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 Das steinerne Auge

Historischer Episodenroman


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
"Das steinerne Auge" ist eine besondere Form einer Anthologie. Siebzehn Kurzgeschichten werden in diesem Buch vereint unter dem Banner der dunklen Seite des Menschen. Angst, Verrat, Intrigen - alles findet seinen Platz in den Geschichten der verschiedenen Autoren. Die Reise beginnt im 14. Jahrhundert vor Christus und endet in der nahen Zukunft (2020).
Die Geschichten bewegen sich kreuz und quer durch die Schauplätze, gemeinsam ist allen nur ein Bestandteil: ein Stein in Form eines Auges, welcher sich seinen Weg durch die Zeit bahnt.

"Das steinerne Auge" ist eine gelungene Sammlung von Kurzgeschichten, auch wenn das eigentliche Kernthema nur wenig zu überzeugen weiß.

Die siebzehn Geschichten haben Biss, bieten Spannung und Unterhaltung in kompakter Form. Auf wenigen Seiten werden interessante und gute Kurzgeschichten erzählt, welche sich in einer zeitlich geordneten Abfolge präsentieren. Dabei springen die Inhalte jedoch von "besessenen" Frauen im 14. Jahrhundert über das große Feuer in Rom unter Kaiser Nero hin zu dem Briefgeheimnis im preußischen Staat und letztendlich der totalen Überwachung in der europäischen Föderation in der nahen Zukunft. Geschmacklich ist somit für jeden etwas dabei und auch die unterschiedlichen Schreibstile laden zum Lesen des Buches ein.

Abstriche muss der Leser allerdings bei den Erwartungen machen. Das Werk ist kein zusammenhängender "Roman" und auch die einzelnen Episoden haben inhaltlich nichts, aber auch gar nichts miteinander zu tun. Einzig "das steinerne Auge" wird in den Geschichten erwähnt, dabei tritt oft der unschöne Effekt auf, dass der Stein anscheinend nur deswegen erwähnt wird, weil es die Vorgabe für dieses Werk war.
Wer mit dieser "Kleinigkeit" umgehen kann, findet in der Sammlung gute und interessante Geschichten rund um historische Ereignisse, fiktive Erlebnisse und sogar eine mögliche Zukunft mit totaler Überwachung - eine starke Mischung in guter Aufmachung.
Ansprechend ausgearbeitet sind die kurzen Einleitungen vor den eigentlichen Geschichten, welche oft kurz und knapp den zeitlichen Rahmen abstecken und ein paar Details der jeweils aktuellen Situation preisgeben.

Etwas schwach fällt die Gestaltung des Covers aus. Das Hintergrundbild wirkt merkwürdig und fehl am Platz, die alte Schrift unpassend. Auch der Klappentext ist recht klein und durch die gelb/orange Schriftfarbe etwas schwach (lesbar) ausgefallen. Positiv hingegen bleibt zu erwähnen, dass sich im hinteren Teil des Buches Kurz-Viten der beteiligten Autoren befinden.


Insgesamt bietet "Das steinerne Auge" siebzehn gute Kurzgeschichten mit allerlei Facetten und Stilen, welche aber im Gesamtbild für einen empfehlenswerten Lesespaß sorgen. Die Hardcover-Ausgabe ist ihren Preis durchaus wert.

Nicolas Gehling



Hardcover | Erschienen: 21. Juni 2009 | ISBN: 9783937357355 | Preis: 19,80 Euro | 363 Seiten | Sprache: Deutsch

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