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 Kalligraphie für Einsteiger

Autoren: Julius de Goede
Verlag: Knaur

Cover
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Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis


Kalligraphie ist mittlerweile ein weit verbreiteter Begriff und bedeutet nichts anderes als "schön schreiben". Auch wenn es sich einfach anhört, so ist es doch eine Kunst, mit Feder und Papier so umzugehen, dass das Resultat passend zum Text ist und eine schöne, persönliche Note erhält. In diesem Buch des Knaur-Verlags beschreibt Julius de Goede den Einstieg in die Kalligraphie und versucht dem Leser, einen Vorgeschmack auf das zu geben, was man mit Feder und Papier alles machen kann.

Nach einer ausführlichen Einleitung beginnt der Autor mit dem Einstieg in das Schreiben mit der Feder. Zuerst widmet er sich den einzelnen Buchstaben und gibt Hinweise zu den unterschiedlichen Federbreiten, den üblichen Formen einer Schrift und wie man auch als Linkshänder mit einer speziellen Federform kalligraphieren kann. In diesem Teil des Buches werden einige verschiedene Schriften behandelt. Dazu gehören die Kapitale, Antiqua und die Kursive. Diese drei Schriftarten sind sozusagen die Grundschriftarten, von welchen man fast jede weitere Schrift ableiten kann. Dabei wird besonders auf die unterschiedlichen Abstände zwischen den Buchstaben, den Wörtern und auch den Zeilen eingegangen, ebenso wie auf die Verwendung verschiedener Federstärken.

Im zweiten Teil des Buches bekommt man einen kleinen Überblick über weitere kalligraphische Schriften wie beispielsweise die Unziale, die Textur oder auch die alte deutsche Handschrift.

Direkt zu Beginn des Buches, ist es etwas anstrengend mit dem Lesen, da man sich durch acht Seiten Einleitung quälen muss. Zwar sind immer wieder große Bereiche der Seiten mit kalligraphischen Texten verziert, doch wäre an dieser Stelle eine Einteilung in die unterschiedlichen Punkte sehr förderlich gewesen. Danach geht es dann endlich für den Leser los, welcher kaum noch abwarten kann, seine eigenen Texte mit der Feder zu schreiben und zu verzieren.

Die Übungen und das Aufzeigen der unterschiedlichen Formen und Striche sind sehr gut gelungen und auch die einzelnen Alphabete werden im ganzen Buch mit kleinen Strichen dargestellt, sodass man dem Buch entnehmen kann, in welcher Reihenfolge man die einzelnen Striche und Bögen der Buchstaben macht. Dabei ist jedoch bei der Kursiven sehr auffallend, dass man teils die Feder gegen den gewohnten Strich bewegen soll, was sehr leicht zu Schäden an der Feder führen kann. An dieser Stelle wäre eine Überarbeitung des Buches sehr zu empfehlen, da ein Anfänger diese Dinge nicht weiß und dadurch über kurz oder lang die Feder zu Schaden kommen kann, was sehr ärgerlich ist.

Die einzelnen Arbeitsschritte sind immer wieder mit Beispielen aufgelockert, sodass das Lesen vereinfacht wird und ein größeres Verständnis für das Kalligraphieren schnell erreicht wird. Leider sind die Abbildungen jedoch nur in schwarz und rot, wodurch das Buch etwas eintönig wird. Zusätzlich wären einige weiterführende Themen wie beispielsweise die Verwendung verschiedener Farben und das Setzen von Verzierungen nett gewesen, da man nach diesem Buch zwar die einzelnen Schriften beherrscht und somit einen Großteil des Grundwissens besitzt, doch in der Praxis noch nicht sehr viel damit anfangen kann. Denn Verzierungen und Farben setzen erst die Betonungen in einem kalligraphischen Werk und machen es zu etwas Besonderem. Doch dafür benötigt man dann wieder weiterführende Bücher, wodurch auch 12,90 Euro vor dem Hintergrund, dass man weitere Literatur benötigt, nicht als günstig bezeichnet werden können.

Vera Schott



Hardcover | Erschienen: 1. März 2003 | ISBN: 3426668432 | Preis: 12,90 Euro | 85 Seiten

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