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 Oben


Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Die Story von „Oben“, einem der neuesten Animationsstreiche aus dem Hause Disney’s Pixar, begeisterte und rührte Alt und Jung, zumal der Film, wenigstens am Anfang, für Disney untypisch traurige Töne anschlug: Der alte Carl Fredericksen macht sich nach dem Tod seiner geliebten Frau mit seinem an Ballons schwebenden Haus auf in Richtung Amazonas, um so zugleich seinen und ihren Lebenstraum zu verwirklichen. Carl ahnt aber nicht, dass sich an Bord der achtjährige Pfadfinderjunge Russell eingeschlichen hat …

[PIC] Hier setzt auch die Handlung des zum Film gehörenden Spiels für die PSP ein. Wie gehabt ist man mit dem fliegenden Haus in Richtung Amazonas unterwegs. Die Landung ist mehr oder weniger glücklich, doch dann schwebt das Haus davon! Carl und Russell müssen es um jeden Preis wieder einfangen - und damit beginnt das größte Abenteuer ihres Lebens.

In klassischer Jump-and-Run-Manier lenkt man wahlweise Carl oder Russell durch die Amazonas-Landschaft, zunächst auf der Jagd nach Carls Haus, das einfach nicht an Ort und Stelle bleiben will. Es gilt, eine Menge Hindernisse zu überwinden und sich durch die Landschaft zu schlagen, auf Plateaus und Felsblöcke zu klettern, sich an Felshängen entlang zu hangeln, reißende Gewässer zu überwinden, über Baumstämme zu balancieren und vieles mehr. Dabei spielt man stets mit beiden Charakteren gleichzeitig, mit der Viereck-Taste wird hin- und hergewechselt. Das ist auch häufig notwendig, denn die beiden Spielfiguren haben unterschiedliche Fähigkeiten: Carl kann zum Beispiel seinen Stock einsetzen, um den eher unsportlichen Russell auf höher gelegene Ebenen hinaufzuziehen. Bei vielen Szenen ist es auch erforderlich, dass die beiden Charaktere miteinander kooperieren – da wird zum Beispiel ein Baumstamm zum Katapult umfunktioniert, auf dem man Russell positioniert, damit Carl ihn auf einen Felsvorsprung hochschleudern kann.

[PIC] Da sich den beiden auf ihrer wilden Reise auch allerlei Gefahren in den Weg stellen – aggressive Affen, giftige oder fleischfressende Pflanzen, Fledermäuse, wilde Hunde und dergleichen mehr – ist es gut, dass beide eine kleine Waffe dabeihaben. Russell kann mit seinem Pfadfinder-Spiegel Lichtreflexe erzeugen und so beispielsweise eine gefährliche Schlange blenden, damit man an ihr vorbeikommt. Carl hingegen hat sein Hörgerät, welches ein unangenehmes Fiepen erzeugt. Damit können unter anderem bösartige Tiere vertrieben und aus dem Weg gescheucht werden. Der schnelle Wechsel zwischen den Charakteren ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig – man drückt gerade zu Beginn schnell mal hektisch die Aktionstaste statt der Wechsel-Taste -, geht aber bald in Fleisch und Blut über.
Sehr spielerfreundlich ist die großzügige Verteilung neuer Lebensenergie, die man aus Früchten am Wegesrand gewinnen kann. Dadurch wird es zwar auch ziemlich einfach – praktisch an jeder Ecke kann die Energie wieder aufgefüllt werden –, aber bei manchen Szenen werden gerade ungeübte Spieler doch recht froh darüber sein. Neben dem Bekämpfen von Feinden und dem Überwinden von Hindernissen gilt es in diesem Spiel auch, Gegenstände einzusammeln. Bei Carl sind dies gerahmte Fotos seiner Frau, die bei der unsanften Landung aus dem Haus geschleudert wurden; Russell fängt mit Begeisterung Schmetterlinge ein. Zudem ist der Junge immer mit Eifer dabei, wenn es gilt, Käfer einzusammeln – diese befinden sich zuhauf unter morschen Baumstämmen und man muss in Russells Rolle schnell sein, denn Carl hasst Ungeziefer und zerquetscht die Tierchen mit seinem Stock, wenn man sie nicht schnell genug mit der Aktionstaste aufnimmt.

[PIC] Jeder Level kann beliebig oft wiederholt werden, was teilweise auch notwendig ist, denn manche Stellen können nur gemeistert werden, nachdem man ein Level einmal erfolgreich abgeschlossen hat: Als Belohnung erhält man im Verlauf des Spiels Gegenstände, zum Beispiel eine Taschenlampe oder ein Seil, und nur damit kann man in den Leveln bestimmte Orte erreichen, die beim ersten Durchlauf noch nicht zugänglich waren. Aufgelockert werden die Jump-and-Run-Level durch Zwischenlevel, in denen beispielsweise mit einem Kanu ein reißender Fluss befahren werden muss – aber Vorsicht, hier lauern gefräßige Krokodile!

Die Grafik ist ganz im Stil von Disney gehalten und schöpft nicht alle Möglichkeiten der PSP aus, sie ist aber annehmbar und dürfte Fans von „Oben“ gefallen, zumal Carl und Russell wirklich gut getroffen sind und richtig knuddelig aussehen. Das Kooperationsprinzip macht Spaß, manchmal stehen die Figuren sich aber sehr im Weg und es kann vorkommen, dass man sich unabsichtlich in einen Abgrund stößt, weil der eine den anderen wegschiebt. Auch so mancher kleiner Fehler im Spielverlauf hat sich eingeschlichen. Ärgerlich ist zum Beispiel, wenn man aus Versehen einen Baumstamm über einen Fluss betritt, obwohl man das hiesige Ufer noch gar nicht komplett erkundet hat – ein Zurück gibt es nämlich nicht mehr. Da bleibt nur, den Level nochmal zu spielen.

Fazit: Hier kann man im Amazonas-Dschungel Abenteuer erleben, wilde Tiere besiegen und exotische Schauplätze erkunden. „Oben“ ist ein netter, grafisch hübsch aufgemachter und kindgerechter Spielspaß für Fans von klassischen und wenig fordernden Jump-and-Run-Spielen und vor allem für Disney-Fans ab etwa sechs Jahren. Insgesamt kein herausragendes Spiel, dennoch bietet „Oben“ einige Stunden lustige und liebevoll gemachte Unterhaltung vor allem für kleine Spieler, die ein einfaches Spiel möchten, in dem es kaum Frustrationsmomente gibt.

Christina Liebeck



Konsolenspiel | Erschienen: 11. September 2009 | FSK: 6 | Originaltitel: Up | PSP | Preis: 37,95 Euro | für 1 - 1 Spieler | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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