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 Eddys Tagebuch

Auch Vampire haben Gefühle

Autoren: Tim Collins
Illustratoren: Andrew Pinder
Übersetzer: Carolin Müller
Verlag: cbj

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Wie es wohl sein muss, 85 Jahre zwischen Teenagern zu wandeln? – Eddy weiß es. Da seine Vampireltern eine eigene Familie gründen wollten, holten sie sich den fünfzehnjährigen Eddy sowie ein kleineres Mädchen und machten sie zu Vampiren, um in alle Ewigkeit zusammen zu leben.
Nun hängt Eddy schon fast ein Jahrhundert im Körper eines Pubertierenden herum, und als ob dies nicht reichen würde, ist Eddy der reinste Untoten-Loser – zwar unsterblich, verfügt Eddy aber über absolut keine besonderen Kräfte und muss sich daher ständig von seiner kleinen Schwester beim Fußballspielen schlagen lassen.

Doch dann ändert sich plötzlich alles, als im neuen Schuljahr, das Eddy nun auch schon zum x-ten Mal durchmacht, die neue Schülerin Chloe auftaucht. Sofort ist Eddy Feuer und Flamme und obwohl er schon oft verliebt war, weiß er: Chloe ist die große Liebe, die selbst einem Vampir, der nicht schlafen muss, den Schlaf raubt. Doch wie soll er Chloe seine Andersartigkeit erklären, bevor seine Fangzähne, die seit neustem ein Eigenleben führen, ihn verraten? Zumal seine Eltern scheinbar ihre Zurückhaltung fahren lassen und plötzlich in der eigenen Stadt wildern und es daher nur eine Frage der Zeit ist, bis Eddy mitsamt seiner Familie umsiedeln muss.

"Eddys Tagebuch – Auch Vampire haben Gefühle" erzählt aus der Feder von Autor Tim Collins die Geschichte eines ewig pubertierenden Vampirs. Tim Collins vertraut dabei nicht nur auf die Kraft der Worte – "Eddys Tagebuch" ist ein sogenannter Comic-Roman; zwar überwiegt der Textteil, aber auf jeder Doppelseite ist mindestens eine Illustration von Andrew Pinder passend zur Handlung zu finden.

Die ganze Geschichte wird aus der Sicht der Hauptfigur Eddy geschildert. Dem Leser wird ein Blick in das geheime Tagebuch eines ewigen Teenagers ermöglicht, der über seine täglichen Leiden berichtet. Collins hat hierbei einen Hauptcharakter geschaffen, der nicht der ewige Verführer ist, wie man es normalerweise von Wesen seiner Art gewohnt ist, er ist eigentlich der typische Verlierer und mehr Teenager als Vampir, auch wenn man an manchen tiefsinnigen Gedankengängen merkt, dass er ein schon fast 100-jähriges Dasein hinter sich hat. Trotz vampirischen Kontext entwickelt sich die Story nach dem typischen Teenager-Muster, die Hauptfigur fühlt sich von der Welt missverstanden, allen voran von den Eltern, und als die große Liebe seines Leben auftaucht, kann er sich nicht dazu überwinden, seine Liebe zu gestehen.
Doch der Autor hat auch für eine kleine, aber überraschende Nebenhandlung gesorgt, die erst zum Ende hin einen wirklichen Platz in der Erzählung einnimmt und außer Herzschmerz auch noch etwas Spannung in die Story bringt.

"Eddys Tagebuch" ist damit ein sehr gelungener Teenager-Roman mit dem gewissen Extra durch seine unsterbliche Hauptfigur, die die Pubertät schon länger ertragen muss als jeder andere. Durch Eddys Menschlichkeit in allem kann sich der junge Leser gut in die Hauptfigur hineinversetzen und sich in diesem Buch verstanden fühlen.

Sandra Seckler



Taschenbuch | Erschienen: 25. Oktober 2010 | ISBN: 978-3570139899 | Originaltitel: Diary of a Wimpy Vampire. Because The Undead Have Feelings Too | Preis: 9,99 Euro | 222 Seiten | Sprache: Deutsch

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