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 Hundstage, Band 2: Hundswache


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Die zusammengewürfelte Söldnertruppe um den Al’Anfaner Anturon ist in den Schwarzen Landen gestrandet. Nun bleibt ihnen nichts anderes übrig, als mit dem jungen, unerfahrenen Widerstandskämpfer Travin den Fußmarsch ins Mittelreich anzutreten – mitten durch die Reiche der Heptarchen. Dabei werden sie nicht nur von dem ruchlosen Söldner Wulf Korninger, sondern auch von einem geheimnisvollen Magier verfolgt. Und innerhalb der Gruppe brechen ebenfalls Konflikte aus.

Unter Hundswache versteht man die unbeliebte Wacheperiode zwischen Mitternacht und vier Uhr morgens. Weder der Abend noch der Morgen bietet den hierfür eingeteilten Wachen Zeit für ausreichend Schlaf. Auch die Protagonisten in dem gleichnamigen zweiten Band der fünfteiligen DSA-Novellenreihe „Hundstage“ kommen nicht zur Ruhe. In jedem Dorf, in jedem Wald lauert auf ihrem Weg durch die Schwarzen Lande der Tod.

Autor Henning Mützlitz, der hiermit seinen zweiten literarischen Beitrag für „Das Schwarze Auge“ abliefert, kommt – mehr als seinen Nachfolgern – nach dem Einstiegsband von Carolina Möbis die Aufgabe zu, die vorgestellten Charaktere zu vertiefen und die Handlung weiter voranzutreiben. Dies gelingt ihm zu einem gewissen Grad sehr gut. Nach den eher unpersönlichen Vorstellungen der Protagonisten in „Hundesöhne“ kristallisieren sich erstmals die Sympathieträger der Gruppe heraus. Vor allem die Figur des Al’Anfaners Anturon profitiert davon. Ein anderes Problem des ersten Bandes, nämlich die ungewöhnlich hohe Anzahl der Protagonisten, wird im wahrsten Sinne des Wortes zurechtgestutzt, sodass am Ende des Bandes eine übersichtliche Gruppe von insgesamt sechs Personen übrig bleibt.

Auch „Hundswache“ merkt man leider die starke Beschränkung der Seitenzahl an. Zwar gelingt es dem Autor, einzelne Charaktere zu vertiefen, jedoch hat man als Leser das Gefühl, dass sich die Handlung nur von Kampf zu Kampf hangelt, um gegen Ende des Bandes die notwendige Todesquote erfüllt zu haben. Teilweise werden mehrere Tage hintereinander ausgelassen, an denen sich die Gruppe auf dem Weg befindet. Im Rollenspiel mag diese Konzentration auf die relevanten Szenen besser funktionieren, in einer Novelle von 60 Seiten Umfang fallen diese Handlungssprünge – zumal wenn sie mehrfach vorkommen – doch unangenehm auf.

„Hundswache“ kann sich im Vergleich zu „Hundesöhne“ steigern, jedoch hat auch Mützlitz sichtbar Probleme, seine Handlung auf 55 Seiten unterzubringen. Auch vermögen es die geschilderten Tode einzelner Protagonisten nur selten, Mitgefühl beim Leser zu wecken oder die Bedrohung merklich zu machen. Hierfür waren die entsprechenden Charaktere zu blass und negativ gezeichnet. Positiv fällt auf, dass ein Teil der Geheimnisse gelöst wird, was den Leser auf den Folgeband neugierig werden lässt.

Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH, www.fanpro.com und www.f-shop.de

Markus Goedecke



Softcover | Erschienen: 9. April 2010 | ISBN: 9783890641324 | Preis: 5,00 Euro | 64 Seiten | Sprache: Deutsch

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