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 Europabilder

Begriffe, Ideen, Projekte aus 2500 Jahren

Autoren: Wolfgang Geier
Verlag: Promedia

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Es gibt unzählige Vorstellungen und damit Bilder von Europa, die im Laufe der Zeit entstanden: mystische Bilder; Versuche, Europa geographisch zu bestimmen, kulturell auszumachen oder politisch festzulegen. All diese Begriffe, Ideen und Projekte, zusammengetragen aus 2500 Jahren Geschichte, will Wolfgang Geier in seinem Buch "Europabilder" vereinen.
Der Autor geht dabei in seiner Betrachtung streng chronologisch vor und findet immer wieder logische Einheiten und Zusammenhänge für die jeweiligen Epochen.
Kapitel eins beschäftigt sich mit "Begriffen und Ideen" in der Zeit vom 7. Jahrhundert v.Chr. bis zum 11. Jahrhundert n.Chr. und damit mit den ältesten Bildern, die wir von Europa haben und auf die heute noch gerne zurückgegriffen wird.
Das zweite Kapitel umfasst eine Zeitspanne vom Ende des 11. Jahrhunderts bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts und steht unter dem Motto "Programme und Projekte", zu denen etwa die Kreuzzüge gehören.
Kapitel drei, "Realien und Ideen," reicht vom 17./18. Jahrhundert bis zum 19. Jahrhundert, umfasst eine Zeit von Kriegen, Staatenbünden und auch Gesetzentwürfen, etwa unter Napoleon.
Das vierte Kapitel, "Europäer", unterbricht etwas die strenge Chronologie, umfasst die Zeit vom 16. bis zum 19. Jahrhundert und beschäftigt sich mit Karten, als auch mit den Bildern, die die Europäer von sich und der Welt entwickelten.
Das fünfte Kapitel folgt dagegen wieder der Reihenfolge und beinhaltet die Zeit "Vom Wiener Kongress (1815) bis zur Paneuropa-Idee (1922-1935)". In diesem Kapitel wird vieles wieder aufgegriffen, was es an Ideen und Konzepten in den vorherigen schon gab, bevor sich der Epilog mit der Epoche "Vom Kohlepakt zur Europäischen Union" befasst.

Eigentlich scheint es eine kühne Idee, so viel an europäischer Geschichte in knapp 180 Seiten pressen zu wollen. Und doch gelingt es dem Autor, in seinen Kapiteln etwas von der Geschichte Europas zu vermitteln, auch wenn der konkrete Fokus auf der Ideengeschichte liegt.
Angereichert mit einigen Abbildungen ist das ganze eine recht kompakte Abhandlung über das Thema und sollte auch viele interessierte Laien ansprechen, schließlich ist es aufschlussreich, zu erfahren, woher unser Bild von Europa kommt, welche Ideen es noch gab und auf was sich unsere heutigen Vorstellungen beziehen.
Der Stil des Autors macht es aber leider nicht immer ganz leicht, dem Text zu folgen. Viele Sätze sind unnötig lang, der Inhalt wird meist etwas trocken vorgetragen und erfordert an einigen Stellen schon etwas Konzentration, um nicht den Faden zu verlieren. Ebenso sind einige der schwarzweißen Zeichnungen und Abbildungen nicht allzu gut zu erkennen, so dass man zum Beispiel aus Karten keine Details herauslesen kann. All dies ist bedauerlich. Ein Pluspunkt des Buches ist allerdings, dass seine Unterkapitel recht kurz sind und somit zumindest den Anreiz geben, diese zu beenden und später weiter zu lesen.

Eine interessante Abhandlung über die Ideen und Begriffe, die im Laufe der Jahrhunderte von Europa entstanden. Leider etwas trocken vorgetragen, aber als Einführung in das Thema gut geeignet.

Susanne Fischer



Taschenbuch | Erschienen: 01. März 2009 | ISBN: 9783853712931 | Preis: 15,90 Euro | 184 Seiten | Sprache: Deutsch

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