Rubbish George, der Landstreicher, den die drei Fragezeichen seit einiger Zeit kennen, ist verschwunden: Als Peter ihm einen Besuch abstatten will, findet er nur seinen verlassenen Unterschlupf vor und wird von einem Unbekannten niedergeschlagen. Wo steckt George, ist ihm etwas passiert? Justus, Peter und Bob machen sich daran etwas über den Landstreicher herauszufinden und entdecken einen rätselhaften Brief, der das "Rätsel der Sphinx" enthält. Von dem Rätsel fasziniert und um George besorgt, brechen die drei Detektive nach Ägypten auf und erhalten bei ihren Ermittlungen Hilfe von Layla, die George scheinbar von früher noch kennt. Der Fall entwickelt sich und die vier rennen blindlings in eine alte Falle ...

"SMS aus dem Grab" ist die 129. Folge der Jugendhörspielserie und basiert auf der Buchvorlage von Ben Nevis. Leider fällt die Hörspielumsetzung noch ein Stück schlechter als das Buch aus. Die Story ist in sich nur bedingt schlüssig, denn eigentlich wollten die Freunde nach London fliegen - sie buchen den Flug mal eben um und landen (nach der damaligen Europareise) nun in Afrika. Gab es früher eine Reisegruppe und Rucksacktouren, bewegen sich die drei Detektive nun auf höchstem Niveau in den besten Hotels vor Ort - durchaus fragwürdig.
Generell wirkt die Story stark inszeniert und das fällt beim Hören auch auf. Der Überfall auf Peter, der Rätseltext in der Behausung von George und die Rätselstationen in Ägypten - allesamt stark "gelenkte" Szenen. Natürlich erwartet man bei einem Hörspiel dieser Serie keine durch und durch realistischen Handlungen, aber zumindest dem Serienkontext könnte treu geblieben werden.
Layla, als stummes Mädchen, kommuniziert über ihren Sprachcomputer mit den drei Detektiven und bietet dem Hörer einiges an Hintergrundwissen über George - was in der Hörspielumsetzung fehlt, ist aber beispielsweise die Kritik an den drei Fragezeichen, warum sie George immer abwertend als Rubbish bezeichnen - das war im Buch durchaus mal eine erfreuliche Kritik!
An den Haaren herbeigezogen ist auch das Ende beziehungsweise die Auflösung. Nach einer recht langen Spielzeit wird dem Hörer eine Haudrauf-Lösung präsentiert, welche absolut nicht überzeugen kann. Das Rätsel der Sphinx ist eher ein schlechter Scherz.
Wie schon so oft haben der Titel und der eigentliche Inhalt keinen richtigen Bezug zueinander. Der Titel entspricht einer minimalen Handlung in der Folge - es werden eben SMS aus einem Grab heraus verschickt -, da hätte ein anderer Titel besser gepasst.
Ein "Opfer" der Umsetzung ist auch Layla geworden. Das stumme Mädchen besitzt in der Buchvorlage die Apparatur um "sprechen" zu können, jedoch sind ihre Passagen im Hörspiel somit einfach zu anstrengend. Zuerst wartet man darauf, dass sie tippt, dann erklingt nur ein blecherner Ton aus dem Lautsprecher - korrekt umgesetzt, aber unschön inszeniert.
Positiv fallen die Wendungen durch den Taxifahrer der drei Detektive auf, der durchaus für Unterhaltung und Spannung sorgt. Auch eine gewisse Portion Humor in den Reihen der drei Fragezeichen sorgt für einen Schmunzler, wenn Justus hofft, dass er keinen neuen Sportfall lösen muss.

Auch bei den Sprechern, der Musik und den Effekten läuft es in dieser Folge nicht allzu rund. Über weite Stellen klingen die musikalischen Einlagen eher nach Asien statt Afrika, sehr merkwürdig. Die Effekte stimmen, auffallend ist jedoch, dass sich nicht viel verändert, egal wo die drei Detektive sich gerade aufhalten, Hall und Ton klingen fast gleich.

Insgesamt ist "SMS aus dem Grab" - wie zu erwarten aufgrund der Buchvorlage - schwach ausgefallen, durch die Unstimmigkeiten in der Umsetzung allerdings noch eine Stufe schlechter als die Buchvorlage. Positiv bleiben nur die Details über George in Erinnerung, bleibt abzuwarten, ob er noch mal in einem Abenteuer mitspielen darf ...