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 Andrew Mayhem, Band 1: Grabräuber gesucht

Keine besonderen Kenntnisse erforderlich

Serie: Andrew Mayhem, Band 1
Autoren: Jeff Strand
Übersetzer: Michael Krug
Verlag: Otherworld Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Andrew Mayhem, zur Zeit mehr oder weniger arbeitslos, könnte etwas Geld durchaus gebrauchen – leider hat er mit dem Wagen seiner Frau Helen ein anderes Auto gerammt, leider war die Versicherung gerade abgelaufen und leider hat er seiner ziemlich resoluten Gattin bisher den Unfall noch nicht gebeichtet. Da kommt ein kurioses Angebot gerade recht, das eine gutaussehende junge Frau Andrew und seinem Kumpel Roger in einer Kneipe unterbreitet: Die beiden sollen sich quasi als Grabräuber betätigen, eine kürzlich verbuddelte Leiche wieder ausgraben und einen Schlüssel bergen, den der Tote bei sich trägt. Klingt illegal, fies und sehr mysteriös, aber … nun ja, Andrew braucht das Geld und die Frau bietet ganze 20.000 Dollar für den Job. Also machen sich Andrew und Roger nachts in einen Park auf, um einen unbekannten Toten auszugraben. Leider ist der gute Mann offensichtlich noch nicht tot und Andrew und Roger bekommen den Schock ihres Lebens. Dann überschlagen sich die Ereignisse und Andrew sieht sich urplötzlich mit mehreren Morden, grauenhaften Snuff-Videos und einem offensichtlich vollkommen durchgeknallten Serienkiller konfrontiert …

„Grabräuber gesucht“ hält viel mehr, als der Titel auf den ersten Blick verspricht – mit diesem Roman ist Jeff Strand eine Story gelungen, die gleichermaßen hochspannend wie komisch ist. Die Komik bringt vor allem der glücklose, aber schlagfertige Protagonist Andrew ins Spiel. Als Privatdetektiv ohne Lizenz stellt er sich bisweilen ziemlich dämlich an, und trotzdem kommt er dem unheimlichen Killer Stück für Stück näher. Trotz der teils großartigen Situationskomik geizt Jeff Strand nicht mit absurden und wirklich ekligen Horrorszenen, die Filmen wie „Saw“ alle Ehre machen. Die Szenen in den Snuff-Videos, die Andrew bald zugespielt bekommt, sind wirklich schlimm, die Morde so phantasievoll wie grauenhaft – dennoch schwebt über allem immer ein Hauch Überdrehtheit und Albernheit, die gut zur durchgeknallten Mörderjagd passt. Strand zieht die ganze Zeit ein ziemlich hohes Tempo durch, so dass man sich fast in einem actionreichen Film glaubt. Allzu viel Anspruch darf man zwar nicht erwarten, dafür unterhält dieser Roman wirklich auf der ganzen Linie. Der Kreis der Verdächtigen ist groß und der Mörder treibt ein perfides Spiel mit Andrew, auf das dieser sich unfreiwillig einlassen muss, denn schon bald ist seine Familie in höchster Gefahr.

„Grabräuber gesucht“ ist wirklich unglaublich amüsant – eine gelungene Mischung aus Humor, Detektivarbeit und beinhartem, blutigem Horror. Ein echter Pageturner, in dem Jeff Strand ein gelungenes Gleichgewicht zwischen albernem Humor, skurrilen Horrorszenen und einer spannenden Mörder-Schnitzeljagd gefunden hat. Auf die Fortsetzungen darf man gespannt sein: Andrew Mayhem ermittelt auch in „Single White Psychopath Seeks Same“ und „Casket For Sale (Only Used Once)“.

Christina Liebeck



Hardcover | Erschienen: 1. September 2009 | ISBN: 9783800095087 | Originaltitel: Graverobbers Wanted (No Experience Necessary) | Preis: 18,95 Euro | 254 Seiten | Sprache: Deutsch

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