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 Demigod

Verlag: Atari

Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
Ton
Bei einer Mischung aus Action-, Strategie- und Rollenspielelementen dürfte für fast jeden PC-Spieler etwas dabei sein. Dass diese Dreierkombination tatsächlich umsetzbar ist und dazu noch lang anhaltenden Spielspaß garantiert, beweist das von „Gas Powered Games“ entwickelte Echtzeit-Strategie-Spiel „Demigod“.

Einladende Illustrationen auf der Verpackung des Spiels geben zusammen mit einem bebilderten Handbuch Einblicke in dessen Philosophie. Wegen unverzeihlichen Verrats wurde ein Gott aus den Reihen der Ahnen verbannt. Als Nachkommen kommen acht seiner Sprösslinge, die sogenannten Halbgötter, in Betracht. Allerdings ist nur Platz für einen von ihnen. Deshalb sollen erbitterte Schlachten den Sieger unter allen Demigods ausmachen, der göttlichen Status erlangen wird. Der Spieler hat dazu die Möglichkeit, einen dieser acht Halbgötter in einer Auswahl von ebenfalls acht beeindruckend detailliert gestalteten Arenen zum Sieg zu führen.

Ein Kampf gestaltet sich in dem Spiel „Demigod“ wie folgt. In einer Arena stehen sich bis zu zehn Halbgötter als Kontrahenten in zwei Teams gegenüber. Ziel ist es die Zitadelle, welche die Basis des jeweils anderen Teams bildet, zu zerstören. Zusätzlich gibt es noch andere Gebäude, die eine wichtige Rolle spielen. Darunter fallen schützende Bauwerke, wie Verteidigungstürme und Festungen. Objekt- und Artefakt-Läden dienen zum Kaufen von Upgrades. Neben Artefakt-Läden ist es möglich verschiedene Fahnen und Portale einzunehmen, um so einen strategischen Vorteil zu bekommen, indem man sich eine Zeit lang in ihrer Nähe aufhält. Die restlichen Gebäude bleiben immer in Besitz des jeweiligen Teams und lassen sich lediglich zerstören. Kontrolliert eine Fraktion eine Fahne, wird eine bestimmte Fähigkeit, wie zum Beispiel Stärke oder Schnelligkeit, des jeweiligen Teams erheblich verbessert. Nimmt man dagegen ein Portal ein, dann erhält man aus diesem Portal ständig ausschwärmende Verstärkungstruppen, welche dem Team zur Seite stehen. Obwohl auch andere unterstützende Kreaturen im Kampf mit an die Front rücken, ist es nur in Ausnahmefällen möglich diese zu kontrollieren. Im Fokus jeden Spielers steht sein eigener Halbgott, mit dem er in die Schlacht eingreift. Deshalb ist es leider nicht möglich verschiedene strategische Gebäude selbst zu errichten, wie in herkömmlichen Strategie-Spielen. Das Gewicht wurde hier mehr auf Rollenspielelemente gelegt, wodurch es Einsteigern jedoch leichter fällt, sich schnell im Spiel zurechtzufinden.

Jeder der spielbaren Demigods hat völlig unterschiedliche Kräfte und besitzt seinen eigenen Spielstil. So ist es zum Beispiel möglich mit „Regulus“, dem Fernkämpfer, Geschosse über weite Strecken zu feuern, mit „dem Turm“ die Feinde im Nahkampf zu zermalmen oder mit dem Halbgott „Eichbaum“ seinen Mitstreitern unterstützende Hilfe zu leisten. Den vier Halbgöttern des Lichts stehen vier Halbgötter der Dunkelheit gegenüber. Darüberhinaus gibt es eine Unterteilung in Assassinen und Generäle. Während Assassinen sich durch eine ungeheure Kampfkraft auszeichnen, ist es mit Generälen möglich, eigene Truppen zu beschwören und zu kontrollieren. So findet sich für jeden Spielstil eine passende Figur. Und trotz der vielen verschiedenen Fähigkeiten der Halbgötter haben die Spielentwickler für ein gewisses Kräftegleichgewicht gesorgt, was besonders für fortgeschrittene Gefechte sehr wichtig ist. Da das Spiel sich jedoch hauptsächlich um den eigenen Demigod dreht, hängt die Spielmotivation vor allem von dessen Fähigkeiten und deren Ausbau ab. Obwohl die acht vorhandenen Halbgötter äußerst detailliert ausgearbeitet wurden und eine Vielzahl an Fähigkeiten besitzen, könnte eine größere Auswahl dem Spiel sicher nicht schaden. Schließlich ist es auch möglich, bis zu zehn Spieler in den Kampf zu schicken.

