebte Booklet bietet nicht nur eine komplette Sprecherliste, sondern auch Informationen über Regisseur Sven Stricker und über die Charaktere beziehungsweise ihre Sprecher.

Christina Liebeck



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Februar 2008 | ISBN: 9783867171984 | Laufzeit: 67 Minuten | Originaltitel: Bröderna | Preis: 14,95 Euro

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