Bob, seine Schwester Lucy und ihre Eltern sind mit einem Schiff auf Weltreise und haben Kairo erreicht. Bob möchte sich auf dem Basar umsehen und findet einen sonderbaren Korb, der ihn neugierig macht. Vorsichtig hebt er den Deckel an - und eine Schlange beginnt sich herauszuwinden. Bob hat panische Angst, da erscheint wie aus dem Nichts ein geheimnisvoller Ägypter mit einer Flöte. Er hält die Schlange in Schach, gibt Bob aber deutlich zu verstehen, dass er dessen vorwitzige Art nicht mag. Bobs erleichterten Eltern stellt er sich als Faruk vor.
Bei der Besichtigung einer der Pyramiden führt Bobs Neugier dazu, dass er sich in der Pyramide verirrt. In einem abgelegenen Gang entdeckt er ein rätselhaftes Schmuckstück und nimmt es an sich. Als er mit Glück einen Ausgang findet, steht plötzlich wieder Faruk vor ihm und entwendet ihm mit einem Trick sein Fundstück.
Bob ist Faruk gar nicht geheuer. Umso mehr entsetzt es ihn, dass seine Eltern den seltsamen Fremden mit nach Luxor nehmen wollen. Irgendetwas verbirgt Faruk vor ihnen, das steht für Bob fest, aber seine Versuche, den Ägypter auf der Schifffahrt auszuspionieren, scheitern.
Zusammen mit Lucy verfolgt er nachts Faruk, als dieser sich vom Schiff stiehlt, und gerät in eine brandgefährliche Situation.

Für eine spannende Geschichte eignen sich die Pyramiden und die Königsgräber natürlich ideal als Hintergrund. Man nehme noch eine geheimnisvolle Figur aus einer fremden Kultur dazu und das Abenteuer ist fast perfekt.
Ganz so einfach ist "Bob und die Rache des Pharao" dann doch nicht gestrickt. Ein paar spannende Seitenstränge, diverse Verdachtsmomente und viel Lokalkolorit prägen die Geschichte mit, und Bob ist ein Junge, mit dem sich die Leser gut identifizieren können: ein bisschen frech und vorlaut, manchmal zu waghalsig, und er hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.
Die Auflösung ist zwar überraschend, doch nicht unglaubwürdig, und es kommt darüber hinaus zu einem sehr mitreißenden "Showdown". Apart sind auch die Interaktionen der deutschen Familie mit den Einheimischen, die zeigen, wie leicht es zu Missverständnissen kommen kann, wenn man mit einer Kultur nicht vertraut ist, und dass sich diese doch mit Höflichkeit und Offenheit lösen lassen.
Das Buch ist in Fibelschrift komfortabler Größe gesetzt und enthält zahlreiche originelle Illustrationen, die aber nicht zu sehr vom Text ablenken. Am Ende jedes Kapitels findet man eine Info zu Schlagworten aus dem Buch, etwa zum Nil, zu Grabräubern und zur Uräusschlange. Auf diese Infos folgt ein Rätsel oder Rätselspiel, das natürlich ebenfalls mit dem Buch- beziehungsweise Kapitelthema zu tun hat.
Auf diese Weise bietet das Buch reichlich Abwechslung während der ohnehin spannenden Lektüre. Es wendet sich eher an Jungen als an Mädchen und kann auch lesefaule Jungs zum Schmökern und Rätseln anregen. Die gut gewählte Kapitellänge sorgt dafür, dass die Leser bei Bedarf auch mal unterbrechen können. Ein tolles Abenteuer!