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 The Quest - Jagd nach dem Speer des Schicksals


Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Zweiundzwanzig akademische Titel hat Flynn Carsen angesammelt. Mit knapp dreißig Jahren ist er immer noch Student, hat außer Büchern und der Universität keine Interessen und lehnt auch die zahllosen Versuche seiner Mutter, ihn zu verkuppeln, ab.
Unerwartet beendet einer seiner Professoren eines Tages sein Universitätsdasein. Er wirft ihn quasi hinaus und gibt Flynn den Rat mit auf den Weg, sich endlich außerhalb der Universität umzusehen, einen Job zu ergreifen und das wirkliche Leben kennen zu lernen.
Flynn ist deprimiert, kann er sich doch einfach keine andere Beschäftigung vorstellen, als zu lesen und zu lernen. Da stolpert er durch Zufall über eine Stellenausschreibung. Es wird ein Bibliothekar gesucht. Auf der Stelle macht sich Flynn auf den Weg, diesen Job zu ergattern. Hunderte Mitbewerber stehen bereits Schlange und Flynn sieht angesichts der unsympathischen und knallharten Frau, bei der er nach Stunden schließlich vorstellig wird, seine Chancen ins Bodenlose sinken. Doch wider Erwarten scheint er genau der Richtige für den Job zu sein. Es erwartet ihn jedoch mitnichten ein ruhiges Dasein zwischen verstaubten Büchern, wie Flynn es insgeheim erwartet und erhofft hat. Nicht nur die Objekte im geheimen und für den Publikumsverkehr gesperrten Teil der Bibliothek entsprechen so gar nicht seinen Erwartungen - da finden sich beispielsweise das Schwert Excalibur, das mit einem sehr aggressiven Eigenleben auf sich aufmerksam macht, die Büchse der Pandora oder die Original-Bundeslade, nach der Generationen von Archäologen vergeblich gesucht haben -, auch sein Alltag hat für ihn weder einen ruhigen Schreibtisch noch ein stilles Wandern durch die heiligen Hallen vorgesehen. Nein, schon am nächsten Tag wird er ausgesandt, die Welt zu retten. Unbekannte haben ein Bruchstück des Speers gestohlen, der einst in die Seite des gekreuzigten Jesus Christus gestoßen wurde. Wenn es den Verbrechern gelingt die beiden anderen Bruchstücke des "Speers des Schicksals" zu finden, vermögen sie die Welt zu unterjochen.

Der erste Teil der mittlerweile zur Trilogie ausgeweiteten Abenteuerserie wartet mit einer Story auf, die stark an "Indiana Jones" erinnert. Schnell aber wird klar, dass hier bewusst berühmte Vorgänger zitiert und persifliert werden, Action und Albernheiten nebst unterirdisch schlechten Tricks zum Programm gehören und sich weder Darsteller noch Dialoge ernst nehmen.
Es darf gelacht werden über dämliche Bösewichter, den tollpatschigen Helden, die taffe Killerin, die ihn beschützt, die magischen Artefakte und die Fallen und Gruben, denen der Held nicht auszuweichen in der Lage ist. Er erlernt die Sprache der Vögel, hat jede Information aus jedem Fachgebiet parat, kann über sich selbst lachen und stolpert so gekonnt von einem Fettnäpfchen ins nächste, dass man ihm nicht böse sein kann.

Und auch wenn eigentlich alles an dieser Fernsehproduktion billig und platt wirkt, funktioniert die Story. Der Held ist sympathisch und triumphiert über das Böse, seine Begleiterin, obschon wunderschön und bissig, verfällt ihm natürlich rettungslos und nicht ein Klischee wird ausgelassen - das aber mit so viel augenzwinkerndem Humor, dass man sich trotzdem amüsiert.

"The Quest - Jagd nach dem Speer des Schicksals" ist ein B-Movie mit Kultpotenzial. Trash vom Feinsten und entweder bejubelt oder fallengelassen - wie es eben jedem Film ergeht, der genau in diese Schublade möchte.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 30. Mai 2005 | FSK: 12 | Laufzeit: 90 Minuten | Originaltitel: The Librarian - Quest for the Spear | Preis: 10,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch, Englisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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