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 The Book of Unwritten Tales

Serie: The Book, Folge 1
Verlag: HMH Hamburger Medien Haus

Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Strategie
Ton


Ein tolles Spiel, doch leider mit schwerwiegenden Bugs - so könnte man "The Book of Unwritten Tales" zusammenfassen. Doch beginnen wir am Anfang:

Es herrscht Krieg in der Welt Aventásia. Der greise Gremlin Mortimer MacGuffin besitzt den Schlüssel zu einem mächtigen Artefakt, das seinem Besitzer ungeheure Macht verleiht. Natürlich sendet die Armee der Schatten sogleich ihre Schergen aus, um in den Besitz des Artefakts zu gelangen und den Krieg für sich zu entscheiden. Sie lässt Mortimer entführen, doch zu dessen Glück ist die Waldelfe Ivo gerade in der Nähe. Zwar schlägt Mortimers Befreiung fehl, aber der alte Archäologe kann Ivo noch einen Hinweis geben, wie sie an das Artefakt gelangen kann.
An einem ganz anderen Ort träumt derweil der Gnom Wilbur Wetterquarz von aufregenden Abenteuern - zu dumm nur, dass er ein äußerst ereignisloses Leben führt. Doch dann erhält Wilbur den Auftrag, einen magischen Ring in die Stadt der Menschen zu überbringen, um das Schicksal der Welt und der freien Völker zum Guten zu wenden. Bald schließen sich noch zwei weitere Abenteurer dem ungleichen Duo Ivo und Wilbur an: der coole Pirat Nate und sein ebenso rätselhafter wie haariger Begleiter "das Vieh". Gemeinsam stellen die vier sich der dunklen Macht in den Weg und müssen dabei ebenso irrwitzige wie gefährliche Abenteuer durchstehen ?

[imgleft]images/UploadGrafiken/unwritten1.jpg[/imgleft] Allianz der freien Völker? Ein magischer Ring? Das Schicksal der Welt auf den Schultern eines sehr kleinen Helden? - Eine Menge Seitenhiebe quer durch alle Genreklassiker entzücken in diesem klassischen Point-and-Click-Adventure den Spieler, der sich mit Fantasy, ob als Buch oder Film, und Rollenspielen wenigstens ein bisschen auskennt. Natürlich wird der Herr der Ringe an mehr als einer Stelle zitiert, und auch Indiana Jones hat einen witzigen Auftritt. Schlichtweg genial ist eine Szene, in der WoW und vor allem die WoW-Spieler durch den Kakao gezogen werden. Auch die Scheibenwelt, Maniac Manson (die berühmte Kettensäge ohne Benzin), Star Wars oder Harry Potter müssen herhalten und sorgen beim Spieler für Vergnügen und viele Lacher. Man muss kein Nerd sein, um den Humor zu kapieren, die Bezüge sind alle ziemlich bekannt und dürften auch denjenigen auffallen, die keine absoluten Fantasy- und RPG-Cracks sind.
Auch der wichtigste Part in einem Adventure - nämlich die Rätsel - ist von den Entwicklern super gemeistert worden. Die Rätsel und Aufgaben sind nicht überragend schwer (vor allem für alte Hasen), aber doch teilweise fordernd, und vor allem sind sie im Großen und Ganzen alle logisch, so dass man nicht vor lauter Frust irgendwann beginnt, total sinnlos Gegenstände miteinander zu kombinieren, wie dies in vielen anderen Genrespielen der Fall ist. Teilweise hat man auch die Option, die Personen zwischendurch zu wechseln, um Aufgaben zu lösen, die Teamwork und Interaktion erfordern. Und wer nicht alle Hotspots auf dem Bildschirm entdeckt hat, kann zwischendurch als Hilfe die Leertaste drücken, dann werden alle Interaktionsmöglichkeiten und Gegenstände angezeigt und man muss die Maus nicht über jeden Zentimeter des Szenarios bewegen. Mehr Spaß macht es aber natürlich ohne diesen Kniff.

