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 Sinclair Classics, Folge 3: Dr. Satanos


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Der im Dorf so genannte "Dr. Satanos" betreibt auf seinem Schloss einige Experimente und ist das Böse in Person - so behaupten es zumindest die Dorfbewohner. Aberglaube und übles Gerede, so scheint es, bis ein abgetrennter Kopf gefunden wird, welcher jedoch noch lebt. Als der Konstabler kurze Zeit darauf verschwindet, wird Scotland Yard eingeschaltet, John Sinclair hat einen neuen Fall und die Zeit drängt.

"Dr. Satanos" ist die dritte Folge der Sinclar Classics-Reihe mit einer Spielzeit von knapp einer Stunde und versucht eine Brücke zu den Edition 2000er-Hörspielen zu schlagen, was teilweise auch gut gelingt.

Die Handlung hat noch eine Menge Raum nach oben. Für ein Horrorhörspiel plätschern die Geschehnisse erst einmal zu lange vor sich hin, ohne groß überzeugen zu können. Gerade die langen Einstiegsszenen zwischen Alwine und dem Konstabler bringen dem Hörer nur wenig Unterhaltung und Atmosphäre kommt erst im weiteren Verlauf auf. Bis endlich das Intro kommt, zieht sich die Spielzeit wie Kaugummi in die Länge, zumal der Hörer die Brisanz um die Köpfe erst viel später in einem Nebensatz erzählt bekommt.

Der Ansatz des Hörspiels ist interessant, denn John Sinclair wird als recht durchwachsene Figur dargestellt. Leichte Alkoholprobleme mischen sich mit einem nicht ganz so sicheren Auftreten, wie man es aus den bisherigen Folgen der anderen Serien gewohnt ist. John Sinclairs "erste" Schritte werden actionreich und nicht "Dämonenkiller"-lastig umgesetzt, was zwischendurch einmal eine nette Abwechslung bietet. Dr. Satanos kommt im Verlauf der Folge auch nicht über den Status eines wahnsinnigen Professors heraus - vom Geisterjäger also keine Spur.

Für Kenner der Serien sind nette kleine Querverweise eingebaut, zum Beispiel auf Marvin Mondo, welcher Sinclair das Leben schon schwer gemacht hat oder eben noch schwer machen wird, je nachdem von welchem Standpunkt die Sache betrachtet wird.
Zum Ende hin gewinnt die Folge deutlich an Qualität. Action und Gewalt vermischen sich zu einer fetzigen Geschichte, welche sogleich ohne Kreuz gelöst wird - eben ein angenehmer Geschichtsverlauf.

Stark sind die Effekte und die eingesetzten Musikstücke, überzeugend die Sprecher. Wolfgang Pampel gibt als Kerzel-Pendant eine gelungene Vorstellung und auch Frank Glaubrecht, Karlheinz Tafel, Peter Flechtern und weitere bieten eine Menge auf. Ohrenschmaus dieser Folge ist aber eindeutig Jürgen Thormann, welcher Dr. Satanos seine Stimme leiht. Eine Stimme, welche im Kopf so gern einen Mutanten namens Magneto erscheinen lässt und mit diesem Bild auch die Bösartigkeit - und das bei dieser "ruhigen" Stimme. Eine geniale Besetzung mit einer tollen und lobenswerten Leistung.

Das Cover wirkt etwas befremdlich. Es geht zwar um abgetrennte Köpfe, aber als Schädel, mit Hut und massig anderen Accessoires, wirkt das Bild überladen und unpassend. Das Inlay bietet neben den Sprecher- und Mitwirkendenlisten eine Aussicht auf die nachfolgenden Folgen.

Insgesamt präsentiert sich diese Classicfolge als lockeres "Prequel" von John Sinclair. Dabei wird eine x-beliebige Action/Horrorgeschichte erzählt und der eigentliche Protagonist bleibt lange Zeit im Hintergrund, was aber nicht weiter schlimm ist. Punkte sammelt diese Folge durch die sehr guten Sprecherleistungen und den spannend inszenierten Showdown.

Nicolas Gehling



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. Mai 2010 | Laufzeit: 58 Minuten | Preis: 7,99 Euro | Sprache: Deutsch

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