Der Rollenspielanteil von „Demigod“ äußert sich in der Vielzahl an Verbesserungen, die man sich im Laufe des Spiels erkaufen kann oder durch Erfahrungspunkte erhält. Mit jedem vernichtetem Gegner wird der eigene Demigod stärker und erhält sowohl Gold als auch Erfahrungspunkte. Im Laufe des Gefechts kann man verschiedene Fähigkeiten und Attacken eines Demigods dazugewinnen und ausbauen, was die Schlacht dynamisch gestaltet. Gold kann verwendet werden, um sich in Objektläden zum Beispiel Tränke, Rüstungen, Schriftrollen oder andere Gegenstände zu kaufen. Tränke füllen die Lebensenergie oder Mana wieder auf. Rüstungsgegenstände haben eine dauerhafte Wirkung und verstärken bestimmte Attribute des Halbgottes. Mit Schriftrollen kann man sich beispielsweise teleportieren oder kurzfristige Effekte erzielen. In den einnehmbaren Artefakt-Läden erhält man für wesentlich mehr Gold stärkere Gegenstände, wie zum Beispiel besondere Waffen. Natürlich kann man die erworbenen Ressourcen auch für das gesamte Team nutzen, indem man die eigene Zitadelle verbessert und aufwertet. Darunter fallen Gebäudeverbesserungen, die Verstärkung der Verteidigungsanlagen, verbessertes Goldeinkommen und vieles mehr, was das Kampfgeschehen maßgeblich beeinflusst. Zu guter Letzt gibt es nach jeder gewonnenen Schlacht eine gewisse Anzahl an Gunst-Punkten, die über Kämpfe hinweg gesammelt werden können. Mit diesen Gunst-Punkten können dauerhafte Objekte erworben werden. Die vielen kaufbaren Objekte steigern die Langzeitmotivation, denn es eröffnen sich viele Möglichkeiten sein Gold zu investieren. Leider wurden die Objekte wenig bis kaum grafisch im Kampfgeschehen eingearbeitet. Rüstungen verändern beispielsweise nicht das äußere Erscheinungsbild des Halbgotts, sondern verbessern lediglich Attribute um einen bestimmten Wert.

Ein nicht zu vernachlässigender Punkt ist, dass es sich bei „Demigod“ viel mehr um ein Multiplayer-Spiel als um ein Singleplayer-Spiel handelt. Zwar gibt es einen Einzelspieler-Modus, aber dort lassen sich lediglich Mehrspielerschlachten mit Computergegnern austragen. Eine Story oder Kampagne gibt es in diesem Spiel nicht. Nicht einmal ein erklärendes Tutorial beinhaltet der Einzelspieler-Modus. Stattdessen verweisen die Spielentwickler den Anfänger im Handbuch auf erklärende Videos im Internet. Zugegeben, es gibt wirklich genug Material dazu und das Spiel ist auch recht schnell zu erlernen. Ebenfalls kompensiert das Handbuch eine Menge wertvoller Informationen. Obwohl der Einzelspielerteil etwa dasselbe bietet wie der Multiplayerteil, macht es dank einstellbarer KI wirklich Spaß im Einzelspielermodus Gefechte auszutragen und sich im Kampf zu erproben, bevor man sich den schwierigeren menschlichen Gegnern online gegenüberstellt.
Neben dem Eroberungsmodus, bei dem die Zerstörung der gegnerischen Zitadelle zum Sieg führt, gibt es noch weitere Spielarten. Bei der Spielart „Dominator“ gewinnt man durch die Kontrolle der Fahnen über eine gewisse Zeit. Im Schlächter-Modus muss man eine bestimmte Anzahl an feindlichen Halbgöttern töten, um zu siegen, und bei der Spielart „Festung“ ist nicht die Zitadelle Ziel der Zerstörung, sondern die feindlichen Festungen des gegnerischen Teams. Neben einzelnen Gefechten gibt es auch Turniere, die mit dem jeweiligen Halbgott bestritten werden können. Im sogenannten Turniermodus steigt der Spieler, der in einer bestimmten Anzahl von Schlachten die meisten Gunst-Punkte erworben hat, zur Göttlichkeit auf und gewinnt das Turnier.

Grafisch glänzt das Spiel wirklich mit beeindruckender Liebe zum Detail. Die einzelnen Halbgötter, wovon jeder seine eigene Geschichte besitzt, glänzen auf dem Schlachtfeld mit lebendigen Bewegungen und Techniken. Die Vielzahl an Animationen macht manchmal viel mehr Lust auf Zuschauen. Wo sich viele verschiedene Kreaturen an der Front tummeln, wird das Kampfgeschehen zusätzlich durch beeindruckende Sounds unterstützt. An der technischen Umsetzung des Spieles ist kaum etwas auszusetzen, da selbst die Arenen wirklich einzigartig gestaltet wurden und das Spiel so viel mehr zum Genuss für das Auge wird.

Zusammenfassend kann man das Spiel „Demigod“ als eine gelungene Fusion aus Action-, Strategie- und Rollenspielelementen bewerten. Denn hier sorgen acht vollkommen unterschiedliche Halbgötter für genug Brennstoff und gewaltige Multiplayerschlachten. Diese Vielfältigkeit überwiegt zusammen mit beeindruckender Grafik und detaillierten Ausgestaltung des Spiels gegenüber fehlenden Einzelspielerelementen. Denn wirklich jede Schlacht in „Demigod“ ist einzigartig und hält dadurch fern von nachlassender Langzeitmotivation. Und wem die acht beeindruckenden Halbgötter noch nicht reichen, der darf sich auf kostenlose Upgrades des Spielentwicklers freuen.

Sebastian Mußlick



DVD | Erschienen: 22. Mai 2009 | FSK: 12 | PC | Preis: 38,90 Euro | Sprache: Deutsch | Systemanforderungen: Minimale Systemanforderungen:
- Windows XP SP3 / Vista SP1
- 2.4 GHz Prozessor
- 512 MB RAM
- 8 GB freier Festplattenspeicher
- 3D-Grafikkarte mit 128 MB (ATI Radeon X1600 / Nvidia GeForce 6800 oder besser)
- Soundkarte
- Breitband Internetverbindung für Multiplayer

Empfohlene Systemanforderungen:
- 3 GHz Prozessor (mehrere Kerne unterstützt)
- 1 GB freier Festplattenspeicher
- 3D-Grafikkarte mit 256 MB (ATI Radeon 2600 / Nvidia GeForce 7600 oder besser)

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