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 Japan-Glossar

Informationen zur Landeskunde

Autoren: Klaus-Dieter Böhm
Verlag: Bebra

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Ein Land mit einer jahrhundertealten und so eigenständigen Kultur wie Japan ist in seinen Eigenheiten oft nur schwer zu verstehen. So finden sich hierzulande unzählige Bücher, die Reisebereichte abliefern oder die kulturellen Unterschiede Japans mal mehr oder weniger subjektiv erklären. Sich da schnell Überblick zu verschaffen kann schwer werden. Eine der wenigen Quellen in Deutschland, in denen man japanische Begriffe bisher nachschlagen konnte und erklärt bekam, war lange Zeit das "Japan-Handbuch" von Horst Hammitzsch – das allerdings mit einem Erscheinungsdatum von 1990 in der dritten Auflage nicht sehr aktuell ist.
Um die Lücke zu schließen und Menschen die Möglichkeit zu geben, mehr über Japan zu erfahren als die bekannten Begriffe wie "Sushi" und "Geisha" hat Klaus-Dieter Böhm sein "Japan-Glossar" veröffentlicht.

Das "Japan-Glossar" deckt acht Themenbereiche mit zahlreichen Unterkapiteln ab:
  • Alltag (darunter finden sich die Unterkapitel: Bekleidung, Essen und Trinken, Familie, Haus, Sozialstrukturen, Wirtschaft)
  • Erdkunde (Japan und Buddhismus)
  • Geschichte (mit historischen Zeittafeln, Schöpfungsmythen, Kaiser und Hofadel, Shôgune und Schwertadel sowie Samurai)
  • Kultur (inklusive Fauxpas, Feste und Bräuche, Kurtisane und Geisha, Sumô, Tee-Zeremonie)
  • Medien (darunter Kunst, Literatur, Musik, Theater)
  • Quellenwerke (aus Japan, China und Indien)
  • Religionen (hier: Buddhismus, Christentum, Konfuzianismus, Shintô)
  • Sprache (Kana und Kanji)

Zudem beginnt das Buch mit einem Sach-, sowie einem Personen-Register, die schon erste Erklärungen zu den einzelnen Begriffen abliefern.

Klaus-Dieter Böhms "Japan-Glossar" bietet das, was der Titel verspricht: ein Glossar, in dem kurz und sachlich Begriffe erklärt werden. Ein kurzweiliges Buch zum Schmökern findet man hier nicht, vielmehr ein Arbeitsgerät. Das Buch verfügt nur über Text, Grafiken, Abbildungen oder Fotos fehlen völlig, auch wenn sie sicher mehr als nur eine willkommene Auflockerung der Texte gewesen wären.
An die Benutzung des Buches muss man sich etwas gewöhnen, bevor man schnell und problemlos Begriffe findet. Dann allerdings kann es eine gute Alternative zu anderen Quellen (heutzutage wohl vor allem das Internet) sein.
Die einzelnen Begriffe des Glossars werden in rômaji (lateinischer Schrift) angegeben. Ein Nachteil, wenn man mit Originalquellen arbeitet. Dies könnte darin begründet sein, dass Klaus-Dieter Böhm kein ausgebildeter Japanologe ist, sondern nur Teilnehmer des "Projekts Japan-Studien" der Universität Mainz. Eine Tatsache, über die einige Japanologen sicher die Nase rümpfen werden. Ebenso, dass praktisch nur deutsche Literatur als Quellen für das Glossar verwendet wurde. Dafür sind hier alle wichtigen deutschsprachigen Texte enthalten, die das Buch so auch zu einer wichtigen Bibliographie machen.
Die erwähnten Nachteile sorgen nicht dafür, dass der Inhalt des "Japan-Glossars" fehlerhaft ist, werden aber sicher dafür sorgen, dass es vor allem von interessierten Lesern und Studenten zu Beginn ihres Studiums in Betracht gezogen wird.

Um wirklich für Studenten in Betracht gezogen zu werden, hätte man auf jeden Fall die japanische Schreibweise der einzelnen Begriffe einfügen müssen, ebenso hätte man auch japanische Quellen einbeziehen sollen. Erklärende Abbildungen wären sicher eine nette Zugabe gewesen, hätten Umfang und Preis aber sicherlich unnötig steigen lassen.

Susanne Fischer



Hardcover | Erschienen: 19. Juli 2010 | ISBN: 978-3937233611 | Preis: 29,90 Euro | 702 Seiten | Sprache: Deutsch, Japanisch

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