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 Portraits

Autoren: Roland Kanz
Herausgeber: Norbert Wolf
Verlag: Taschen, Köln

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Porträts handeln von Liebe, erklärt uns Roland Kanz. Meist der Liebe zu sich selbst, zu der Position, die man in der Gesellschaft bekleidet. Man möchte sich in dieser Situation festhalten und verewigen, was man erreicht hat. Porträts können aber auch von der Liebe zu einem anderen Menschen handeln, zum Beispiel zur Ehefrau, die man abbilden lässt. Oder sie handeln von Verehrung, vielleicht von einem berühmten Vorfahren oder einem Heiligen.
Porträts erzählen uns aber auch, was einmal war. Sie zeigen uns die Menschen, die früher lebten, ihre Kleidung und manchmal auch Arbeitsgeräte. Porträts sind so, bei aller Schönmalerei für den Auftraggeber, auch wichtige Zeitzeugen - und das nicht nur für die Kunstgeschichte.

Grund genug für den Taschen Verlag, den Porträts einen eigenen kleinen Band zu widmen, den Roland Kanz verfasst hat und der von Norbert Wolf herausgegeben wurde.
Nach einer Einführung, die, mit reichlich Anschauungsmaterial ausgestattet, vor allem von den Anfängen der Porträtmalerei erzählt und dabei trotz der Kürze erstaunlich anspruchsvoll und aussagekräftig ist, folgt eine Tour de force durch die Kunstgeschichte.

In fünfunddreißig Bildern wird dem interessierten Leser hier die Entwicklung des Porträts näher gebracht und die wichtigsten Künstler zu diesem Gebiet vorgestellt. Jedem der Maler ist dabei eine Doppelseite gewidmet. Links erfährt der Leser das Wesentliche über das Bild und seinen Maler, manchmal mit kleinen zusätzlichen Bildern im Text, zusätzlich zu dem kleinen Porträt des Künstlers, das den oberen linken Rand schmückt und so einen kleinen (optischen) Eindruck von der Person gibt, die das beschriebene Bild malte.
Auf der rechten Seite befindet sich das besprochene Porträt. Die Größe der Abbildungen variiert, ist meist aber Seiten füllend.
Die Bilder reichen von Leonardo da Vincis berühmter "Mona Lisa", über Tizians "Papst Paul III" und Rembrandts bekannter "Nachtwache" bis hin zu Picassos "Dora Maar" und Andy Warhols "Marilyn".

Sicher kann dieser Band nur einen kleinen Einblick in die Geschichte der Porträtmalerei geben. Bei bloßen fünfunddreißig Bildern bewegt man sich im Rahmen von "35 Bilder, die man gesehen haben muss". Trotzdem bietet das Buch einen interessanten und auch recht anspruchsvollen Überblick über diesen Bereich der Malerei. Die Texte sind angenehm kurz und liefern doch einiges an Informationen. Die Bilder sind in guter Qualität abgedruckt, in kräftigen Farben und auf gutem Papier, so dass es auch nicht stört, dass es sich bei diesem Buch nicht um einen großformatigen Bildband handelt.

Als Einstieg in diesen Bereich oder als Überblickswerke sehr zu empfehlen.

Susanne Fischer



Softcover | Erschienen: 01. September 2008 | ISBN: 9783822854679 | Preis: 6,99 Euro | 96 Seiten | Sprache: Deutsch

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