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 Tom Clancy’s H.A.W.X. (PC)

Verlag: Ubisoft

Cover
Gesamt +++++
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Strategie
Ton


Viele Staaten haben eine eigene Armee. Das ist normal. Doch was ist eigentlich mit den Armeen, die keinen Staat haben? In den letzten Jahren gab es mehrere Söldner von Blackwater Security, die spontan unschuldige Zivilisten hingerichtet haben. Eigentlich erstaunlich, dass fast niemand diese Firma kennt, denn es handelt sich bei Blackwater um die größte Privatarmee der Welt mit allein 120.000 Soldaten im Irak. Das ist leider tatsächlich Realität.

"Tom Clancy’s HAWX" führt diese Entwicklung fort in die Zukunft. Als aufstrebender Kampfjetpilot der U.S.A. wird der Spieler im Jahr 2014 von einer privaten Sicherheitsfirma angeworben, um für risikoreiche und moralisch grenzwertige Missionen mehr Geld zu erhalten. Allerdings ist es ein echtes Problem, wenn die mächtigste Armee unter keiner staatlichen Kontrolle steht und sich auch keinerlei Rechtssprechung unterstellt fühlt. Und so nimmt das Unheil und damit die Story seinen Lauf ...

Der Spieler fliegt vom Abwehrjäger über den Stealth-Bomber bis zum Eurofighter eine große Vielfalt an Flugzeugen, wobei bei den meisten Missionen mehrere Jets und Bewaffnungskits zur Auswahl stehen. Hier fällt allerdings auch schon auf, dass HAWX spielerisch mehr ein Arcadeshooter ist: In ein Flugzeug passen 140 zielgelenkte Raketen, allerdings nur acht Leuchtkugeln, mit denen man diese abschütteln könnte. In der Realität ist es nahezu unmöglich, eine Luftabwehrrakete abzuhängen oder dieser auszuweichen. In HAWX ist das eher üblich, so kann der Spieler sich sogar vom Boardcomputer eine optimale Ausweichroute berechnen und einblenden lassen. Im später freigeschalteten "Off-Mode” schaltet das Spiel in eine seitliche, externe Kamera, so dass man sich und den anderen beim Kämpfen zugucken kann. Erst hier lassen sich richtig riskante Manöver wie U-Turns und mutwillig Strömungsabrisse fliegen, die auch eine große feindliche Überzahl besiegbar macht.

Was jedoch an spielerischem Realismus fehlen könnte, macht HAWX bei der grafischen Umsetzung locker wieder wett. Die Entwickler sind ausgesprochen stolz auf die verwendeten hochauflösenden Satellitenkarten und in der Tat sieht HAWX einfach unglaublich aus. Unter Vista mit DirectX 10 gibt es zudem noch fotorealistische Wolken, volumetrische 3D-Explosionen und riesige Städte mit modellierten Wolkenkratzern. Später im Spiel folgt dann der grafische Höhepunkt in Form eines monumentalen Raketenstarts. Nichtsdestotrotz lässt sich HAWX mit reduzierten Einstellungen auch auf einem Athlon XP 2000+ mit 1GB RAM und 128 MB Pixel Shader 2.0 Grafikkarte spielen. Damit wären die Mindestanforderungen bei den meisten Spielern bereits erfüllt, für vollen Grafikgenuss sollte es allerdings schon ein Dualcore mit 2GB RAM und einer 256 MB DirectX 10 Grafikkarte sein.

Vorgerenderte Videos gibt es in HAWX nicht, stattdessen werden Zwischensequenzen direkt in der Spielgrafik gerendert. Es ist auch fraglich, ob man die Qualität durch Videos noch weiter verbessern könnte. Ansonsten treibt das Spiel die Story durch den Funkverkehr zwischen den Piloten voran. Da man als Spieler grundsätzlich in Teams aus zwei bis fünf Flugzeugen unterwegs ist, lässt sich HAWX mit bis zu vier Freunden kooperativ durchspielen. Gerade in den späteren Missionen, wo mehrere Angriffe zeitlich koordiniert werden müssen, sorgt der Co-op-Modus für ein sehr viel intensiveres Spielerlebnis. Mit den Wahlmöglichkeiten für Flugzeug und Bewaffnung kann ein Spieler so sehr schön den Bomber fliegen, während ein anderer ihn mit einem Abfangjäger beschützt.

Zusätzlich zur Story gibt es in HAWX noch einen normalen Mehrspielermodus, in dem bis zu acht Spieler gegeneinander antreten können. Im Laufe der Story erhält der Spieler neue Flugzeuge und Level-Ups, welche wiederum neue Flugzeuge und Waffenpackete freischalten. Diese können dann auch im Mehrspielermodus verwendet werden. So lohnt es sich, die Story ein zweites Mal zu spielen, um bei Onlinegefechten einen Vorteil zu erhalten.

Wie die meisten neueren Spiele leidet auch HAWX unter einer kurzen Spielzeit. Nach etwa neun Stunden ist die Story vorbei, nach zwei Stunden wird dann auch der Mehrspielerkrieg eintönig.

Insgesamt bietet "Tom Clancy’s HAWX" eine kurze und sehr intensive Story mit atemberaubender Grafik, einem schnellen Arcadegameplay und gutmütiger Steuerung. Wer mag, kann auch mit einem XBox360 Gamepad spielen und hat dann das volle Konsolenfeeling. Das die bunten, actionreichen Schlachten in HAWX sehr zu Lasten des Realismus gehen, ist verkraftbar. HAWX ist ein großartiges Ballerspiel und der Hit für jede LAN-Party.

Hajo Nils Krabbenhöft



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Februar 2009 | FSK: 16 | Preis: 49,95 Euro

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