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 Der Wolfsprinz

Autoren: Vivian Vande Velde
Übersetzer: Christine Strüh
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Die Hexe Daria ist eine Tyrannin. Sie verwandelt je nach Lust und Laune Tiere in Menschen und benutzt sie als Handlanger, um ihre Vorhaben durchzusetzen. Ob sie nun Wegzoll verlangt oder Gegner aus dem Weg räumen will, immer müssen es Wesen aus ihrer Truppe machen. Wer sich weigert oder seine Aufgabe zur Unzufriedenheit von Daria verrichtet, hat mit Folter und empfindlichen Strafen zu rechnen. Einer von ihnen ist der wolfgeborene Weiland. Er genießt ein gewisses Wohlwollen, daher ernennt Daria ihn zu ihrem Leibwächter.
Eines Tages dann beschließt Daria, nach St. Celia zu ziehen, um dort zu leben.
In der Stadt kommt es zu rätselhaften Todesfällen, der Bezug zu Weiland wird hergestellt.
Eines Tages dann soll Weiland ein Kind töten. Doch er widersetzt sich diesem Befehl und schwört Vergeltung dafür.

Die Geschichte ist relativ einfach erzählt und auch so geschrieben. Sie ist kurz, knapp 240 Seiten und man kann sie gut lesen.
Die Protagonisten sind unterschiedlich beschrieben, Weiland und Daria natürlich sehr stark und sehr gut. Die anderen Handlungstreibenden kommen eher etwas zu kurz dabei weg, was aber nicht sonderlich störend ist. Es ist schön zu lesen, was Weiland so empfindet, wie er sich benimmt um bei seiner Herrin nicht in Ungnade zu fallen. Doch der zivile Ungehorsam, den er dann gegenüber seiner Herrin anlegt, ist neu, aber sehr gut nachvollziehbar. Seine Entwicklung vom verängstigen Sklaven bis zum Vollstrecker ist gut herauskristallisiert. Seine Hin- und Hergerissenheit zwischen seinen tierischen Instinkten und seinen moralischen Vorstellungen als Mensch lassen ihn sehr plastisch erscheinen.
Auch das Verhalten von Daria ist sehr gut nachvollziehbar. Ihre Vorhaben und ihr Vorgehen bei der Umsetzung dieser sind einfach, geschickt und grausam. Man kann es sich richtig vorstellen, wie es dazu kommen kann, dass ihre Sklaven sie sehr stark hassen und dennoch zu viel Angst haben, um gegen sie vorzugehen.
Ansonsten fließt die Geschichte geradezu vor sich hin. Es gibt keine Stellen die blockieren. Zum Ende hin wird es allerdings etwas rasanter. Das Ende ist meiner Meinung nach etwas, was das Buch ein wenig in den Schatten rückt. Es endet einfach sehr schnell, es wirkt förmlich aufgesetzt. Der Gedanken, der hinter dem Ende steckt, ist sicherlich gut gewählt und bedacht, doch hätte es genug Raum für eine weitere Geschichte geboten, oder einen zweiten Band. Doch leider kam es nicht dazu.
Es ist ein Buch, das sich vor allem für Jugendliche eignet, da es auch gewisse Lehrinhalte besitzt. Es gibt keine klare Schwarzweißmalerei, es wird aufgezeigt, dass in jedem etwas Positives und Negatives zugleich steckt. Die vermeintlichen Helden sind keine strahlenden Sieger, denn ihr moralisches Verhalten ist auch verwerflich.
Für Fantasy-Anfänger eignet sich das Buch auch, da es leicht verständlich geschrieben ist, nicht so viele fantasyspezifische Ausdrücke vorkommen und man es innerhalb kurzer Zeit lesen kann.
Das Coverbild zeichnete Don Maitz und die Übersetzung mache Christine Strüh.

Leider zu kurzer Fantasyroman mit netter Geschichte, die aber zu rasant endet. Vor allem für Anfänger und Jugendliche geeignet.

Christoph Heibutzki



Taschenbuch | Erschienen: 01. Januar 1999 | ISBN: 9783453156302 | 237 Seiten | Sprache: Deutsch

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