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 Apollo - der längste Hund der Welt

Autoren: Caroline Gregoire
Herausgeber: Siegfried Vieth
Illustratoren: Caroline Gregoire
Übersetzer: Sabine Conrad
Verlag: Baumhaus Medien

Cover
Gesamt ++---
Aufmachung
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Apollo ist kein gewöhnlicher Hund. Er ist der längste Hund der Welt, außerdem auch der schönste Hund der Welt. Und der klügste Dackel aller Zeiten, denn von eins bis zehn zählen kann er auch.

Der Doppelband "Apollo der längste Hund der Welt!" von Caroline Grégoire umfasst die beiden Bände "Apollo – rundrum schön!" und "Apollo – rundrum schön gezählt!".
Im ersten Teil "Apollo – rundrum schön!" wird Apollo den Leserinnen und Lesern vorgestellt. Von allen Seiten kann der Hund hierbei ausgiebig betrachtet werden: von oben, von unten, von der Seite, von hinten und von vorne. Und egal aus welcher Perspektive sich der freundliche Dackel gerade zeigt, fest steht: Er ist immer der Schönste.
Im zweiten Band nimmt Apollo die Bilderbuchbetrachter mit in die Welt der Zahlen. Hier gibt Apollo Kindern lustige Tipps, wie sie sich die Zahlen anhand seines Körpers und seines Verhaltens besser merken können. Und am Ende ist Apollo ein besonders braver Hund und macht alle Zahlen auch noch selbst vor.

"Mit Apollo lernen Kinder spielend die Welt kennen" steht auf der Rückseite des Buches. Allerdings muss hier gefragt werden, ob die Welt des Bilderbuches mit der realen Welt von drei bis fünfjährigen Kindern übereinstimmt, für die dieses Buch gedacht ist. Die ersten Seiten von "Apollo - rundrum schön" sind noch ganz nett, da sieht man mal nur den hinteren Teil des Hundes, dann nur den vorderen Teil des Körpers mit dem Kopf, oder auch den Hund von der Seite. Zu jeder Abbildung sind die passenden Wörter abgedruckt. Allerdings stellt sich schnell die Frage, was Kinder in diesem Alter mit Begriffen wie waagerecht, senkrecht und diagonal anfangen sollen, oder wofür sie Mengenbegriffe wie ein halb, ganz und in Teilen wissen sollen.

Für Verwirrung sorgt auch, dass es am Ende des ersten Bandes dann heißt, dass Apollo auch zaubern könne. Zu lesen ist außerdem ein "und hopp" und zu sehen ist der Hund in zwei Hälften, wobei in der Mitte die Zahl ½ steht. Auf der nächsten Seite schweben alle Körperteile verstreut um den Hundekörper herum und man liest wieder "und hopp". Das dritte Mal ist der Hund falsch zusammengesetzt. Die Verbindung zwischen zaubern, den Wörtern "und hopp" und dem zerteilten Hund ist aber selbst für Erwachsene nicht auf den ersten Blick klar und für Kinder kaum zu begreifen.

Auch der zweite Band beginnt wieder ganz schön. Es werden die Zahlen von eins bis zehn genannt und der Dackel dient dabei als Eselsbrücke: "Apollo hat einen schönen kleinen Schwanz", "Außerdem hat er zwei tolle Schlappohren". So geht es weiter bis zur Zahl sechs, wo er am liebsten "sechs Knochen auf einmal" isst.
Danach scheint der Autorin aber leider nichts mehr eingefallen zu sein, denn nun geht es immer so weiter: Er isst sieben Knochen, er isst acht Knochen, er isst neun Knochen. Nach den ganzen Knochen fühlt sich der Hund dann gar nicht mehr gut und wechselt noch schnell die Farben: Er ist in gelb, rosa, grün, blau, orange und grau zu sehen. Leider wird auch das Ende des Bilderbuches nicht mehr besser. Der Hund stellt die Zahlen dar, die dadurch aber so abstrakt aussehen, dass sie von kleinen Kindern gar nicht mehr als Zahlen wahrgenommen werden können.

Die Zeichnungen sind größtenteils ganz nett anzuschauen und Apollo sieht sympathisch aus, so dass Kinder ihn bestimmt in ihr Herz schließen werden. Eine durchgängige Geschichte gibt es in dem Buch aber keine. Apollo ist der schönste, schlauste und bravste Hund, und das wird von Seite zu Seite wiederholt, bis man es nicht mehr lesen will. Ansonsten dient der Hund nur dazu, Begriffe und Zahlen zu vermitteln. Weshalb aber sollen Kinder dieser Altersgruppe bereits Zahlen von eins bis zehn lesen können und mit Begriffen wie senkrecht, waagerecht und diagonal hantieren? Für ältere Kinder, die zwar inhaltlich angesprochen werden dürften, ist wiederum die Gestaltung des Bilderbuches nicht passend. So stellt sich hier die Frage, welches die eigentliche Zielgruppe des Buches sein soll: Kinder zwischen drei und fünf Jahren, wie es die Altersempfehlung des Verlages angibt, oder nicht vielmehr deren Eltern, die meinen, ihrem Kind hiermit etwas Gutes zu tun? Es gibt schöne Bilderbücher, die Kinder auf spielerische Weise altersgerecht fördern. Auf diese sollte man zurückgreifen und Apollo lieber Apollo sein lassen.

Laura Wasiluk



Hardcover | Erschienen: 15. September 2009 | ISBN: 9783833903724 | Preis: 12,99 Euro | 64 Seiten | Sprache: Deutsch

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