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 Sinclair Classics, Folge 2: Mörder aus dem Totenreich


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Mysteriöse Amokläufe rund um den Globus erregen die Aufmerksamkeit von Scotland Yard. Inspektor Sinclair, der vor kurzem in Schottland mit einer Zombie-Invasion konfrontiert worden war (siehe "Der Anfang"), wird mit dem Fall beauftragt. Zusammen mit seinem Freund, dem Reporter Bill Conolly, folgt er der Spur nach Mexiko, wo er auf den selbsternannten Herrn der Toten trifft, der das Ende der Zivilisation einläuten will.

"Mörder aus dem Totenreich" ist die zweite Folge der Hörspielreihe "Sinclair Classics", in welcher die ersten 50 "Geisterjäger John Sinclair"-Romane, die zwischen 1973 und 1978 in der Reihe "Gespenster-Krimi" erschienen sind, vertont werden sollen. Sie erzählen aus den Anfangsjahren des Geisterjägers, in denen er seine ersten Meriten sammelt und viele Figuren der Reihe ihren ersten Auftritt haben.

Bei der Vorlage der vorliegenden Folge handelt es sich um einen Einzelroman ohne Bezug zur Serienmythologie, in dem ein Satansdiener aus Rachemotiven das Ende der menschlichen Zivilisation herbeiführen will und dabei die Geister von Serienmördern in lebende Menschen fahren lässt. Drehbuchautor Oliver Döhring hat die Geschichte vor der Vertonung jedoch einer ordentlichen Überarbeitung unterzogen. Zum einen wurde die Handlung wieder in die Gegenwart verlagert, sodass Sinclair und Co. Handys benutzen dürfen und die Kommunikation zwischen den Kontinenten allgemein vereinfacht wird. Zum anderen hat Döring den für sich allein stehenden Plot in die Serienmythologie eingebettet. Der rote Faden der Sinclair Classics ist das Kommen des Sohn des Lichts, und so sind es beispielsweise nicht banale Rachegedanken, die den Herrn der Toten antreiben, sondern der Versuch, den prophezeiten Kämpfer für das Gute hervorzulocken, um ihn besiegen zu können, bevor sich seine Bestimmung erfüllt. Ein weiteres Schmankerl ist der erste Auftritt des Spuks, dem der Geisterjäger noch öfters begegnen wird.

Die Geschichte selbst ist relativ einfach gehalten und erinnert stark an die Gruselfilme der Siebzigerjahre. Zwar treten diesmal keine Zombiehorden oder Vampire auf, aber dafür eine Gruppe Söldner, die sich als Indios verkleiden, sowie der Herr der Toten als Kuttengestalt. Kurzum: Für Gruselklischees ist gesorgt, was der Qualität des Hörspiels jedoch keinen Abbruch tut. Wie gewohnt liefern Lübbe Audio und WortArt eine erstklassige Produktion ab, die technisch fraglos überzeugen kann.

Für das Cover wurde Gott sei Dank nicht auf das Originaltitelbild aus dem Jahr 1973 zurückgegriffen, sondern von Timo Würz eine stimmungsvolle Beschwörungsszene mit einer Gruppe Kuttenträger entworfen, die gut zum Inhalt der Geschichte passt.

"Mörder aus dem Totenreich" ist ein weiteres hochwertiges Sinclair-Produkt aus dem Hause Lübbe Audio. Zwar kann man sich die Frage stellen, ob es Sinn macht, alle 50 Gespenster-Krimis mit John Sinclair für die Classics-Reihe zu vertonen, doch die sorgsame Drehbucharbeit von Oliver Döring sorgt dafür, dass selbst aus einer Klischee-Gruselgeschichte mit einigen logischen Fehlern noch ein gutes Hörspiel wird. So darf man hoffen, dass es auch noch die Klassiker unter den Gespenster-Krimis in die Classics-Reihe schaffen.

Eine Hörprobe gibt es auf der Verlagswebsite: "Mörder aus dem Totenreich"

Markus Goedecke



CD | Erschienen: 20. März 2010 | ISBN: 978-3-7857-4240-2 | Preis: 7,99 Euro | Sprache: Deutsch

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