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 Tüüt! Tüüt!


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Glück
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
Jährlich sterben laut Statistiken des Deutschen Jagdschutz Verbandes eine viertel Million Wildtiere durch den Zusammenprall mit einem Auto. Da hier nur die größeren Tiere erfasst und Bagatellunfälle gar nicht berücksichtigt werden, wird davon ausgegangen, dass die Dunkelziffer der durch Kraftfahrzeuge getöteten Tiere bedeutend höher ausfällt. Ein wichtiges Thema, das zum Nachdenken auch über das eigene Handeln im Verkehr anregen sollte, insbesondere wenn man bedenkt, dass alleine im Jahre 2009 bei solchen Unfällen auch 27 Personen gestorben sind. Der Pegasus Spiele Verlag hat sich diesem ernsten Thema angenommen und in ein lustiges Kartenspiel verpackt. In "Tüüt! Tüüt!" geht es nämlich darum, dass die Spieler Tiere auf der Straße vor einem Auto in Sicherheit bringen.

Noch vor Öffnen der Schachtel fällt dieses knallrote, kleine Auto auf, welches mit seinem Smileygrinsen gar nicht so gefährlich aussieht. Mit seiner runden, knuffigen Formgebung erinnert es stark an den legendären Käfer. Außer diesem roten Flitzer aus Gummi befinden sich die Spielanleitung und über einhundert Spielkarten in dem stabilen Karton.[PIC]

Zunächst wird das Auto in die Mitte des Tisches platziert. Es sollte für alle Spieler problemlos mit der Hand berührt werden können. Daher eignen sich kleine Tische am besten dafür. Um das Auto werden aus den Karten fünf Stapel gebildet, die ebenfalls für alle Spieler gut erreichbar sein müssen. Außerdem erhält jeder Spieler zwei Karten, die er offen vor sich hinlegt. Nach einem Startsignal, beginnen alle Spieler gleichzeitig Karten von den fünf Stapeln auf ihre eigenen Stapel umzuschichten. Dabei muss entweder die Farbe der Karten oder das darauf abgebildete Tier übereinstimmen, damit man die Karte nehmen darf. Zeigen die oberen Karten der fünf Mittelstapel zu irgendeinem Zeitpunkt dreimal die gleiche Farbe oder das gleiche Tier, ist besondere Reaktionsfähigkeit gefragt. Dann heißt es schnell auf das rote Auto hauen, welches dabei meist einen Quietschton von sich gibt. Liegen tatsächlich mindestens drei gleiche Karten oben auf, erhält der Spieler, der zuerst auf das Auto geschlagen hat, eine Belohnung in Form von Karten. Falls er sich geirrt hat, muss er allerdings Karten abgeben. Danach geht das Spiel gewohnt weiter. Sind mindestens zwei der fünf Mittelstapel aufgebraucht, endet das Spiel. Nun werden die Karten gezählt und Punkte verteilt. Hier kommt der strategisch richtigen Verteilung der Karten auf die beiden eigenen Stapel eine wichtige Rolle zu, da nur die Karten des kleinsten Stapels gezählt werden. Man muss also möglichst ausgeglichen Karten gesammelt haben, um einen guten Punktestand zu erzielen. Darüber hinaus werden noch extra Punkte verteilt.

Das Ziel bei Kartenspielen im Stile von UNO oder Ligretto ist es, meistens möglichst schnell seine Karten los zu werden. Nun wird diese alte Weisheit einfach umgekehrt. Wer die meisten hat, ist der Sieger, heißt es bei "Tüüt! Tüüt!". Genau betrachtet handelt es sich um ein umgedrehtes Ligrettospielprinzip. Da jeder Spieler immer aktiv am Spiel beteiligt ist und stets versucht nach passenden Karten zu greifen, kommt viel Stress und Hektik auf, was manchmal in ein regelrechtes Handgemenge ausarten kann. Außerdem muss mit dem einen oder anderen "Aua!" gerechnet werden, wenn mal wieder alle Spieler gleichzeitig auf das Auto schlagen und dabei eher die Hand des Mitspielers erwischen.

Das Spiel ist einfach aufgebaut. Dementsprechend knapp fällt die Spielbeschreibung aus. Die wenigen Regeln sind anschaulich und leicht verständlich erläutert. Das Spiel ist für bis zu vier Spieler geeignet, wobei es auch mit drei oder nur zwei Spielern gespielt werden kann. Das nimmt einerseits etwas die Hektik aus dem Spielablauf, ist auf Dauer aber auch nicht so interessant. Das kleine rote Auto dient als Blickfang und lockt auch Erwachsene, eine Partie zu spielen. Meist wird es aber nicht mehr werden, da das einfache Spielprinzip eher Kinder ab fünf Jahren anspricht.

Fazit: Stress und Hektik, vielfach als Zivilisationskrankheiten bezeichnet, werden hier zum Spielvergnügen gemacht.

Lars Perner



Kartenspiel | Erschienen: 25. März 2010 | Preis: 10,20 Euro | für 2 - 4 Spieler | Sprache: Deutsch

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