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 Ich weiß, was du letzte Nach geträumt hast, Band 2: Dream


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Auf den ersten Blick ist Janie ein ganz normales Mädchen: Schülerin im letzten Jahr der Highschool, fast achtzehn Jahre alt, und in Carl hat sie einen netten Freund. Doch Janie hat eine besondere Gabe: Sie kann in die Träume anderer Menschen gehen, diese nicht nur miterleben, sondern auch beeinflussen. Denn Janie ist eine Traumfängerin. So kann sie das Unterbewusstsein eines Träumenden beeinflussen, jemanden motivieren, der vom Versagen träumt und sogar Frieden wiederherstellen, wenn in einer Ehe, einer Gemeinschaft oder Freundschaft Krieg herrscht. Sie hat ungeheure Macht, Gutes zu tun, doch noch stehen ihre Fähigkeiten am Anfang. Janie muss erst lernen, mit ihrer besonderen Gabe umzugehen und sie entsprechend einzusetzen, auch wenn ihr das zunehmend besser gelingt.

Aber vor allem arbeitet Janie undercover für die Polizei. Das ist auch dringend nötig, denn an der Highschool gibt es Fälle von sexuellem Missbrauch. Janie ist entschlossen, herauszufinden, wer der Täter ist. Um ihm auf die Spur zu kommen, muss sie nicht nur in die Träume der Opfer schlüpfen, sondern auch dem Täter selbst sehr nahe kommen, denn anders kann er nicht überführt werden.
Bald schon hat Janie einen konkreten Verdacht. Es gelingt ihr, den Täter auf sich aufmerksam zu machen. Sie flirtet mit ihm, ein Treffen wird arrangiert. Doch Janie begibt sich dadurch in große Gefahr ...

Die Idee mit der Traumfänger-Heldin ist absolut originell. Auch hat Janie ihre Gabe nicht einfach so, sondern es wird sehr schlüssig erklärt, was es mit den Traumfängern auf sich hat, wie sie Fähigkeiten dazu gewinnen und was ihre Aufgaben sind.

Janie ist eine sympathische Heldin, von ihrer Gabe einmal abgesehen ist sie ein ziemlich normales Mädchen und bietet so Identifikationspotential für junge Leserinnen. Ebenso spricht die Geschichte auch typische Teenagerthemen an. So läuft in Janies Beziehung zu ihrem Freund Carl natürlich nicht alles immer reibungslos, doch beide gehen sehr respektvoll miteinander um und lösen ihre Probleme.

Spannung gibt es besonders in der zweiten Hälfte des Buches, als Janie dem Täter auf die Spur kommt und die Bedrohung durch ihn mehr und mehr zunimmt.
Leider aber ist der Schreibstil der Autorin dermaßen distanziert, dass ein richtiges Mitfiebern nicht aufkommen will. Sie schreibt im Präsens, in kurzen, abgehackt wirkenden Sätzen. Zudem wechselt sie gerade in der ersten Romanhälfte laufend die Schauplätze. Viele Szenen sind nur wenige Zeilen lang. Das bringt zwar Tempo in die Handlung, verhindert aber, dass man sich hinein- und zurechtfindet, denn besonders bildlich sind ihre Beschreibungen leider auch nicht.
Gut lesbar ist ihr Stil aber schon, sie schreibt in einer einfachen Sprache, mit der auch ungeübte Leserinnen gut zurechtkommen werden.
Das ernste Thema sexuellen Missbrauchs wird hier gut umgesetzt und in einer Form, die nicht zu deutlich in ihren Beschreibungen ist, aber dabei dennoch zeigt, dass Anzeichen erkannt und wahrgenommen werden sollten.

Für Mädchen ab etwa zwölf ist dieses Buch sicherlich gute Unterhaltung. Ältere Leserinnen werden es aufgrund des distanzierten Stils vermutlich nicht tiefgründig genug finden.

Maren Frank



Hardcover | Erschienen: 25. August 2010 | ISBN: 978-3414822659 | Originaltitel: Fade | Preis: 15,95 Euro | 288 Seiten | Sprache: Deutsch

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