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 Die Geistertreppe


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


Vier Menschen warten im kalten Nebel vor dem Schloss. Eine steile, steinerne Treppe ragt vor ihnen auf. Wer von ihnen wird zuerst am Schlosstor anlangen? Nur einer von ihnen darf hinein. Die anderen werden auf der steilen, rutschigen Treppe den gefahrvollen Rückzug antreten müssen. Doch Menschen sind hier nicht erwünscht. Es ist ein Geisterschloss. Also werden weiße Umhänge und Kapuzen zur Tarnung angezogen. Niemand kann nun mehr die Vier unterscheiden. Weiße Gestalten stehen nun am Fuße der Treppe und warten im klammen Nebel einer Vollmondnacht auf den Startschuss.
Da, das Signal! Das Wettrennen beginnt. Immer wieder muss eine der vier geisterhaften Gestalten auf die anderen warten. Immer wieder wechselt die Führung. Niemand weiß mehr, wer vorne, wer hinten ist. Die Überraschung am Ende der Hatz ist groß: Er hat gewonnen, das hätte niemand erwartet. Er sah wie der sichere Verlierer aus und hat alle getäuscht.

Die Geistertreppe ist das Kinderspiel des Jahres 2004. Es ist rundum gelungen. Der Spielplan ist schön gezeichnet und sehr groß, den kleinen hölzernen Püppchen werden zu Beginn des Spiels weiße Holzhütchen, Gespenstern nachempfunden, übergestülpt. Sie sind nun nicht mehr zu unterscheiden, einzig der Spieler selbst merkt sich, welche Figur ihm gehört. Ein Würfel liegt bei. Das ist schon alles. Die Regeln sind ebenfalls simpel und schon für Sechsjährige leicht zu verstehen. Doch auch Erwachsene haben ihren Spaß daran. Vor allem ist hervorzuheben, dass alle, ob 6 oder 66 Jahre alt, die gleichen Chancen haben und der Zufall minimiert ist: Es kommt wirklich darauf an, aufzupassen und sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
Der Clou des Spiels ist das Vertauschen. Immer wenn ein Spieler zwei Figuren austauscht, müssen alle anderen scharf aufpassen, wo ihre Figur denn nun steht. Nach zehn bis fünfzehn Malen des Vertauschens ist es vor allem den Erwachsenen, die qasseln, meckern und scherzen und nicht immer mit voller Konzentration dabei sind, oft passiert, dass sie die falsche Figur zum Sieg führten.
Das Aha-Erlebnis am Ende des Spiels ist fast immer groß. Ein Teil der Spieler hat schlicht die Übersicht verloren und ist entweder überraschend Sieger oder zum großen Ärger des vermeintlich Ersten doch nur Letzter.
Da ein Spiel meist nur zehn bis fünfzehn Minuten dauert, kommt keine Langeweile auf, zwei bis drei Partien werden meist hintereinander absolviert.
Einziger Schwachpunkt ist die Schattenzeichnung der einzelnen Treppenstufen. Vor allem jüngere Spieler haben immer wieder Probleme, die Stufenflächen und Stufenkanten einzelner Stufen zu unterscheiden.

Alle, die gelegentlich am Sonntagnachmittag mit ihren Kindern ein nettes, unkompliziertes Gesellschaftsspiel zusammen spielen wollen, keine Lust haben, jedes Mal die Regeln zu studieren und viel Spaß haben wollen, denen sei "Die Geistertreppe" empfohlen.
Es ist ein echtes Highlight jeder Spiele-Sammlung.

Stefan Erlemann



Brettspiel | Erschienen: 01. Januar 2004 | FSK: 4 | ISBN: B0001FFMFW | Preis: 17,99 Euro

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