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 Das Wolkenvolk, Band 3: Drachenfriedhof

Lanze und Licht

Serie: Das Wolkenvolk, Band 3
Autoren: Yann Krehl, Kai Meyer
Illustratoren: Ralf Schlüter
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Achtung, wer die ersten beiden Bände der Serie "Seide und Schwert - Das Wolkenvolk" noch nicht gelesen hat, sollte die folgende Inhaltsangabe überspringen, denn sie knüpft unmittelbar an das Ende von "Mondkind" an.

Die Gefährten haben sich getrennt. Während sich Niccolo sich auf die Suche nach dem Xian Tiguai begibt und Nugua mit dem Xian Li den Drachenfriedhof gefunden haben, sind Whisperwind und Feiqing auf der Suche nach dem legendären Wächterdrachen des Drachenfriedhofs. Von ihm hofft der in einem absurden Drachenkostüm gefangene Feiqing seine wahre Gestalt und sein Gedächtnis wieder zu erlangen, also dem Fluch, der ihn einst traf, zu entkommen.
Tiguai, einer der drei letzten von einstmals acht Xian, die das Bindeglied zwischen Göttern und Menschen bilden, ist das Ziel von Mondkind, die im Auftrag des Aethers alle Xian töten soll. Niccolo, der sich unsterblich in die wunderschöne, geheimnisvolle junge Frau verliebt hat, versucht mit aller Macht dies zu verhindern und Mondkind aus dem Banne des Aethers zu befreien.

Nach dem beeindruckenden "Whisperwind", dem ersten Band der sechsteiligen Comic-Adaption der Bücher Kai Meyers rund um das Wolkenvolk, und "Mondkind", dem genialen zweiten Comicalbum, sind die Erwartungen an "Drachenfriedhof", die dritte Umsetzung von Illustrator Ralf Schlüter und Autor Yann Krehl, mehr als hoch. Vor allem, da abzusehen war, dass der dritte Roman von Kai Meyer alles andere als einfach zu adaptieren sein würde. Viele Handlungsstränge, wenige Verknüpfungsmöglichkeiten, viele Hintergrundinformationen - vor allem in der Episode bei Tiguai - und einige neue Charaktere und Wesen, die neu eingeführt und vor allem ins Bild gesetzt werden müssen.

Yann Krehl gelingt es in Perfektion, hunderte Romanseiten auf wenige, kurze Sätze und Textblöcke zu reduzieren, ohne allzu viel des komplexen Inhalts auszulassen. Ralf Schlüter hingegen, der für einige seiner Zeichnungen teils herbe, teils amüsierte Kritik einstecken musste, steigert sich in einem Maße, dass man nur den Hut ziehen kann. Offensichtlich hat er es sich in diesem Lebensabschnitt - und es werden einige Jahre ins Land gehen, ehe die sechs Comic-Bände in trockenen Tüchern sind - zum Ziel gesetzt, jedes einzelne Bild, jeden Charakter, jedes Wesen zu einem unvergesslichen optischen Genuss zu machen. Vor allem der Seelenschlund erweist sich als sehr schwierige Aufgabe, die Schlüter sensibel löst - obschon man durchaus geteilter Meinung über dieses seltsame Mischwesen und sein "Gesicht" sein kann -, aber schließlich ist Schlüter der Vorlage Meiers verpflichtet, da kann man nicht ohne Netz und doppelten Boden frei fabulieren.

Farbgebung und Druck-Qualität dieses Bandes sind gewohnt perfekt, der beigelegte Druck wunderschön und der Preis in Anbetracht des gewaltigen Umfangs von zweiundsiebzig Seiten sehr günstig - bleibt nur die Wartezeit, bis das vierte Album irgendwann im nächsten Jahr erscheint, zu überstehen.

Stefan Erlemann

Probe



Hardcover | Erschienen: 19. April 2010 | ISBN: 9783868690675 | Preis: 15,80 Euro | 72 Seiten | Sprache: Deutsch

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