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 Shaft, Band 3: Shaft beim Kongress der Totengräber

Serie: Shaft, Band 3
Autoren: Ernest Tidyman
Übersetzer: Emanuel Bergmann
Verlag: Pendragon

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Shaft kommt gerade von einem Jamaika-Urlaub zurück, als ihn der Anruf seines alten Freunde Cal Asby in die harte Realität zurückholt. Der Bestattungsunternehmer scheint in arger Bedrängnis zu sein und bittet seinen Freund Shaft um Hilfe, dafür lässt er auch fünf Riesen springen. Als John Shaft am Beerdigungsinstitut eintrifft, ist die Bombe bereits, im wahrsten Sinn des Wortes, geplatzt. Cal Asby hinterlässt eine trauernde Witwe, einen angsterfüllten Geschäftspartner und ein Geheimnis, das er mit ins Grab nimmt. Shaft findet heraus, dass Cal offensichtlich mit der Mafia zu tun hatte und dort in illegale Wettgeschäfte verwickelt war. Er und sein Partner Kelly haben mit einem gefährlichen Gangster namens Mascola Geschäfte gemacht und dieser vermisst jetzt eine halbe Million Dollar. Eine Summe, für die es zu töten lohnt. John Shaft bringt Cals Witwe in Sicherheit und beschließt den Herren Gangstern auf die Finger zu klopfen. Ein Entschluss, der sich als tödlicher Bumerang erweist …

In seinem dritten Fall ist John Shaft erstmals persönlich betroffen, denn das Opfer ist ein guter alter Freund, in dessen Frau der schwarze Privatdetektiv aus Harlem selbst einmal verliebt war. Wieder einmal bekommt es Shaft mit der Mafia zu tun und auch sein alter Bekannter (siehe: Shaft und das Drogenkartell) Knocks Persons ist mit von der Partie. John Shaft muss nicht nur den Mörder seines Freundes Cal Asby stellen, sondern auch eine trauernde Witwe trösten, was dem testosterongefüllten Detektiv nicht immer leicht fällt: „Verdammt, für diese Witwe – für jede Witwe – wäre es jetzt das Beste auf der Welt, ein paar Joints zu rauchen und drei oder vier Mal zu bumsen, um Trauer und Anspannung abzubauen.“
Dieser Satz sagt so ziemlich alles über den immer pragmatisch denkenden Shaft aus, der im Grunde seines Herzens aber ein lieber Kerl ist und natürlich die Finger von der Frau seines toten Freundes lässt. Um nicht ganz leer auszugehen, bekommt er es dafür mit einer echten Nymphomanin zu tun, die den Privatdetektiv aus Harlem richtig auspowert. Dafür muss er in diesem Fall aber auch tüchtig einstecken und entrinnt nur knapp dem Tod. Das Finale auf dem Friedhof ist hart, rasant und brutal, so wie man es von einem echten Shaft-Roman erwartet. Aufgrund der Kompromisslosigkeit und des minimalistischen Stils von Ernest Tidyman zählt dieser Roman zu den besten Shaft-Storys überhaupt. Mit 180 Seiten gehört dieser Band zu den kürzeren Fällen und entspannt allein durch seine gefällige Schriftgröße die Augen des Lesers. Ein Nachwort von Oliver Denny über die Shaft-Filme und die Blaxploitation-Welle liefert einige interessante Hintergrundinformationen zum Erfolg dieser Figur.

Ein renovierungsbedürftiges Haus in einer amerikanischen Stadt passt in seinem Design perfekt zu den Umschlaggestaltungen der restlichen Shaft-Bände aus dem Pendragon-Verlag. Papier und Satz sind äußerst lesefreundlich und das Taschenbuch übersteht auch mehrmaliges Lesen ohne Probleme.

Fazit:
Shaft auf dem Rachefeldzug. Ohne falsche Skrupel und mit viel Wut im Bauch sagt Shaft der Mafia den Kampf an. Action and Crime der Superlative!

Florian Hilleberg



Taschenbuch | Erschienen: 1. Oktober 2003 | ISBN: 9783934872363 | Originaltitel: Shaft’s Big Score | Preis: 9,90 Euro | 192 Seiten | Sprache: Deutsch

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