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 Zwischenspiel

Kleine Köstlichkeiten vor dem Hauptgericht

Autoren: Hans Horberth
Illustratoren: Studio Klaus Arras
Verlag: Matthaes

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
„Das Zwischenspiel wird für sie zu einer Art Event, bei dem Auge und Geschmacksnerven gefragt sind: Das Auge durch die oft ungewöhnliche Art den Gang anzurichten und die Geschmacksnerven durch die überraschenden Kombinationen von Zutaten und Zubereitungsarten“, so beschreibt Hans Horberth die Wirkung seiner Zwischenspiele in Menüs auf die Gäste.

Diesen Zwischenspielen widmet sich Hans Horberth, der sich mit Leidenschaft einen Michelin-Stern erkocht hat, in diesem Buch. Vor allem auf die Leichtigkeit und die richtige Portionierung kommt es ihm an, so sagt er in dem Interview, das das Buch anstelle eines Vorwortes eröffnet. Ohne weitere Umschweife folgen die Rezepte des Buches in alphabetischer Reihenfolge. Danksagungen, die Vorstellung des Kochs sowie seines Chef Sauciers Christopher Engel aus dem Restaurant „La Vision“ und des Food-Fotografen Klaus Arras und ein Rezeptregister bilden den Abschluss des Buches.

Weiß, elegant, geschmackvoll - so erscheint das Design des Buches auf den ersten Blick. Jedes Rezept nimmt eine Doppelseite des Buches ein. Eine Seite ziert eine ganzseitige Fotografie, auf der anderen befindet sich die Beschreibung. Diese wiederum unterteilt sich optisch in die Zutatenliste nach Komponenten oben und die Zubereitung nach gleicher Sortierung unten. Dazwischen befindet sich sehr viel weiße Fläche, ein Konzept, das auch bei der Fotografie wieder aufgegriffen wird, da auch dort der Hintergrund und meist auch der Teller weiß sind und dann mit dem Gericht und eventuell einer einzelnen Verzierung gewisse Farbakzente gesetzt werden. Insgesamt ein wundervoll gelungenes Design.

Sicherlich könnte man nun anfangen und jedes einzelne Gericht aufzählen, das nicht - wie im Interview zu Beginn des Buches ausgeführt - in die Kategorie der leichten Rezepte fällt, sondern mit Sahne oder Butter arbeitet. Im Überblick lässt sich jedoch sagen, dass ein Großteil der Rezepte wirklich leicht ist und nur wenige Ausnahmen etwas sättigender sind. Die einzelnen Zwischenspiele sind sehr vielfältig, überraschen durch ungewohnte, sehr gelungene Kombinationen von wenigen Zutaten und einen herausragenden Geschmack.

Wie bei dem Verlag üblich, handelt es sich bei diesem Kochbuch nicht um ein Buch für Hobbyköche oder gar Alltagsgerichte. Die gehobene Gastronomie, allen voran Profiköche, ist die Zielgruppe des Buches. Dennoch lässt sich das Buch nicht nur dieser Zielgruppe, sondern auch ambitionierten Hobbyköchen wärmstens empfehlen. Während es für Profiköche vor allem eine Inspiration darstellt, sozusagen einen Startpunkt für eigene Experimente für neue Gerichte und Zwischengänge, sind die Gerichte so beschrieben, dass auch ein ambitionierter Hobbykoch sie nachkochen kann. Bei der Anrichtung bedarf es allerdings eines guten Auges und Fingerspitzengefühls, doch das kommt bekanntlich durch sehr viel Übung.

Passend zum Buch wirken die Food-Fotografien ein wenig spielerisch. Es wurde sehr stark mit Farbakzenten gearbeitet, die Anordnung der Komponenten wirkt wohl überlegt und dennoch ein wenig verspielt - eine wunderbare Kombination, die auf dem hochwertigen Papier bestens zur Geltung kommt. Kleine Bilderstrecken, die Hans Horberth und seine Küchencrew in Aktion zeigen, runden das Buch ab. Ein sehr gelungenes Werk für all jene, die sich professionell mit Menüs auseinandersetzen und aromatische Highlights in Form von Zwischenspielen einbauen möchten. Einziger Verbesserungsvorschlag, der da noch bleibt ist, die Rezepte - ebenso wie beispielsweise bei den Büchern von Alain Ducasse - auf CD mitgeliefert zu bekommen, um das hochwertige Buch weder auf einen Kopierer drücken oder gar in die Küche schleppen zu müssen.

Vera Schott



Hardcover | Erschienen: 9. September 2009 | ISBN: 9783875150414 | Preis: 59,90 Euro | 223 Seiten | Sprache: Deutsch

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