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 Magira, Band 9: Jahrbuch zur Fantasy 2009


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Seit dem Debüt der ersten Ausgabe vor fast zehn Jahren ist „Magira“, das „Jahrbuch zur Fantasy“, eine feste, konstant jährlich erscheinende Institution geworden, die mit spürbarer Liebe zur Sache von Hermann Ritter und Michael Scheuch gemeinsam mit dem Fantasy Club e. V. herausgegeben wird.
Jede Ausgabe von Magira versucht dabei, möglichst flächendeckend darüber zu berichten, was sich in den vergangenen zwölf Monaten Phantastikrelevantes getan hat und ergänzt dies darüber hinaus noch mit ausgewählten Zeichnungen, einer Handvoll Kurzgeschichten sowie diversen Interviews, Buch- und Hörbuchrezensionen und Artikeln. Im Spätsommer ist das 2009er-Jahrbuch erschienen, ein überformatiger Wälzer, der immerhin auf fast 450 Seiten kommt.

Die Herausgeber haben wieder gut ein Dutzend Fantasy-Liebhaber dafür gewinnen können, diverse Genres und Medien zu durchleuchten und fundierte, detailreiche Artikel zu verfassen. Das alles ist ein weiteres Mal wieder sehr ansprechend gelayoutet und mit einer überschaubaren Anzahl von Illustrationen geschmückt, die wirklich eindrucksvoll sind.

Besonderes Augenmerk legt die diesjährige Ausgabe vor allem auf deutsche Autoren: Man widmet sich ausführlich den Newcomern Bernd Perplies und Thomas Plischke, stellt sie vor, lässt sie zu Wort kommen und geht auf ihre Romanwerke ein und tut dies ebenso bei Uschi Zietsch, die bereits auf eine beachtliche Karriere zurückblicken kann und die mit ihrem „Waldsee“-Zyklus ein kleines Comeback im klassischen Fantasy-Bereich bei einem der großen Verlage feiern konnte. Darüber hinaus wird ein Artikel einer der bekanntesten deutschen Tiercomic-Figuren gewidmet: dem reiselustigen Salamander Lurchi.

Bei all diesen deutschen Themen wagt „Magira 2009“ aber selbstverständlich auch wieder einen Blick über den großen Teich. Werner Arend stellt erfreulich ausführlich zehn englischsprachige Romanwerke vor, die bis dato nicht übersetzt worden sind, und wählt dafür auch überwiegend Bücher, die von der breiten Masse der Internet-Blogger ebenfalls übersehen worden sind, so dass sich seine Zusammenstellung wohltuend frisch liest und den Mund wässrig macht.
Robert Musa hat ausführliche, wenn auch eher subjektive als objektive Filmkritiken zu den 2008 beziehungsweise 2009 erschienenen Genre-Blockbustern „Hellboy II“ und „Twilight“ verfasst. Es gibt eine Rezension zu den Werken von Jonathan Barnes samt Interview mit dem englischen Autor. Und, das war wohl unvermeidlich, weil seit Stephenie Meyers Siegeszug solche Übersichten ja allerorts zu finden sind, auch einen Überblick über die Vampirromane der letzten Zeit. Solche Artikel wären aber freilich nicht so häufig, wenn sie nicht auch beliebt wären. Die Verfasserin des im Jahrbuch erschienen Textes beschränkt sich immerhin nicht auf Romantasy-Romane, sondern betrachtet das ergiebige Themen von vielen verschiedenen Seiten. Das besondere Schmankerl an ausländischen Beiträgen sind aber die zwei Kurzgeschichten von Karl Edward Wagner, dem Autor der Kane-Romane.

Alles in allem präsentiert „Magira – Jahrbuch zur Fantasy 2009“ viel ausführliches, unterhaltsames Material, das ebenso bunt und vielfältig ist wie die Fantasy-Publikationen, über die es spricht. Für Fans des Genres, die die jüngste Vergangenheit gern noch einmal Revue passieren lassen möchten und dabei auch Blicke dorthin werfen möchten, wohin sie bis dato noch nicht gesehen haben, ist das Jahrbuch wirklich eine lohnende Investition. Da ist vielleicht einzig schade, dass man naturgemäß wieder zwölf Monate warten muss, bis die nächste Ausgabe erscheint.

Christian Handel



Taschenbuch | Erschienen: 1. August 2009 | ISBN: 9783935913096 | Preis: 14,90 Euro | 437 Seiten | Sprache: Deutsch

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