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 Ordensbuch: Raphaeliten

Die heilenden Hände des Herrn

System: Engel
Autoren: Thomas Plischke
Verlag: Feder & Schwert

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Leitbarkeit
Preis - Leistungs - Verhältnis


Die Raphaeliten sind wohl die gütigsten Engel, die den Menschen am nächsten stehen. Sie besitzen die Macht, selbst hoffnungslos Verwundete wieder zurück ins Leben zu rufen. Die Macht, die Gott ihnen gegeben hat, kann selbst Leben in unfruchtbaren Frauen zeugen. Zu ihrem Himmel in Gratianopel strömen Tausende, die auf der Suche nach Heilung und Trost sind. Muss es nicht wunderbar sein, in dem Gebiet zu leben, in dem die heilenden Hände des Herrn herrschen? Doch dabei darf man nicht vergessen, dass immer noch viele Landstriche vom Blut der Gefallenen getränkt sind. Erst die lockere Handhabung der Raphaeliten in Bezug auf die Ketzer und Diadochenstädte haben zu den blutigen Ketzerkriegen geführt, bei denen Menschen und Engel gefallen sind. In diesem Band wird nun dieser gütige und barmherzige Engelsorden beleuchtet. Denn nicht alles im Raphaelisland ist so wunderbar und herrlich, wie es auf den Blick scheinen mag.

Das Gebiet der Raphaeliten ist umfassender und abwechslungsreicher, als man denken mag. Zu ihm gehören die Isles, einige größere Inseln zwischen dem Festland und Britannien, dann die Normandie, die jedoch größtenteils von den Urieliten beeinflusst wird. Das Herzstück der Region ist das Festland. Das Partment und das Flussland, das durch Ron und Rein begrenzt wird. Aus diesen fruchtbaren Gegenden erhalten die Raphaeliten ihre Nahrungsmittel. Auch die Alpen gehören zum Herrschaftsgebiet des Ordens, wobei diese Gegend durch Truppen schlecht gesichert werden kann. Mit den verhältnismäßig vielen Diadochenstädten ihres Gebietes leben die heilenden Hände in relativem Frieden. Schon immer haben sie es verstanden, deren Anwesenheit zu ihrem eigenen Nutzen zu verwenden und eine Abhängigkeit zum Himmel Raphaels zu schaffen, denn schließlich braucht jeder irgendwann Medikamente und medizinische Hilfe.

Der Himmel, der in Gratianopel steht, ist gerade durch seine Vorgeschichte so interessant. Früher beherbergte er den Orden der Ragueliten, die jedoch für sich selbst abgeschottet wohnen wollten, um ihre Geheimnisse für sich zu bewahren. So bauten sie einen zweiten Himmel in Skandinavien und überließen ihr erstes Bauwerk den Raphaeliten. Diese kennen bislang noch lange nicht alle unterirdischen Gänge, die sich durch ihren Himmel ziehen. Und manche verschlossene Türe beherbergt vielleicht Geheimnisse, die den Unwissenden oder den ganzen Himmel mit ins Verderben reißen könnten. Doch auch die Raphaeliten schaffen sich selbst Gefahren in ihrem Heim. Denn um die Scharen des Herrn der Fliegen erforschen zu können, um geeignete Mittel der Vernichtung zu finden, lassen sie lebende Traumsaatkreaturen in die Tiefen des Himmels schaffen.

Um die Raphaeliten besser zu verstehen oder spielen zu können, muss man sie besser kennen lernen. Mit Hilfe dieses Ordensbuches dürfte es gelingen. Die einzelnen Landstriche unter der Führung Raphaels werden mit ihren dazugehörigen Landsleuten und Bräuchen vorgestellt. Nicht nur Gratianopel, sondern auch viele andere wichtige Städte werden hinsichtlich ihrer Funktion und politischen Lage erläutert. Dem Himmel, den vor langer Zeit die Ragueliten erbaut haben, ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Die Engel, sowie das Wirken der irdischen Diener, werden ebenfalls beschrieben. Hierbei finden einzelne wichtige Splittergruppen und Vereinigungen sowie schwelende Probleme innerhalb des Ordens Erwähnung.

Gerade die raphaelitischen Diener des Herrn findet man quer durch ganz Europa. Dort, wo eine helfende, heilende Hand oder schlicht eine Unterkunft gebraucht wird, findet man stets ein Kloster der Raphaeliten. Aber es gibt auch einige entfernter liegende Klöster, die sich komplett der Forschung gewidmet haben. Besonders wichtige oder interessante Niederlassungen werden im Detail vorgestellt. Einige ausgewählte Persönlichkeiten des Ordens finden sich mitsamt Lebensgeschichte, Bild und Werten in dem folgenden Kapitel. Vier Beispielcharaktere für Engel aus diesem Orden werden ebenfalls vorgestellt. Im Anhang finden sich eine Liste der wichtigsten Krankheiten und Gifte, mit denen Spieler konfrontiert werden können. Zusätzlich enthält das Ordensbuch einen großen aufklappbaren Plan der Himmelsburg.

Hier werden im Detail die Funktionen und Gebiete des raphaelitischen Ordens dargestellt. Land, Leute, aber auch die Diener der Kirche werden durch die vielen Informationen lebendiger und leichter vorstellbar. Doch dieses Buch enthält nicht so viele bedeutende Informationen, die man nicht auch vorher schon kannte. Das mag auch daran liegen, dass der Orden nicht sehr viele Geheimnisse verbirgt. Was besonders ins Auge fällt ist, dass die Bilder in diesem Regelbuch von der Qualität her ziemlich schlecht sind. Gerade von den Publikationen zu Engel ist man herrliche Zeichnungen gewohnt. Doch die hier abgedruckten Darstellungen wirken unbeholfen und unschön.

Spieler von Raphaeliten finden hier sicher die eine oder andere nützliche Information. Alle anderen sollten sich überlegen, ob sie sich dieses Buch zulegen möchten. Im Vergleich zu den anderen Ordensbücher schneidet dieses hier am schlechtesten ab. Es ist nicht verkehrt, sich dieses Buch zuzulegen, doch es ist ebenso kein großer Verlust, es nicht zu besitzen.

Daniela Hanisch



Softcover | Erschienen: 01. Januar 2004 | ISBN: 3935282850 | Preis: 18,95 Euro | 104 Seiten | Sprache: deutsch

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