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 Geschichten aus der Nightside, Band 8: Bilder aus der Anderwelt


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Die Nightside ist immer noch kein schöner Platz zu leben und ein noch schlimmerer Ort, wenn man schon tot ist. Auch wenn sich nach dem großen Liltih-krieg einiges geändert hat, gibt es immer noch Konstanten, die unerschüttert den Puls der Stadt bestimmen. So ist auch Walker immer noch jemand, der das Sagen hat, selbst wenn die Autoritäten, die ihm früher seine Macht verliehen haben, nicht mehr existieren. Dennoch regelt er auch jetzt noch den Fluss der Ereignisse und hat einen unwiderstehlichen Auftrag für John Taylor.

Nichts ist leichter für den Privatdetektiv, als gemeinsam mit seiner lebensmüden Freundin Flintensuzie den versiegelten Vergnügungspark zu betreten, um einen Wahnsinnigen den Wassermannschlüssel zu entwenden. Der darauf unvermeidliche Kampf gegen von Loas beseelte Attentäter und spukende Parkattraktionen ist fast schon ein Spaziergang, wenn auch ein blutiger. Denn nach dieser Aktion erwarten John Taylor richtige Probleme. Er wird vom Unnatural Inquirer angeworben, einen Mann zu finden, der spurlos verschwunden ist. Dieser hatte dem Schmierblatt ein Video angeboten, auf dem er Bilder aus dem Jenseits aufgenommen hat. Doch seit diesem Moment ist er spurlos verschwunden.

"Bilder aus der Anderwelt" ist mal wieder ein Kriminalfall für den eifrigen Detektiv, bei dem es nicht um das Schicksal der Welt sondern lediglich um sein eigenes Leben und das seines gesuchten Flüchtigen geht. Wie gewohnt, streift Simon R. Green bei der Recherche seines Charakters gemütlich durch das bunte Treiben der abenteuerlichen Stadt und lässt nebenbei neue und alte Charaktere einfließen. Durch diese ständig erwähnten Details und Personen, entsteht ein lebendiges und realistisches Bild vor den Augen des Lesers. Immerhin ist es nicht einfach, sich diese dunkle Seite Londons vorzustellen.

Ein interessanter Aspekt der Geschichte ist die neu eingeführte Figur Bettie Göttlich, ein Mischling zwischen Lustdämon und Mensch. Diese etwas naive und eifrige Reporterin ist der Spiegel, in dem sich die Taten John Taylors widerspiegeln. Hierdurch erhalten seine Taten einen üblen Beigeschmack, da sie stets kommentiert, wenn er sich unmenschlich und barbarisch benimmt. Durch diesen Kunstgriff stellt der Autor klar, dass seine Hauptfigur eben kein Held ist, sondern lediglich ein interessanter Kerl, der versucht, zu überleben.

Wer die anderen Bände der Reihe gelesen hat, der wird auch diesen lieben. Ein bisschen weniger Epik, dafür viel mehr neue interessante Charaktere und einige schöne Anekdoten aus dem dunklen Herzen Londons.

Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 30. August 2010 | ISBN: 978-3867620703 | Originaltitel: The Unnatural Inquirer | Preis: 10,95 Euro | 217 Seiten | Sprache: Deutsch

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