[imgright]images/UploadGrafiken/unwritten2.jpg[/imgright] Die Grafik von "Book of Unwritten Tales" ist wirklich wunderschön, sehr klar, comichaft bunt und mit vielen witzigen Details. Es gibt über sechzig Schauplätze zu entdecken, die von rund vierzig skurrilen Charakteren bevölkert werden. Die Figuren sind toll animiert und bewegen sich flüssig, und auch die Videosequenzen können wirklich punkten. Die Systemanforderungen für das Spiel sind, bedingt durch die aufwändige Grafik, recht hoch, aber auf jeden Fall machbar: Gefordert sind eine CPU mit mindestens 1,5 GHz, 512 MB RAM, eine DirectX9c kompatible Grafikkarte mit 128 MB Ram und Pixelshader 2.0. Außerdem benötigt man Windows XP oder Vista, rund 4,5 GB freien Festplattenspeicher und natürlich ein DVD-Laufwerk. Empfohlen für den vollen Spielspaß werden allerdings 2,4 GHz, 1 GB RAM Arbeitsspeicher und 256 MB RAM für die Grafikkarte. Man sollte zumindest die Mindest-Vorgaben auf jeden Fall erfüllen; zwar kommen zu Beginn auch ältere Rechner unter Umständen noch mit dem Spiel klar, aber spätestens ab Kapitel drei, wenn alle Figuren eingestiegen sind, gibt es nur noch unschönes Geruckel und dann geht gar nichts mehr.

Die Synchronisation ist ebenfalls sehr hochkarätig besetzt und das zahlt sich aus: Hier gibt es keine monotonen oder leiernden Dialoge, sondern bekannte und lebendige Stimmen auf Hollywood-Niveau. Zu hören sind unter anderem Oliver Rohrbeck (am bekanntesten wohl als Justus Jonas von den Drei ???) als Wilbur Wetterquarz, Marion von Stengel (Angelina Jolie, Teri Hatcher) als Ivo und Dietmar Wunder (Daniel Craig, Jude Law) als Kapitän Nate Bonnet. In weiteren Rollen sprechen Thomas Danneberg, Udo Schenk, Bodo Wolf, Detlef Bierstedt und Uli Krohm. Insgesamt sind die Dialoge und Monologe im Spiel gut gelungen und lassen keinerlei Langeweile aufkommen; wem es doch zu langsam geht, der kann die Abläufe durch Klicken beschleunigen und einfach die Untertitel mitlesen.

[imgleft]images/UploadGrafiken/unwritten3.jpg[/imgleft]Bei allem Lob aber auch ein wenig (nicht unerhebliche!) Kritik: Das Spiel hat doch so einige Bugs, die auch nach dem Patchen - den Patch kann man auf der Website zum Game herunterladen - nicht behoben sind. Beim Test ergaben sich mehrere schwerwiegende Fehler, die den Spieler teilweise sogar in eine Sackgasse führten. So klappte etwa an einer entscheidenden Stelle, wo Wilbur eine Steintafel an Ivo übergeben muss, gar nichts mehr - es kam einfach keine Reaktion von der anderen Spielfigur, egal wie oft man es probiert. An einer anderen Stelle erhält Nate eine Rüstung - nur leider wird diese nicht angezeigt, sie taucht einfach nicht auf, so dass an einem bestimmten Punkt nicht weitergespielt werden kann. Wenn das einmal passiert - okay. Aber nach dem dritten oder vierten Mal verliert man die Lust! Dass die Bugs kein Einzelfall sind, zeigt eine Suche im Web; viele Spieler von "The Book of Unwritten Tales" klagen dort ihr Leid über Bugs an den unterschiedlichsten Stellen, die ein Weiterspielen teilweise unmöglich machen. Da hilft nur, zum letzten gespeicherten Spielstand zurückzugehen und zu hoffen, dass es im nächsten Anlauf weitergeht, oder sich ein Savegame aus dem Internet herunterzuladen.
Ohne diese sehr ärgerlichen Bugs (die aber anscheinend nicht bei jedem auftreten) wäre "The Book of Unwritten Tales" ein perfektes Point-and-Click-Vergnügen! So drücken die Bugs die Wertung von verdienten fünf auf nur drei Sterne in der Gesamtwertung.

Fazit: Sehr schönes, witziges, grafisch ansprechendes und liebevoll gemachtes Spiel, das die Herzen aller Adventure- und Fantasyfans mit Sicherheit höher schlagen lässt und das auf jeden Fall die volle Fünf-Sterne-Wertung verdient hätte. Einziges Problem: Das Spiel hat einige wirklich sehr ärgerliche und nervige Bugs, die den Spielspaß auch nach dem Patchen nachhaltig trüben können.

Mehr Infos und Patch zum Beheben einiger Fehler: www.book-of-unwritten-tales.de

Christina Liebeck



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. März 2009 | FSK: 12 | PC | Preis: 39,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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