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 Zwei Kerzen für den Teufel


Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Caterinas Vater war ein Engel – ein echter, richtiger, mit Engelsschwert und entsprechenden Fähigkeiten. Doch dann wird er ermordet und ein Mädchen, das Caterina ähnlich sieht, entführt. Wer steckt dahinter? Es kann sich nur um einen Dämon handeln, denn nur diese sind in der Lage, einen Engel zu töten.
Cat, wie sie sich selbst nennt, ist entschlossen, den Mörder ihres Vaters zu finden und zu stellen. Dazu reist sie von Valencia nach Polen und von dort aus nach Berlin. Selbst hat sie keine übersinnlichen Fähigkeiten, aber dafür eine große Portion Mut und Willenskraft. Doch dann wird sie selbst ermordet und schwebt fortan als Geist durch die Welt. Zum Glück aber steht ihr der Engel Angelo zur Seite und hilft ihr, mit ihrem neuen körperlosen Zustand zurechtzukommen - was ihr allerdings ohne größere Schwierigkeiten gelingt.
So reist sie mit ihm durch die Welt, trifft dabei auf andere Engel sowie auch auf Dämonen, und schließlich auf ihre leibliche Mutter. Doch ist dieses Treffen ist völlig anders, als Cat sich das ausgemalt hatte ...

Dieses Buch hat gleich mehrere Probleme. Zum einen sind da die vielen Unstimmigkeiten. So ist Cat erst sechzehn Jahre alt, kann aber, als sie noch menschlich ist, ohne Probleme herumreisen und sich überall aufhalten. Das wirkt unglaubwürdig, besonders in Deutschland würde sicherlich sehr schnell gefragt werden, wieso sie denn alleine unterwegs ist, ob sie nicht zur Schule muss und wo ihre Eltern sind.
Dann die Sache mit den Engelsschwertern, die erst als die ultimative Waffe dargestellt werden, dann aber doch ziemlich nutzlos sind. Dass Cat auf einen Engel trifft, der Angelo heißt, stört dann schon kaum mehr.
Viel ärgerlicher ist aber der Schreibstil. Denn auch wenn der Inhalt ein Jugendbuch für Leser ab etwa vierzehn Jahren sein will, liest sich der Roman, als sei es eine Geschichte zum Vorlesen für die ganz Kleinen. Sämtliche Sätze beginnen mit "Stellt euch vor ...", "Wisst ihr ..." und "Kennt ihr ...".
Überhaupt ist der Roman stilistisch und sprachlich extrem einfach gehalten, was sich mit dem ernsten, für kleine Kinder ganz sicher nicht geeigneten Inhalt nicht vereinbaren lässt. Cat erzählt in Ich-Form mit direkter Leseransprache. Am Anfang kommt diese Leseransprache laufend vor, ab etwa der Hälfte wird es deutlich weniger, als hätte die Autorin da endlich selbst gemerkt, dass es nicht zu ihrem Roman passt.

Die Handlung plätschert zu Anfang dahin, eine wirkliche Überraschung stellt dann nur Cats plötzliche Ermordung dar. Diese sorgt für einen wirklichen Schockeffekt, auch ihr Dasein als Geist – Wiedergänger, wie Angelo es nennt – ist gut gelungen. Dennoch fehlt die meiste Zeit Spannung, oft gibt es seitenlange, ermüdende Diskussionen mit Dämonen, bei denen nichts passiert, aber viel wiederholt wird. Cats Zusammentreffen mit ihrer Mutter bringt dann endlich wieder etwas mehr Spannung hinein. Das Ende wirkt allerdings konstruiert und kitschig. Eine Liebesgeschichte gibt es übrigens nicht, auch konzentriert sich die Handlung komplett auf Cat.

Wer unter fünfzehn ist und noch nicht viel an paranormalen Romanen gelesen hat oder sich an der schlichten Sprache nicht stört, könnte Gefallen an diesem Buch finden. Ob den jungen Leserinnen die zahlreichen religiösen Bezüge allerdings gefallen, ist noch mal eine andere Frage.

Mehr Infos zur Autorin und ihren Romanen gibt es in diesem Special von dtv.

Maren Frank



Taschenbuch | Erschienen: 1. Oktober 2010 | ISBN: 978-3423248051 | Originaltitel: Dos velas para el diablo | Preis: 12,90 Euro | 400 Seiten | Sprache: Deutsch

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