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 War of the Living Dead 2

Dead Moon Rising


Cover
Gesamt +----
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Jim, die Hauptfigur, leitet die Geschichte ein, indem er von diversen Vorfällen spricht, die alle mit dem Ausbruch der „Seuche“ zu tun haben könnten. Hierbei werden alle gängigen Klischees aufgezählt, angefangen vom fehlgeschlagenen Militärexperiment bis hin zum Irren, der das Virus in seinem Labor entwickelt hat.
Die eigentliche Ursache wird nicht verraten, aber hey: Wer wird denn hier schon nach einer Story suchen wollen?
Aus diesem Grund ist der weitere Inhalt auch schnell erzählt: Nachdem also die Seuche begonnen hat, um sich zu schlagen, und innerhalb kürzester Zeit 90% aller Bewohner von Louisville zu Zombies mutiert sind, bleibt Jim und seinen Kumpanen nichts anderes übrig, als sich irgendwie durchzuboxen. Zum Ende hin verwandelt sich der ansonsten eher smarte Protagonist zur wahren Killermaschine. Das Finale gipfelt in eine Schlacht, in der es heißt: Jim (und Motorrad-Gang) vs. Zombies. Und hier endet der Film einfach so, mit den Worten: „Aber das ist eine andere Geschichte, vielleicht erzähle ich sie euch eines Tages …“

Der Zuschauer wird also nicht nur mit einem schlechten DVD-Erlebnis zurückgelassen, sondern stellt sich zudem auch noch die Frage: War das wirklich alles?
Schon zu Beginn des Films merkt man die ausgesprochen schlechte Machart. Als erstes wäre da die minderwertige Synchronisationsarbeit zu nennen. Text und Lippenbewegungen passen überhaupt nicht zueinander und teilweise wirken die Sprecher recht gelangweilt und unmotiviert. Spätestens ab der ersten Viertelstunde weiß man also, worauf man sich da eingelassen hat, denn die Qualität ändert sich kein Stück.
Apropos Qualität: Die Farben sind teilweise ziemlich grell und der Ton … Nun ja, man hat auch schon mal Besseres erlebt. Von den Darstellern hat man das Gefühl, dass sie noch nie eine Schauspielschule von innen gesehen haben und bei der Maske benötigt man keinen zweiten Blick, um zu erkennen, wie billig da gearbeitet wurde. Von den Special-Effects wollen wir gar nicht erst anfangen …
Doch wie das bei B-Movies - und vor allen Dingen bei B-Movies in diesem Genre – so ist, spielt der Sympathie- und Spaßfaktor eine wichtige Rolle. Nachdem also so viele Punkte angesprochen wurden, stellt man sich als Horror-Fan die Frage: Gibt’s denn wenigstens was für’s Auge? Sprich: Gibt es wenigstens viel Blut zu sehen? Die Antwort lautet „Nein!“. Es wird erwähnt, dass 360.000 Einwohner infiziert sind, da erwartet man natürlich jede Menge Action. Allerdings tauchen fast nie mehr als eine Handvoll Zombies in einer Aufnahme auf. Wenn es zu Kämpfen kommt, wird der Untote meist auf den Boden geworfen. Der Kamerawinkel ist dann so eingestellt, dass man sieht, wie die Leute auf den Boden einprügeln und dann ein wenig Blut hochsprudelt. Nach dem dritten Mal ist man auch davon gelangweilt, da man nicht wirklich etwas sieht.
Generell erwartet man zu viel, wenn man sich das Cover ansieht beziehungsweise den Klappentext durchliest. Der Fokus liegt da auf einem ganz anderen Punkt, zum Beispiel kommt das Maschinengewehr, hier auch „Bleispritze“ genannt, lediglich zwei Minuten zum Einsatz. Auf die versprochenen 1.000 Schuss/Minute kann man lange warten.
Ein weiteres Kriterium ist das Zombiebild, das dem Zuschauer vorgesetzt wird. In diesem Film heulen Zombies den Mond an und sie haben Angst vor Wasser. Sogar vor Pfützen. Ja, sie können nicht mal eine drei Zentimeter tiefe Pfütze durchqueren. Außerdem gehören sie der Art Zombies an, die gut zu Fuß sind, also nicht nur umhertorkeln, sondern durchaus auch einen Sprint hinlegen können. Allerdings erinnert ihre Fortbewegungsart größtenteils an Gorillas, was oft irritierend ist.
Schließlich gibt es aber auch noch das ein oder andere Positive zu erwähnen. Tatsächlich tauchen witzige Elemente auf, bei denen man wirklich auch mal lachen muss. Hier ein paar Zitate:
„Wenn Dante richtig nachgedacht hätte, wäre der Kundendienst einer der äußeren Höllenkreise geworden.“
„Die letzten beiden Frauen auf diesen Planeten und sie machen mit sich selbst rum. Wisst ihr, das KOTZT mich an!“
Unterm Strich dennoch nicht zu empfehlen, auch nicht für Fans des Zombie-Genres. Bleibt nur noch der Verweis auf Shaun of the Dead, bei dem nicht nur mehr Geld, sondern auch mehr Zeit und Mühe investiert worden sind.

Wassilios Dimtsos



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 4009750239742 | Erschienen: 12. November 2009 | FSK: 16 | Laufzeit: 93 Minuten | Originaltitel: Dead Moon Rising | Preis: 10,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch
Englisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch
Englisch

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