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 Wer ich bin


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Teresa und Sus sind nicht nur Zwillinge, sondern auch die besten Freundinnen. Zusammen planen die beiden ihren anstehenden Griechenland-Urlaub bei Tante Elena. Endlich mal ohne Eltern und ohne Schulstress wochenlanges Schwimmen, Sonnen und Reden. Doch dann kommt alles ganz anders: Tante Elenas Sohn hat einen schweren Verkehrsunfall und liegt nun im Koma, und der Urlaub muss ausfallen.
Für Teresa kommt diese Planänderung für die Sommerferien genau zur richtigen Zeit, denn sie hat Finn kennengelernt, einen Jungen von ihrer Schule. Am liebsten würde sie ihre ganze Freizeit mit ihm verbringen, mit ihm zum See gehen, ins Kino, ihn küssen …
Doch während Teresa verliebt ist und den Sommer mit Finn genießen will, ist Sus gar nicht nach schönen Ferien zumute: Ohne dass ihre Zwillingsschwester es gemerkt hat, haben sich beide in denselben Jungen verliebt. Sus ist zutiefst verletzt von Teresas Verhalten. Und so beschließt sie kurzerhand, mit ihrem Vater in Urlaub zu fahren, der einen Zeltausflug mit einem alten Kumpel und dessen Kindern Fabio und Emma geplant hat. Auf das Turteln ihrer Schwester mit ihrem Schwarm hat sie nicht die geringste Lust. Teresa hingegen bleibt allein bei ihrer Mutter daheim. Zum ersten Mal sind die Zwillinge lange voneinander getrennt. Aber der Sommer hält noch mehr für die beiden bereit.

Die erste Liebe, der erste Freund, der erste Liebeskummer – Sigrid Zeevaert geht in ihrem Jugendbuch „Wer ich bin“ auf Themen ein, die vor allem junge Mädchen zwischen zwölf und sechzehn Jahren interessieren.
Ihre beiden Protagonistinnen Teresa und Sus erzählen die Geschichte abwechselnd aus ihrer eigenen Sicht. Mal begleitet man Teresa, wenn sie mit Finn im See badet, mal lernt man mit Sus neue Leute auf dem Campingplatz kennen. Diese zwei Erzählstränge helfen nicht nur, die Zwillinge, ihre Gedanken und ihr Handeln zu verstehen, sondern machen die Geschichte auch kurzweilig und unterhaltsam. Mit Teresa erleben die jungen Leserinnen das erste Verliebtsein und das erste Kribbeln im Bauch, aber auch die Reue, einem geliebten Menschen wehgetan zu haben. Umgekehrt erfahren sie mit Sus den ersten Liebeskummer und einen aufregenden Campingurlaub. Vor allem das Dasein als Zwillingspaar stellt Zeevaert glaubhaft dar – kein Wunder, ist sie doch selbst ein Zwilling.
Die übrigen Figuren bleiben – mit Ausnahme von Finn und Fabio – insgesamt etwas blass; da aber das Hauptaugenmerk auf den Zwillingen ruht, macht das nichts weiter aus.
Sprachlich erinnert der Roman an Tagebucheinträge von Mädchen. Ab und an etwas zu durchwirkt mit Füllwörtern und Umgangssprache, kann der Stil insgesamt überzeugen; Zeevaert setzt sich behutsam und mit Fingerspitzengefühl mit den Träumen, Wünschen und Hoffnungen der Mädchen auseinander, die Ereignisse sind glaubwürdig und werden zu keinem Zeitpunkt dramatisiert, um künstlich Spannung zu erzeugen.

Mit „Wer ich bin“ legt Sigrid Zeevaert einen schönen Jugendroman vor, der vor allem mit glaubhaften Ereignissen, sympathischen Protagonistinnen und zwei unterhaltsamen Erzählsträngen punkten kann. Für Mädchen zwischen zwölf und sechzehn Jahren bietet die Geschichte viel Identifikationspotenzial und trifft die für das Alter interessanten Themen.

Tina Klinkner



Taschenbuch | Erschienen: 19. Januar 2009 | ISBN: 9783522200141 | Preis: 13,90 Euro | 239 Seiten | Sprache: Deutsch

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