Mit Avatar - Aufbruch nach Pandora hat James Cameron seinen eigenen Rekord gebrochen und Titanic als bisher finanziell erfolgreichsten Film von der Spitze vertrieben. Weltweit haben sich unzählige Kinozuschauer von diesem unter Verwendung von neuester 3D-Technik produzierten Filmabenteuer verzaubern lassen. Mit "Avatar. James Cameron - Die Entdeckung einer neuen Dimension" liegt das offizielle Begleitbuch zum Film vor.

Neben über 100 farbigen Bildern, Skizzen, Entwürfen und Zeichnungen stellen sich in diesem Band Texte über die Entstehung von Avatar und dessen biolumineszenter Flora und Fauna. Aber auch den militärischen Fluggeräten, Waffen und dem mobilen Panzeranzug sind Abschnitte gewidmet. Diese kurzen Texte enthalten beispielsweise Informationen darüber, was als Ideenvorlage eines auf Pandora lebenden Tieres herhalten durfte. So sind die Direhorses, auf denen die Na'vi reiten, die außerirdische Interpretation eines schottischen Clydesdale Pferdes. Die Banshees, von den Na'vi Ikran genannten Flugdrachen, verdanken ihre schnittige Form einem Designkonzept für Autos. Und für die Matte-Paintings der Schwebenden Berge standen Aufnahmen der Karstfelsformationen von Guilin in China Pate.

Peter Jackson, der durch die Beteiligung von Weta Workshop an Avatar auch einen Anteil hatte, darf auf der ersten Textseite dieses bildgewaltigen Filmbegleitbuches einige Worte zum Phänomen Avatar sagen. Er bleibt nicht der einzige, der "Jim" Cameron geradezu in den Himmel hebt. Auch Jon Landau, der das Vorwort stellt, und im Folgenden die Autorin Lisa Fitzpatrick loben immer wieder die herausragende Arbeit und Genialität des Filmemachers. Im Großen und Ganzen hat das gesamte Buch den Klang einer Lobeshymne an den Regisseur und allen am Film Beteiligten. Ja, mit Avatar ist ihm und der gesamten Crew wirklich ein Meisterwerk gelungen, nur mag man bei der Lektüre nicht unbedingt immer wieder mit der Nase drauf gestoßen werden. Nichtsdestotrotz ist dieser Filmband ein Hingucker, die Texte sind den Bildern gegenüber sowieso in der Minderheit und bieten auch beim zweiten Überfliegen trotzdem noch interessante Informationen.

Wunderschön und farbenprächtig anzusehen sind die abgebildeten Matte-Paintings (Hintergrundbilder) und computergenerierten Bilder. Man sieht Unterschiede zu den Original-Filmszenen, handelt es sich bei diesen Abbildungen auch häufig um exklusives Material, was so im Film nicht zu sehen war. Skizzen und Zeichnungen lassen ein Gespür dafür aufkommen, wie die einzelnen Figuren, Sets und Maschinen entstanden sind. Das Buch kommt in seiner opulenten Ausstattung mit dickem griffigem Papier und mit zwei zweifach aufklappbaren Seiten daher. Dafür braucht man allerdings eine gute Unterlage, beim Lesen im Bett sind diese Seiten eher hinderlich. Leider wurden sie auch nicht für Panoramaaufnahmen genutzt, obwohl sich das durchaus angeboten hätte.

Insgesamt bietet dieses Filmbuch vor allem etwas für die Augen und davon nicht zu wenig! Eine Empfehlung für alle Fans des Films kann ausgesprochen werden. Wer die Lobhudeleien über James Cameron beim Lesen einfach ausblenden kann oder sich nicht dran stört, wird außerdem auch viele spannende Details zu Avatars Entstehungsgeschichte in den kurzen Texten finden. Ein Bildband zum Drinversinken.

Tipp:
Im Oktober 2010 erscheint, ebenfalls im Verlagshaus Knesebeck, "Avatar - Das Making-Of" von Jody Duncan und Lisa Fitzpatrick. Vollgepackt mit über 500 Bildern und Skizzen, bietet es exklusive Hintergrundinformationen zum Entstehungsprozess des weltweit bisher erfolgreichsten Kinoerlebnisses.

"Avatar - Das Making-Of" auf der Verlagswebseite