Der Praios-Hochgeweihte Praiosson Greiffas zieht sich nach einer feurigen Praiostagspredigt in den Dachgarten des Tempels von Havena zurück, um dort in einer Meditation Erleuchtung zu finden. Trotz der Warnung des Medicus soll die Meditation in praller Sonne zur wärmsten Stunde des Tages geschehen. Doch schon bald wird diese von allerlei Dingen gestört und dann beobachtet Praiosson voller Ärger von seiner erhöhten Stellung das albernische Landei Alrik dabei, wie er sich ungeachtet der Warnungen vor Praios' Strafgericht dem Müßig- und Lastergang hingibt. Doch wer ist das geheimnisvolle "blaue Mädchen", das Alrik in verschiedener Gestalt immer wieder begegnet, und warum geschehen ihm so viele seltsame Dinge?

Warum gerade „Nach der Predigt“ als erste neue DSA-Veröffentlichung von Horchposten ausgesucht wurde, bleibt unklar. Knapp über zwei Stunden passiert – seien wir ehrlich – nichts wirklich Interessantes. Die Grundidee – einem Praios-Hochgeweihten wird mal der Spiegel beziehungsweise seine eigenen Sehnsüchte vorgehalten - ist ja ganz nett und auch als Kurzgeschichte in einer Anthologie für DSA-Fans mag das seine Berechtigung haben. Aber trotz der guten Leistung des Sprechers Michael Holdinghausen, unterstützt von der ebenfalls guten Claudia Dalchow, fällt es schwer, das Hörbuch zu Ende zu hören. Die Idee und vor allen Dingen ihre Umsetzung tragen einfach keine zwei Stunden Spielzeit, trotz ein paar netter Einfälle.

Das Hörbuch ist im Moment exklusiv als Download auf dem Markt, laut Verlag ist aber eine zukünftige Veröffentlichung auf CDs geplant.

„Nach der Predigt“ richtet sich letztlich nur an eingefleischte DSA-Fans und eigentlich auch nur an solche, die sich für die Thematik interessieren. Die Geschichte ist nicht wirklich schlecht, aber eben weder gut noch spannend noch unterhaltsam. Da fehlen sogar dem Rezensenten die Worte, der die Geschichte morgen vergessen haben wird …