Die erste "Hui Buh - Das Schlossgespenst"-Box ist erschienen und beinhaltet die ersten drei Folgen der neu aufgelegten Hörspielserie, welche ab 2008 an die Erfolge der 1969 gestarteten, originalen Hörspielserie anknüpfen will. Dementsprechend ist diese Box auch keine Fortsetzung, sondern ein neuer Beginn, ein neuer Versuch sich in die Kinderzimmer zu spielen, mit den nachfolgenden drei Folgen:

"Der verfluchte Geheimgang"
Der alte Kastellan des Schlosses Burgeck erzählt Tommy, dem kleinen Prinzen, und Hui Buh, dem Schlossgespenst, eines Abends eine alte Geschichte. In dieser geht es um den Musiker Kunibert und seine Geliebte Gerlinde und das tragische Ende dieser Liebe. Denn auch der Graf Morticor hat Interesse an Gerlinde und da diese ihn nicht beachtet, schmiedet er finstere Pläne gegen Kunibert. Er schikaniert ihn so lange, bis dieser das Schloss nur noch durch einen Geheimgang verlassen kann. Morticor lässt den Geheimgang, während Kunibert sich darin befindet, verschließen. Tommy und Hui Buh entdecken ihre Abenteuerlust und beschließen den geheimen Gang zu suchen. Sie finden ihn auch, doch während sie sich Zugang verschaffen, lassen sie den Geist von Kunibert frei und dieser verbreitet Angst und Schrecken im Dorf. Ob Tommy und Hui Buh aus dieser Geschichte wohl heil heraus kommen?

Die Folge ist mit ungefähr 75 Minuten doch recht lang ausgefallen und an einigen Ecken und Enden zieht es sich ein bisschen, aber insgesamt wurde eine gute (neue) erste Folge geschaffen. Alle wichtigen Details für eine Wiederaufnahme der Serie fließen mit ein und die Handlung rund um den Geheimgang kann auch überzeugen. Gerade auch die musikalische Unterstützung macht das Hörspiel zu einem gelungenen Gesamtpaket.

"Entführung in die Geisterwelt"
Nach dem überstandenen Abenteuer um den verfluchten Geheimgang und das Gespenst Kunibert ist das Mädchen Sophie aus dem Dorf eine Freundin von Tommy und Hui Buh und somit ein oft und gern gesehener Gast im Schloss geworden. So darf sie nun auch zum ersten Mal im Gästezimmer des Schlosses übernachten, doch die Nacht ist alles andere als ruhig, denn das alte Bett hält alle Bewohner des Schlosses wach. So entscheidet König Julius der 111., dass ein neues Bett her muss, und er kauft umgehend eines bei einem fahrenden Händler. Doch damit sind die Probleme nicht aus der Welt geschafft, im Gegenteil - sie fangen gerade erst an, denn kaum hat sich Sophie zur Ruhe gelegt, schwebt das Bett mit ihr aus dem Raum in die Geisterwelt. Tommy und Hui Buh machen sich Sorgen um ihre Freundin und versuchen sie schnell wieder zurückzubekommen, doch das ist gar nicht so einfach ...

Nach dem erfolgreichen Debüt geht es mit nochmals knapp siebzig Minuten in die zweite Runde und auch hier spiegeln sich die Erkenntnisse der ersten Folge wider. Die Handlung kann überzeugen, die Musik ist angemessen eingesetzt und die ab und an auftretenden Längen im Hörspiel kann man getrost überhören, da die Folge an sich wieder gelungen ist. Die Atmosphäre im Schloss und in der Geisterwelt sind wirklich gut.

"Das mysteriöse Geisterbuch"
Nachdem Tommy und Hui Buh in der Nacht zuvor viel Spaß hatten, werden sie von König Julius dem 111. aufgefordert die Schweinerei zu beseitigen und ihr Chaos aufzuräumen. Während die beiden widerwillig ans Werk gehen, entdecken sie durch Zufall eine geheime Kammer. In der Kammer finden sie ein unheimliches Buch, dem sich nur Hui Buh nähern kann, und so steht schnell fest, dass dies ein Geisterbuch ist. Hui Buh entdeckt, dass in dem Buch Zaubersprüche stehen und beginnt nach Herzenslust diese auszuprobieren, bis er sich verspricht und ein unheimlicher Nebel aufzieht. Ob Hui Buh das wieder beheben kann?

Auch die dritte Folge kämpft mit einigen Längen, auch wenn es nur noch etwas über eine Stunde Spielzeit gibt. Jedoch auch hier kann man aufgrund der guten Mischung aus Handlung und Musik über diese kleinen Fehler hinwegsehen.

In allen drei Folgen geben die Sprecher ihr Bestes. So ist Andreas Fröhlich als ruhiger Erzähler überzeugend und auch Stefan Krause als Hui Buh, Christoph Maria Herbst als König Julius der 111. oder Jürgen Thormann als Kastellan lassen es ordentlich krachen - von den gut besetzten Nebenrollen einmal abgesehen.
Auffallend sind auch die guten CD-Cover, welche in einem gespenstischen blau-grünem Design schon ein bisschen Stimmung aufkommen lassen, bevor die CD im Player landet.

Insgesamt kann man die erste Box als durchaus gelungen bezeichnen, nur an der einen oder anderen Stelle sind die Hörspiele ein bisschen zu lang, gerade für die jüngere Zielgruppe. Für ältere Fans, die mal in die Neuauflage reinhören möchten, ist diese Box allerdings zu empfehlen, auch wenn die Neuauflage wohl nicht an das Flair und die Stimmen der Classics heranreicht.