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 Der Krieg der Spinnenkönigin, Band 4: Zerstörung

R. A. Salvatores Der Krieg der Spinnenkönigin - IV


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Brutalität
Spannung
Es gibt keine Nachricht von der verstummten Göttin Lolth, die ihren brutalen Dienerinnen keine Zauber mehr gewährt. Dafür ist Chaos in Menzoberranzan, weil strenge Grauzwerge und die geknechteten Legionen eines Dämonenfürsten gemeinsam zum Angriff übergehen. Die Hoffnung liegt auf einer kleinen Abenteuergruppe, speziell, weil auch der Erzmagier Gromph Baenre verschwunden ist.

Diese Abenteuergruppe war durch einen Zauber zumindest als astrale Projektion in den Dämonennetzen, dem Teil der Höllen, die Lolth ihr Zuhause nennt. Dort wurde sie Zeuge eines Kampfes zwischen Lolth-Sohn Vhaeraun, der seine Mutter endgültig zum Verstummen bringen wollte, und ihrem persönlichen Streiter, dem Spinnengott Selvetarm - Lolth selbst war nicht zu einem Eingreifen zu bewegen. Mit diesem Schock im Herzen sind die Priesterinnen Quenthel, Hallistra und Danifae, so wie Magier Phaeraun, Kundschafter Valas, Kampfmeister Ryld und der Halbdämon Jeggred auf dem Weg zurück ins Unterreich.

Hallistra, die Priesterin und Bardin aus dem Hause Melarn im zerstörten Ched Nasad, wird vom Rest der Truppe getrennt. Plötzlich tauchen Drow auf, die eine gute Göttin, die dunkle Maid Eilistraee, anbeten und sie bekehren wollen. Sie ermordet zwei dieser seltsamen Dunkelelfen und nimmt Rüstung und Schwert der einen. Mit den von Eilistraee verzauberten Waffen nimmt Hallistra auch einen neuen Weg in sich auf. Ryld, der schon länger eine gewisse Vorliebe für sie hat, nähert sich ihr an, und die beiden erfahren etwas, das Drow eigentlich für Schwäche halten - Liebe. So machen sich die beiden davon.

Valas muss sich mit Abolethen auseinandersetzen - im Wasser lebenden Monstern, die ihn einfangen und in ein seltsames anderes Monster verwandeln, einen Drow mit Flossen und Fischschwanz. Als er fliehen kann, wird er fast von seiner eigenen Gruppe erschlagen, weil er nicht mehr wirklich nach Valas ausschaut.

Alle sind sich einig, dass sie wieder in den Abyss müssen, in die Dämonennetze ihrer stummen Göttin. Dafür brauchen sie ein ähnlich dämonisches Schiff, das von einer riesigen aufrecht gehenden Ratte bewacht wird. Da taucht auch noch Aliisza auf, die Halb-Succuba, mit der Magier Pharaun schon schöne Stunden verbracht hat.

Währenddessen tobt der Krieg um Menzoberranzan gnadenlos weiter und Erzmagier Gromph liegt in einer Sphäre begraben in tieferen Gängen. Doch da taucht eine Ratte auf, vielfach größer als er. Da ist er doch gleich mal dankbar, als er erkennt, geschrumpft zu sein, und obendrein in der Ratte seinen Vertrauten Kyorli findet. So machen sich die Ratte und eine Murmel auf den Weg zurück.

Wer sich gerade mit einem eher gradlinigen Verlauf angefreundet hat, der wird in diesem vierten Band aus allen Gewohnheiten geworfen. Die Gruppen teilen sich ständig auf, alle sind in irgendeiner Weise auf Verrat aus. Gott Vhaeraun hat ihnen prophezeit, dass alle bis auf einen zu Verrätern werden auf dieser Reise. Hallistra wendet sich einer guten Göttin zu, was allerdings zu schnell passiert. Dafür wehrt sich Ryld gegen diese Göttin, die allem widerspricht, was er in den Jahrhunderten seines Daseins kennen gelernt hat. Außerdem freundet er sich mit zwei relativ unschuldigen Werwölfen an, die von den Anhängern Eilistraees natürlich verfolgt werden. Dieser Teil der Geschichte ist stimmiger und da Ryld ja einer der absoluten Hauptcharaktere ist, der vom ersten Band an vieles trägt, ist dieser innere Kampf natürlich besonders spannend.

Insgesamt ist dieser vierte Band der erste, der sich nicht mehr ganz so geschmeidig an seine Vorgänger anschließt. Die Charaktere sind einigermaßen getroffen, aber nicht mehr ganz so gut wie in den vorherigen Bänden. Dafür kommen hier die Überraschungen, die tieferen Einblicke. So ist Band Vier vielleicht kein besonders guter Roman, aber ein wichtiger Baustein, und immer noch auch ein funktionierender, für ein ziemlich großes Abenteuer-Epos um Wesen, deren Herzen so schwarz sind wie ihre Haut.

Holger Hennig



Taschenbuch | Erschienen: 1. September 2004 | ISBN: 3937255184 | Preis: 10,95 Euro | 415 Seiten | Sprache: Deutsch

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