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 Der letzte Elf

Autoren: Silvana de Mari
Übersetzer: Barbara Kleiner
Verlag: cbj

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Ein Elf zu sein ist ganz sicher nicht leicht. Doch unter Menschen der einzige Elf zu sein ist für Yorschkrunsquarkljolnerstring eine ganz besonders Herausforderung. Erst vor Kurzem ist seine Großmutter gestorben und nun ist er ganz auf sich gestellt. Immerhin ist der erste Mensch, auf den er trifft, nicht feindselig, sondern lediglich ein wenig dumm, deswegen kürzt er für ihn seinen Namen auch mit Yorsch ab.

Die menschliche Frau hat Mitleid mit dem kleinen Elfen und nimmt ihn auf ihrer Reise mit. Unterwegs begegnen die beiden einem Jäger, der sich ihnen ebenfalls anschließt. Sajra und Monser halten auch dann daran fest, dem Elfen zur Seite zu stehen, als sie in der Stadt Daligar ankommen und Yorsch gehängt werden soll. Mit seinen geringen magischen Kräften gelingt es Monser, dem Jäger, und Sajra, der Frau, aus den Kerkern der Stadt zu entkommen. Doch ihr eigentliches Abenteuer fängt damit erst an, denn ihre Geschichte enthält auch eine Prophezeiung über den letzten Elfen, den letzten Drachen und die Heirat mit einem Mädchen, dessen Name klingt wie die Morgenröte.

"Der letzte Elf" ist eine fantastische Geschichte, die in zwei Teile gespalten ist. Im ersten Teil finden die beiden Menschen den jungen Elfen und fliehen mit ihm gemeinsam in eine wohlbehütete Drachenhöhle. Dann, Jahre später, geht die Geschichte mit dem gleichen, nun fast erwachsenen Elfen weiter, der erfährt, dass sein Drache nicht der letzte seines Geschlechts gewesen ist und losziehen muss, um die Prophezeiung zu erfüllen.

Wer dieses Buch in die Hand nimmt und epische, hochtrabende, spannende Fantasy erwartet, wird die Lektüre nach kurzer Zeit enttäuscht wieder aufgeben. Denn dieser Roman nimmt lediglich die Einzelteile fantastischer Geschichten zur Hand um eine etwas poetischere, seltsam anmutende Fabel daraus zu weben. Auf der einen Seite enthält der Roman mit der Vertreibung der Elfen, den Verständnisproblemen zwischen Menschen und Elfen und den Zeichen gegenseitiger Selbstaufopferung der Hauptpersonen einige gute Elemente, die einen fast philosophischen Anklang haben. Diese Stimmung wird jedoch durch die etwas gezwungen und unbeholfen wirkende Komik wieder kaputt gemacht. Dadurch wird das Potential der Geschichte ein Stück hinuntergezogen und besitzt nicht das Niveau, das es für die Botschaft, die es transportiert, besitzen sollte. "Der letzte Elf" ist darum ein Roman, der weder eine spannende Fantasygeschichte enthält, noch eine passende und geschickte Fabel und ebenso auch keine Satire auf das Genre. Er enthält von allem ein wenig und ist darum selbst sehr unausgegoren. Trotz des schönen Covers und des interessant wirkenden Rückentextes verpasst man also nicht viel, wenn man das Buch einfach liegen lässt.

Daniela Hanisch



Hardcover | Erschienen: 01. Juli 2008 | ISBN: 9783570134788 | Originaltitel: L`Ultimo Elfo | Preis: 16,95 Euro | 366 Seiten | Sprache: Deutsch

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