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 Lexikon der Heiligen und Namenstage

Herausgeber: Albert Urban
Verlag: Herder, Freiburg

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Kirchen sind voll von Abbildungen biblischer und heiliger Gestalten, Kalender wimmeln von Namenstagen. Wer die Bedeutung und Symbolik dieser religiösen Codes verstehen will, benötigt ein Heiligenlexikon. Herders "Lexikon der Heiligen und Namenstage" verspricht eine kompakte Übersicht heilig und selig gesprochener Personen.

Das 517 Seiten starke Buch besteht aus einer alphabetisch geordneten Zusammenstellung von Heiligen der katholischen Kirche sowie Seligen im deutschen Sprachraum. Der umfangreiche Anhang bietet eine Auflistung aller Namenstage, ein Namensverzeichnis, in welchem die Ursprungsform von 5500 Namen nachgeschlagen werden kann, eine Übersicht über Attribute, die Heiligen zugeordnet werden, eine Übersicht von Patronagen Heiliger und ein Glossar mit einigen Begriffserklärungen.

Die circa 600 Artikel zu den Heiligen und Seligen im Hauptteil bestehen aus einer Übersetzung ihres Namens, dem Datum des Namenstages, ihrer jeweiligen Patronage, ihrer Attribute sowie einer kurzen Darstellung ihres Lebens und Wirkens, wobei der Schwerpunkt bei den meisten Artikeln auf den historischen Ereignissen liegt.

Das Lexikon bietet eine gute Übersicht heilig und selig gesprochener Personen sowie ihrer Namenstage. Der interessierte Laie erfährt schnell die grundlegenden Informationen, um einen Heiligen an Hand seiner für ihn typischen Attribute und an seiner Geschichte zu erkennen. Der Anhang bietet darüber hinaus einige interessante Zusatzinformationen.

Negativ fällt allerdings auf, dass die Artikel zu den Heiligen und Seligen sich häufig darauf beschränken den historischen Hintergrund darzustellen. Die Begründung oder Geschichte der Selig- oder Heiligsprechung fehlt häufig. Da allerdings die katholische Kirche nur Personen heilig spricht, die ein Wunder vollbracht haben, ist es von zentraler Bedeutung zu erfahren, welche Wunder dafür angeführt wurden sie zu Heiligen zu erheben. Nicht zuletzt bei Personen, bei denen die Selig- oder Heiligsprechung umstritten war. Ein Beispiel: Zur historisch gut dokumentierten Person Johanna von Orléans gibt es einen langen Artikel zu ihrem Wirken in der Endphase des Hundertjährigen Krieges. Allerdings werden ihre Selig- und Heiligsprechung, die erst im 20. Jahrhundert vollzogen wurde, nur erwähnt, aber nicht begründet. Allein der lange Zeitraum zwischen ihrem Tod und ihrer Erhebung zur Heiligen lässt den Leser mit Fragezeichen zurück.

Sicher erhebt das Lexikon von Herder keinen Anspruch auf wissenschaftliche Genauigkeit, sondern richtet sich mehr an den interessierten Laien. Dennoch wäre eine weniger wechselhafte Qualität der Artikel und ihres Informationsgehalts wünschenswert gewesen. Daher ist das Buch nur denjenigen zu empfehlen, die keine tiefgehenden und fundierten Informationen suchen, sondern nur ein erstes oberflächliches Allgemeinwissen zu Heiligen und ihren Namenstagen.

Andreas Schmidt



Hardcover | Erschienen: 2. März 2010 | ISBN: 978-3451323126 | Preis: 19,95 Euro | 520 Seiten | Sprache: Deutsch

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